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Kleine Sünden erhalten die Liebe

Kleine Sünden erhalten die Liebe

Titel: Kleine Sünden erhalten die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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sonst noch alles. Aber das alles würde ihm nichts nützen, wenn ein Tunnel plötzlich einstürzte.
    Eine Stunde später wartete ich immer noch. Ich hielt auf meinem Handy nach einer SMS Ausschau und versuchte, Diesel telefonisch zu erreichen. Beides erfolglos. Ich fror und hatte Angst. Der Wagen war abgesperrt. Meine Handtasche befand sich darin. Ein Mann und ein Affe, die ich liebte, zumindest manchmal, waren unter der Erde gefangen. Ich beschloss, Diesel noch bis zehn Uhr eine Chance zu geben. Dann würde ich jemanden holen, der in dem Tunnelsystem nach ihm suchte.
    Ich setzte mich neben den Aston Martin auf die Bordsteinkante, und kurz nach neun Uhr legten sich Hände um meine Taille, und ich wurde hochgezogen.
    »Ich habe mir Sorgen um dich gemacht«, sagte Diesel. Er schlang seine Arme um mich und drückte mich an sich. »Ich hätte vorsichtiger sein müssen.«
    Er küsste mich, und gerade als es richtig interessant wurde, kletterte Carl meinen Rücken hinauf und setzte sich auf meinen Kopf.
    Diesel hob Carl herunter und schloss den Wagen mit seiner Fernbedienung auf. »Ich hatte schon Angst, du würdest ohne mich wegfahren.«
    »Ich hatte keinen Autoschlüssel.«
    Diesel hielt mir die Tür auf. »Ist das der einzige Grund?«
    »Natürlich nicht. Ich wollte Carl nicht hilflos zurücklassen.«
    Carl hüpfte in den Wagen und sprang auf den Rücksitz. Er war bereit, nach Hause zu fahren.
    Ich seufzte tief. »Und dich wollte ich natürlich auch nicht im Stich lassen.«
    »Hast du dir Sorgen um mich gemacht?«, fragte Diesel.
    »Ja.«
    Diesel reichte mir die abgebrochene Tafel. Sie war aus Marmor und trug eine eingemeißelte Botschaft. Wäre sie heil gewesen, hätte sie ungefähr die Größe eines Briefkuverts gehabt.
    »Ist das die richtige Tafel?«, wollte er von mir wissen.
    »Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, aber ich glaube schon. Die Energie ist identisch mit der des Steins.«

KAPITEL 25
    D u stehst seit zehn Minuten wie angewurzelt da und starrst in die Schüssel mit Glasur«, sagte Clara zu mir. »Schläfst du?«
    »Gestern ist es spät geworden. Ich weiß nicht mehr, wie ich es geschafft habe, mit nur vier Stunden Schlaf auszukommen, als ich Schichtdienst in einem Restaurant hatte.«
    Die Hintertür flog auf, und Glo kam herein. Sie ließ ihre Umhängetasche, ihren Besen und ihre Jeansjacke auf den Boden fallen und schlurfte davon, um sich ihren Kittel zu holen.
    »Ich bin fix und fertig«, stöhnte sie. »Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugetan. Ich brauche einen Kaffee.«
    Clara wischte sich die Hände an einem Handtuch ab. »Ich könnte schwören, ich höre Musik.«
    »Das ist Hatchet«, erklärte Glo. »Er ist mir bis hierher gefolgt. Ich werde ihn einfach nicht mehr los. Er stand die ganze Nacht vor meinem Fenster, spielte Laute und sang peinliche Lieder für mich. Ich konnte ihn nicht dazu bringen, damit aufzuhören. Wenn das so weitergeht, wird man mich aus meiner Wohnung werfen.«
    Clara und ich gingen zur Tür und erhaschten einen Blick auf Hatchet. Er trug seinen Sonntagsstaat und hatte sich eine Mütze aus grünem Samt mit einer großen pflaumenfarbenen Feder aufgesetzt.
    »Oh, Glo, oh, Glo, ich liebe Euch so sehr«, sang er. Er schlug ein paar Töne auf seiner Laute an und verbeugte sich vor uns. »Ich wünsche den liebreizenden Damen einen guten Morgen. Möchte die schöne Glo meiner Weise lauschen?«
    »Nein!«, rief Glo aus der Backstube. »Hau ab!«
    »Sie pflegt zu scherzen«, sagte Hatchet. »Glo ist geistreich. Glo ist hübsch. Glo bricht mir das Herz und lässt meine Männlichkeit erblühen.«
    Clara machte die Tür zu und schloss sie ab.
    »Wenn ich mir noch mehr über seine Männlichkeit anhören muss, kommt mir das Frühstück hoch«, sagte Glo.
    Sie ging in den Laden, drehte das Schild an der Tür um, so dass es nach außen die Aufschrift OFFEN zeigte, und schloss die Tür auf. Ich trug die letzten Tabletts mit Cupcakes nach vorne und legte sie in die Vitrine. Durch das Schaufenster sah ich Hatchet auf dem Gehsteig. Er zupfte an seiner Laute und sang den Vorbeigehenden etwas vor.
    »Der Kirschmund meiner Liebsten macht mich selig. Geschwollene Brustspitzen und eine Zunge wie eine Katze. Ich würde ihr meinen Hut für einen heißen Kuss geben. Kuss, Kuss, sie vermissen ich muss«, trällerte Hatchet.
    Glo sah an sich herunter. »Geschwollene Brustspitzen? Ist das etwas Gutes?«
    Mrs Kramer stürmte in den Laden. »Dort draußen singt ein merkwürdiger Mann irgendetwas über

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