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Kleine Freie Männer

Kleine Freie Männer

Titel: Kleine Freie Männer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Farben und ohne Schatten. Hohes Gras
    und Gänseblümchen wiesen darauf hin, dass die Wesen
    recht klein waren, aber sie sahen groß aus. Sie wirkten wie sonderbare Menschen, nicht wie Feen oder Elfen. Kaum
    eines von ihnen hatte Flügel. Ihre Gestalten waren sonderbar; einige von ihnen sahen fast wie Ungeheuer aus. Die Mädchen in den Ballettröckchen hätten keine Chance
    gehabt.
    Und das Seltsame war: Von allen Bildern in dem Buch
    schien dies von jemandem gezeichnet worden zu sein, der etwas wiedergab, das er mit eigenen Augen gesehen hatte.
    Die anderen Bilder, die Ballettmädchen und Babys in Spielanzügen, wirkten erfunden und zu rührselig. Dieses nicht.
    Dieses sagte, dass der Zeichner dabei gewesen war …
    … zumindest in seinem Kopf, dachte Tiffany.
    Sie konzentrierte sich auf die linke untere Ecke, und da 68
    war er. Sie hatte ihn schon einmal gesehen, aber man
    musste wissen, wohin es den Blick zu richten galt. Es war eindeutig ein kleiner rothaariger Mann, gekleidet in einen Kilt undeine knappe Weste. Sein Gesicht wirkte finster –
    er schien zornig zu sein. Und … Tiffany hielt die Kerze näher, um besser zu sehen … Ja, er machte eindeutig eine Geste mit der Hand.
    Und selbst wenn man nicht wusste, dass sie unflätig war, konnte man es leicht erraten.
    Plötzlich hörte Tiffany Stimmen. Mit dem Fuß schob sie die Tür ein wenig auf, um sie besser zu hören, denn eine Hexe versäumt es nie, den Gesprächen anderer Leute zu
    lauschen.
    Die Geräusche kamen von der anderen Seite der Hecke.
    Dort erstreckte sich eine Wiese, auf der es eigentlich nur Schafe geben sollte, auf die der Markt wartete. Schafe sind nicht dafür bekannt, dass sie miteinander reden. Tiffany schlich hinaus ins dunstige Morgengrauen und fand ein
    Loch in der Hecke, von Kaninchen geschaffen und groß
    genug für sie, um zu erkennen, was auf der anderen Seite geschah.
    Ein Widder graste in der Nähe der Hecke, und von ihm
    kamen die Stimmen, besser gesagt: aus dem hohen Gras
    unter ihm. Es schienen mindestens vier Sprecher zu sein, und sie klangen schlecht gelaunt.
    »Potz Blitz! Wir wollten doch 'ne Kuh und kein blödes Schaf!«
    »Ach, das eine ist so gut wie das andere! Kommt, Jungs, packt an! Jeder schnappt sich ein Bein!«
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    »Die Kühe sind alle im Stall. Wir nehmen, was wir
    kriegen können!«
    »Nicht so laut, du Döskopp, nicht so laut!«
    »Ach, wer könnte uns denn hören ? Also gut, Jungs. Yan
    … Tan … Tethera!«
    Der Widder stieg ein wenig auf und blökte beunruhigt,
    als er sich rückwärts über die Wiese bewegte. Tiffany
    glaubte, neben den Beinen des Schafs rote Haare im Gras zu sehen, aber sie verschwanden, als der Widder durch den Dunst fortgetragen wurde.
    Sie kroch durch die Hecke, ohne auf die Zweige zu
    achten, die über ihre Haut kratzten. Oma Weh hätte nicht zugelassen, dass jemand ein Schaf stahl, selbst wenn die Diebe unsichtbar waren.
    Doch der Dunst wurde dichter, und Tiffany hörte
    Stimmen vom Hühnerstall.
    Das rückwärts verschwindende Schaf konnte warten.
    Die Hühner brauchten sie jetzt. Während der letzten beiden Wochen war zweimal ein Fuchs im Stall gewesen, und die Hühner, die seine Besuche überlebt hatten, legten kaum noch Eier.
    Tiffany lief durch den Garten, und ihr Nachthemd
    verfing sich an Erbsenstangen und Stachelbeerbüschen. Sie riss die Tür des Hühnerstalls auf.
    Es flogen keine Federn, und nichts deutete auf die Art von Panik hin, die ein Fuchs verursacht hätte. Aber die Hühner gluckten aufgeregt, und Miesepeter der Hahn
    stolzierte nervös umher. Eine der Hennen wirkte ein wenig verlegen. Tiffany hob sie hoch.
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    Zwei kleine blaue, rothaarige Männer steckten darunter, jeder von ihnen hielt ein Ei in den Armen. Schuldbewusst sahen sie auf.
    »O nein!«, sagte einer. »Das Kind! Sie ist die Hexe …«
    »Ihr stehlt unsere Eier«, sagte Tiffany. »Wie könnt ihr es wagen! Und ich bin keine Hexe! Ich möchte nur eine
    sein!«
    Die beiden Männer wechselten einen Blick und sahen
    dann auf die Eier.
    »Welche Eier?«, fragte einer von ihnen.
    »Die Eier in euren Armen«, sagte Tiffany bedeutungsvoll.
    »Was? Ach, du meinst das hier? Es sind Eier?«, fragte der kleine Mann, der als erster gesprochen hatte. Er starrte auf die Eier, als sähe er sie zum ersten Mal. »Na, so was.
    Und wir haben sie für, äh, Steine gehalten.«
    »Steine«, sagte der andere nervös.
    »Wir sind unter dieses Hinkel hier gekrochen, weil wir's warm haben wollten«, sagte der erste kleine

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