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Kleine Freie Männer

Kleine Freie Männer

Titel: Kleine Freie Männer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Donner und Blitz kamen nicht, als er sie rief, und er verstand und ließ sie zufrieden bei der glühenden Asche der Hütte sitzen.
    Am nächsten Tag, als die Asche kalt war und über die Kreide wehte, kamen alle zurück und legten mit großer Sorg-falt die Soden aus, und danach waren nur noch die eisernen Räder an ihren Achsen und der Kanonenofen zu sehen.
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    Und dann, so erzählten alle, sahen die beiden
    Schäferhunde auf, spitzten die Ohren und liefen davon.
    Man sah sie nie wieder.

    Die Kobolde unter Tiffany wurden langsamer, und sie
    ruderte mit den Armen, als man sie ins Gras hinabließ. Die Schafe wichen ein wenig zur Seite, blieben dann stehen und wandten sich ihr zu.
    »Warum halten wir an? Warum halten wir hier an? Wir müssen die Königin einholen!«
    »Wir warten hier auf Hämisch, Meisterin«, sagte Rob
    Irgendwer.
    »Warum? Wer ist Hämisch?«
    »Er weiß vielleicht, wohin die Königin deinen kleinen
    Bruder gebracht hat«, sagte Rob Irgendwer in
    beruhigendem Tonfall. »Wir können nicht einfach so
    hineinstürmen.«
    Ein großer, bärtiger Größter hob die Hand. »Einspruch, Großer Mann. Wir können einfach so hineinstürmen. Das machen wir immer. «
    »Ja, Großer Yan, du hast Recht. Aber zuerst müssen wir wissen, wo wir einfach so hineinstürmen. Wir können nicht überall hineinstürmen. Es sieht nicht gut aus, wenn wir sofort wieder herausstürmen müssen.«
    Tiffany stellte fest, dass alle Größten nach oben sahen und ihr keine Beachtung mehr schenkten.
    Verärgert und verwirrt nahm sie auf einem der rostigen Räder Platz und blickte zum Himmel empor. Das war
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    besser, als sich auf dem Boden umzusehen. Oma Wehs
    Grab befand sich irgendwo in der Nähe, aber wo genau,
    ließ sich jetzt nicht mehr feststellen. Die Grasnarbe war geheilt.
    Einige kleine Wolken zeigten sich am Firmament, sonst
    nichts, abgesehen von den fernen Punkten kreisender
    Bussarde.
    Es flogen immer Bussarde über dem Kreideland. Die
    Schäfer hatten sich angewöhnt, sie ›Oma Wehs Küken‹ zu nennen, und einige von ihnen nannten die Wolken ›Omas
    kleine Lämmer‹. Und Tiffany wusste, dass selbst ihr Vater den Donner ›Oma Wehs Schimpfen‹ nannte …
    Und es hieß, dass manche Schäfer, wenn Wölfe im
    Winter Probleme machten oder ein wichtiges Mutterschaf verloren gegangen war, dorthin gingen, wo einst die alte Hütte gestanden hatte, und dort eine Unze des Fröhlichen Seemanns zurückließen, nur für den Fall …
    Tiffany zögerte. Dann schloss sie die Augen. Ich
    möchte, dass es wahr ist, flüsterte sie sich selbst zu. Ich möchte sicher sein, dass andere Leute glauben, sie wäre nicht wirklich fort.
    Sie sah unter den breiten rostigen Radkranz und
    erschauerte. Ein kleines, buntes Päckchen lag dort.
    Tiffany hob es auf. Es wirkte recht neu und hatte
    vermutlich nur einige Tage da gelegen. Auf der einen Seite war der fröhliche Seemann abgebildet, mit seinem großen Lächeln, der gelben Regenkappe, dem dichtem Bart und
    den blauen Wellen hinter ihm.
    Durch die Verpackung des Fröhlichen Seemanns hatte
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    Tiffany vom Meer erfahren. Sie hatte gehört, dass es groß war und donnerte. Ein Turm stand am Ufer, ein
    Leuchtturm, ganz oben ein großes Licht, das nachts
    leuchtete, damit Schiffe nicht an den Felsen zerschellten.
    Die Bilder zeigten den Lichtstrahl des Leuchtturms in
    einem strahlenden Weiß. Tiffany wusste so gut darüber
    Bescheid, dass sie davon geträumt hatte und mit dem
    Donnern des Meeres in den Ohren erwacht war.
    Einer ihrer Onkel hatte gesagt: Wenn man das
    Tabaketikett verkehrt herum betrachtet, so formen ein Teil der Kappe, das Ohr des Seemanns und etwas von seinem
    Kragen das Bild einer unbekleideten Frau. Tiffany hatte die Frau nie erkennen können und wusste auch nicht, was
    daran so interessant sein sollte.
    Vorsichtig zog sie das Etikett von dem Päckchen und
    schnupperte daran. Es roch nach Oma. Tiffany spürte, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten. Sie hatte nie um Oma Weh geweint. Sie weinte um tote Lämmer, und wenn sie
    sich in den Finger schnitt, und wenn sie nicht ihren Willen bekam, aber nie um Oma. Es erschien ihr einfach nicht
    richtig.
    Ich weine auch jetzt nicht um sie, dachte sie und steckte das Etikett in die Schürzentasche. Nicht um die tote Oma
    …
    Es war der Geruch. Oma Weh roch nach Schafen,
    Terpentin und Tabak. Die drei Gerüche vermischten sich und wurden zu einem, zum Geruch des Kreidelands, wusste Tiffany. Er folgte Oma Weh wie eine Wolke,

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