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Kleine Freie Männer

Kleine Freie Männer

Titel: Kleine Freie Männer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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schlimm!«, sagte der Helm-
    dreher. »Sie is' also gekommen und hat jemanden geholt.
    Die Königin! Wir sind zu spät!«
    »Die Königin?«, wiederholte Tiffany.
    »Er meint die Königin der …«, begann die Kröte.
    »Sei still, du Schleimklumpen!«, rief der Helmdreher,
    doch seine Stimme verlor sich im Wehklagen der Wir-sind-die-Größten. Sie rauften sich die Haare, stampften mit den Füßen auf den Boden und riefen »Owehowehoweh!« und
    »Schlimmschlimmschlimm!«, und die Kröte stritt mit dem Helmdreher, und alle wurden lauter, um sich Gehör zu
    verschaffen …
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    Tiffany stand auf. »Ich will, dass ihr alle still seid!«, rief sie.
    Daraufhin herrschte Stille, abgesehen von einem
    gelegentlichen Schniefen und leisen Schlimms aus den
    hinteren Reihen.
    »Wir wollten uns nur ein wenig erleichtern, Meisterin«, sagte der Helmdreher und duckte sich furchtsam.
    »Aber nicht hier drin!«, schnappte Tiffany und bebte vor Zorn. »Dies ist eine Molkerei !Ich muss sie sauber halten!«
    »Ah … er meint vermutlich, dass sie sich Erleichterung verschaffen wollten, indem sie ihr Schicksal beklagten«, spekulierte die Kröte.
    »Denn wenn die Königin hier is', so bedeutet das, dass unsere Kelda schnell schwächer wird«, sagte der
    Helmdreher. »Und dass wir niemanden haben, der sich um uns kümmert.«
    Der sich um uns kümmert, wiederholte Tiffany in
    Gedanken. Hunderte von kräftigen kleinen Männern, von
    denen jeder den Wer-hat-die-hässlichste-gebrochene-Nase-Wettbewerb gewinnen konnte, brauchten jemanden, der
    sich um sie kümmerte?
    Sie atmete tief durch.
    »Meine Mutter sitzt drüben im Haus und weint«, sagte
    sie. »Und …« Ich weiß nicht, wie ich sie trösten soll, dachte Tiffany. Mit solchen Dingen komme ich nicht gut zurecht, denn ich kann mich dabei nicht richtig ausdrücken.
    »Und sie möchte ihn zurück. Äh. Sehr. Er ist ihr
    Lieblingskind«, fügte sie hinzu und hasste es.
    Sie deutete auf den Helmdreher, der zurückwich.
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    »Aber zuerst … Ich kann dich nicht ›Helmdreher‹
    nennen, und deshalb frage ich dich: Wie heißt du?«
    Die Wir-sind-die-Größten schnappten nach Luft, und
    Tiffany hörte einen von ihnen murmeln: »O ja, sie's die Hexe, kein Zweifel. Das ist 'ne typische Hexenfrage!«
    Der Helmdreher sah sich auf der Suche nach Hilfe um.
    »Wir nennen unsere Namen nicht«, sagte er. Aber ein
    anderer Größter, der sich irgendwo weiter hinten in
    Sicherheit wähnte, meinte: »He, einer Hexe darf man sich nicht verweigern!«
    Der kleine Mann sah sehr besorgt auf.
    »Ich bin der Große Mann des Clans, Meisterin«, sagte
    er. »Und ich heiße …« Er schluckte. »Rob Irgendwer
    Größter, Meisterin. Aber bitte verwende den Namen nicht gegen mich!«
    Die Kröte war bereit.
    »Sie glauben, Namen hätten Magie«, murmelte sie. »Sie
    nennen ihre Namen deshalb nicht, weil sie fürchten, sie könnten aufgeschrieben werden.«
    »Ja, und weil man sie vielleicht auf kom-pli-zierte
    Dokumente setzt«, sagte ein Größter.
    »Auf Vorladungen, zum Beispiel«, fügte ein anderer
    hinzu.
    »Oder auf Fahndungsplakate«, meinte ein dritter.
    »Und auf Rechnungen und Offenbarungseide«, sagte ein
    vierter.
    »Und sogar auf Pfändungen!« Die Größten sahen sich
    voller Panik um, als sie an Niedergeschriebenes dachten.
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    »Sie halten geschriebene Worte für noch mächtiger«,
    flüsterte die Kröte. »Sie glauben, alles Geschriebene ist magisch. Worte beunruhigen sie. Siehst du ihre Schwerter?
    Sie glühen blau in der Gegenwart von Anwälten.«
    »Na schön «,sagte Tiffany. »Wir machen Fortschritte.
    Ich verspreche dir, deinen Namen nicht aufzuschreiben.
    Erzähl mir jetzt von der Königin, die Willwoll entführt hat.
    Königin von was?«
    »Das kann ich nicht laut sagen, Meisterin«, erwiderte
    Rob Irgendwer. »Wo auch immer ihr Name genannt wird:
    Sie hört ihn und kommt.«
    »Das stimmt«, bestätigte die Kröte. »Du möchtest ihr
    bestimmt nicht begegnen, niemals.«
    »Ist sie böse?«
    »Schlimmer. Nenn sie einfach nur die Königin.«
    »Ja, die Königin«, sagte Rob Irgendwer. Seine
    glänzenden, besorgten Augen sahen zu Tiffany auf. »Weißt du nichts von ihr? Du bist die Enkelin von Oma Weh, die diese Hügel in ihren Knochen hatte, und du weißt nicht Bescheid? Bist du vielleicht gar keine Hexe? Aber wie
    kann das sein? Du hast Jenny Grünzahn verdroschen und
    dem Kopflosen Reiter in die Augen gesehen, die er nicht hat, und trotzdem hast du von Tuten und Blasen

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