Kleine freie Männer
verschaffen ...
Tiffany stand auf. »Ich will, dass ihr alle still seid!«, rief sie.
Daraufhin herrschte Stille, abgesehen von einem gelegentlichen Schniefen und leisen Schlimms aus den hinteren Reihen.
»Wir wollten uns nur ein wenig erleichtern, Meisterin«, sagte der Helmdreher und duckte sich furchtsam.
»Aber nicht hier drin!«, schnappte Tiffany und bebte vor Zorn. »Dies ist eine Molkereil Ich muss sie sauber halten!«
»Äh... er meint vermutlich, dass sie sich Erleichterung verschaffen wollten, indem sie ihr Schicksal beklagten«, spekulierte die Kröte.
»Denn wenn die Königin hier is', so bedeutet das, dass unsere Kelda schnell schwächer wird«, sagte der Helmdreher. »Und dass wir niemanden haben, der sich um uns kümmert.«
Der sich um uns kümmert, wiederholte Tiffany in Gedanken. Hunderte von kräftigen kleinen Männern, von denen jeder den Wer-hat-die-hässlichste-gebrochene-Nase-Wettbewerb gewinnen konnte, brauchten jemanden, der sich um sie kümmerte?
Sie atmete tief durch.
»Meine Mutter sitzt drüben im Haus und weint«, sagte sie. »Und...« Ich weiß nicht, wie ich sie trösten soll, dachte Tiffany. Mit solchen Dingen komme ich nicht gut zurecht, denn ich kann mich dabei nicht richtig ausdrücken. »Und sie möchte ihn zurück. Äh. Sehr. Er ist ihr Lieblingskind«, fügte sie hinzu und hasste es.
Sie deutete auf den Helmdreher, der zurückwich.
»Aber zuerst... Ich kann dich nicht >Helmdreher< nennen, und deshalb frage ich dich: Wie heißt du?«
Die Wir-sind-die-Größten schnappten nach Luft, und Tiffany hörte einen von ihnen murmeln: »O ja, sie's die Hexe, kein Zweifel. Das ist 'ne typische Hexenfrage!«
Der Helmdreher sah sich auf der Suche nach Hilfe um.
»Wir nennen unsere Namen nicht«, sagte er. Aber ein anderer Größter, der sich irgendwo weiter hinten in Sicherheit wähnte, meinte: »He, einer Hexe darf man sich nicht verweigern!«
Der kleine Mann sah sehr besorgt auf.
»Ich bin der Große Mann des Clans, Meisterin«, sagte er. »Und ich heiße...« Er schluckte. »Rob Irgendwer Größter, Meisterin. Aber bitte verwende den Namen nicht gegen mich!«
Die Kröte war bereit.
»Sie glauben, Namen hätten Magie«, murmelte sie. »Sie nennen ihre Namen deshalb nicht, weil sie fürchten, sie könnten aufgeschrieben werden.«
»Ja, und weil man sie vielleicht auf kom-pli-zierte Dokumente setzt«, sagte ein Größter.
»Auf Vorladungen, zum Beispiel«, fügte ein anderer hinzu.
»Oder auf Fahndungsplakate«, meinte ein dritter.
»Und auf Rechnungen und Offenbarungseide«, sagte ein vierter.
»Und sogar auf Pfändungen!« Die Größten sahen sich voller Panik um, als sie an Niedergeschriebenes dachten.
»Sie halten geschriebene Worte für noch mächtiger«, flüsterte die Kröte. »Sie glauben, alles Geschriebene ist magisch. Worte beunruhigen sie. Siehst du ihre Schwerter? Sie glühen blau in der Gegenwart von Anwälten.«
»Na schön«, sagte Tiffany. »Wir machen Fortschritte. Ich verspreche dir, deinen Namen nicht aufzuschreiben. Erzähl mir jetzt von der Königin, die Willwoll entführt hat. Königin von was?«
»Das kann ich nicht laut sagen, Meisterin«, erwiderte Rob Irgendwer. »Wo auch immer ihr Name genannt wird: Sie hört ihn und kommt.«
»Das stimmt«, bestätigte die Kröte. »Du möchtest ihr bestimmt nicht begegnen, niemals.«
»Ist sie böse?«
»Schlimmer. Nenn sie einfach nur die Königin.«
»Ja, die Königin«, sagte Rob Irgendwer. Seine glänzenden, besorgten Augen sahen zu Tiffany auf. »Weißt du nichts von ihr? Du bist die Enkelin von Oma Weh, die diese Hügel in ihren Knochen hatte, und du weißt nicht Bescheid? Bist du vielleicht gar keine Hexe? Aber wie kann das sein? Du hast Jenny Grünzahn verdroschen und dem Kopflosen Reiter in die Augen gesehen, die er nicht hat, und trotzdem hast du von Tuten und Blasen keine Ahnung?«
Tiffany bedachte ihn mit einem schiefen Lächeln und flüsterte der Kröte zu: »Warum soll ich plötzlich Tuten und Blasen können? Das kommt mir sehr verdächtig vor. Was hat das alles zu bedeuten?«
»So, wie ich das verstehe«, sagte die Kröte, »überrascht es sie, dass du nichts von der Königin und, äh, Magie weißt, obwohl du doch von Oma Weh abstammst und dich gegen Ungeheuer durchgesetzt hast.«
»Und was ist mit dem Tuten?«
»Vergiss das Tuten«, sagte die Kröte. »Sie dachten, Oma Weh hätte dir Magie beigebracht. Heb mich an dein Ohr.« Tiffany kam der Aufforderung nach, und die Kröte
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