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Kleine Freie Männer

Kleine Freie Männer

Titel: Kleine Freie Männer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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auf den
    Instinkt zur Herstellung von Käse und darauf, nicht in Panik zu geraten, wenn etwas schief geht. Oh, und ich habe eine Kröte.
    Die kleinen blauen Männer kommen mir immer
    seltsamer vor. Aber sie wissen, wer meinen kleinen Bruder entführt hat.
    Aus irgendeinem Grund glaube ich, dass der Baron
    keine Ahnung gehabt hätte, wie man mit einer solchen
    Situation fertig wird. Mir geht es ebenso, doch ich kann auf vernünftigere Weise ahnungslos sein.
    »Ich … erinnere mich an viele Dinge, die Oma Weh
    gesagt hat«, teilte Tiffany den Größten mit. »Was soll ich tun?«
    »Die Kelda schickt uns«, sagte Rob Irgendwer. »Sie hat das Kommen der Königin gespürt. Sie wusste, dass es
    Schwierigkeiten geben würde, und deshalb sagte sie zu
    uns: Es wird schlimm. Sucht die neue Hexe, die mit Oma Weh verwandt ist. Sie weiß bestimmt, was es zu
    unternehmen gilt.«
    Tiffany sah in hunderte von erwartungsvollen Gesich-
    tern. Einige der Größten hatten Federn im Haar und trugen Halsketten aus Maulwurfzähnen. Jemandem, der die Hälfte 109
    seines Gesichts dunkelblau gefärbt hatte und ein Schwert trug, so lang, wie er selbst groß war, konnte man nicht sagen, dass man keine Hexe war. Solche Leute konnte man nicht enttäuschen.
    »Helft ihr mir, meinen Bruder zurückzuholen?«, fragte
    Tiffany. Die Mienen der Größten veränderten sich nicht.
    Sie versuchte es noch einmal. »Könntet ihr mir dabei
    helfen, meinen Bruder der Königin zu stehlen?«
    Hunderte von kleinen, hässlichen Gesichtern erhellten
    sich.
    »Oh, jetzt sprichst du unsere Sprache«, sagte Rob Irgendwer.
    »Äh …«, erwiderte Tiffany. »Könntet ihr bitte einen
    Moment warten? Ich packe nur rasch einige Sachen
    zusammen«, sagte sie und versuchte, so zu klingen, als wüsste sie, worauf es ankam. Sie drückte den Korken in die Flasche mit dem speziellen Schaf-Einreibemittel. Die Wir-sind-die-Größten seufzten.
    Tiffany sauste zur Küche, besorgte sich einen Beutel,
    entnahm dem Arzneikasten einige Verbände und Salben,
    tat auch die Flasche mit dem speziellen Schaf-Einreibemittel dazu, denn ihr Vater sagte immer, dass es ihm gut tat, überlegte kurz, griff dann nach dem Buch
    Schafskrankheiten und der Pfanne. Beides mochte sich als nützlich erweisen.
    Die kleinen Männer waren nirgends zu sehen, als sie in die Molkerei zurückkehrte.
    Eigentlich hätte sie ihren Eltern sagen sollen, was vor sich ging. Aber Tiffany hielt das für sinnlos. Es wären nur 110
    ›Geschichten‹ gewesen. Und mit ein wenig Glück konnte
    sie Willwoll zurückholen, bevor sie selbst vermisst wurde.
    Doch nur für den Fall …
    Sie führte ein Tagebuch in der Molkerei, vor allem für den Käse, und sie schrieb immer auf, wie viel Butter sie an einem Tag hergestellt und wie viel Milch sie dafür
    verwendet hatte.
    Tiffany schlug eine leere Seite auf, nahm den Stift und begann zu schreiben, während ihre Zunge aus dem
    Mundwinkel ragte.
    Die Wir-sind-die-Größten kehrten nach und nach
    zurück. Sie traten nicht hinter Dingen hervor und
    erschienen auch nicht magisch aus dem Nichts. Sie zeigten sich auf die gleiche Weise, wie sich Gesichter in Wolken und im Feuer zeigen. Sie schienen sichtbar zu werden,
    wenn man lange genug Ausschau hielt und sie wirklich
    sehen wollte.
    Voller Ehrfurcht beobachteten sie die Bewegungen des
    Stifts, und Tiffany hörte ihre leisen Stimmen.
    »Seht nur das Schreibholz, wie es übers Papier wackelt.
    Eine Hexensache.«
    »Oh, sie kennt sich mit dem Schreiben aus, kein
    Zweifel.«
    »Aber du schreibst doch nicht unsere Namen auf,
    Meisterin, oder?«
    »Ja, man kann ins Kittchen geworfen werden, wenn es
    schriftliche Beweise gibt.«
    Tiffany hörte auf zu schreiben und las die Mitteilung.
    111

    Liebe Mutter und lieber Vater,
    ich bin auf die Suche nach Wil woll gegangen.
    Es droht mir absolut warscheinlich keine Gefahr,
    da mich Freunde Bekannte Leute begleiten, die
    Oma kannten. PS Der Käse auf dem dritten
    Regal muss morgen gedreht werden, wenn ich
    nicht rechtzeitig zurück bin.
    Liebe Grüße, Tiffany.

    Tiffany sah Rob Irgendwer an, der an einem Tischbein
    emporgeklettert war, auf den Stift starrte und zu befürchten schien, dass dieser etwas Gefährliches schrieb.
    »Ihr hättet sofort kommen und mich einfach fragen
    sollen«, sagte sie.
    »Wir wussten nicht, dass du die Hexe bist, Meisterin.
    Hier auffa Farm laufen viele große Weibsbilder rum. Wir wussten nicht, dass wir nach dir suchen, bis du den Doofen Wulhe gesehen hast.«
    Na, so

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