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Kleine Suenden zum Dessert

Kleine Suenden zum Dessert

Titel: Kleine Suenden zum Dessert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clare Dowling
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mit zwei produkthungrigen Kindern und einem Verdienst, der den Erwerb von Luxusgütern und Spontaneinkäufe erlaubte. Sie verwahrte sich dagegen. Du bist ein repräsentativer Wirtschaftsfaktor, hatte er gesagt. Worüber beschwerst du dich, zum Teufel? Sie wusste es nicht genau. Irgendwie fand sie, dass sie damit snobistisch wirkte.
    »Ach ja - ich habe übrigens Gratisproben mitgebracht«, setzte er hinzu. »Jamie hat schon einen probiert. Er findet, das Ding schmeckt wie Spülmittel.« Also würden diese Gratisproben sich zu den anderen gesellen, die sich in der Garage türmten. Obwohl sie ihn deswegen regelmäßig anmeckerte, war Ewan nicht bereit, sie wegzuwerfen. In mancher Hinsicht kam er ihr wie ein kleiner Junge vor, der alle möglichen Schätze hortete. Wenn sie seine Taschen leerte, bevor sie Hosen in die Reinigung brachte, fand sie darin keine geheimnisvollen Telefonnummern oder Kreditkartenquittungen von teuren Wäschegeschäften, sondern Gummiringe, angebissene Schokoladenprodukte und Bleistiftspitzer. Und einmal eine Schaumgummieinlage eines Büstenhalters. Die hatte dann doch ihr Misstrauen erregt - bis er ihr erklärte, dass die Einlage zusammen mit der, die sein Kollege Mick in der Hosentasche hatte, genau die richtige Form für die neue Ostereier-Kampagne bildete, an der sie arbeiteten. Sie konnten nämlich kein echtes Ei nehmen, da dessen Form sich absolut nicht verkaufen ließ. Sie hatte ihm geglaubt. Niemand konnte sich so eine Geschichte ausdenken. Außerdem hätte Ewan weder die Zeit noch die organisatorischen Fähigkeiten, die eine Affäre erforderten. Er war Grace nicht treu, weil er sie so heiß und innig liebte. Oh ja, er liebte sie, das wusste sie. Aber manchmal hatte sie den Verdacht, dass er jede Frau lieben würde, die sich bereit erklärt hätte, ihn zu heiraten - solange er größtenteils machen dürfte, was er wollte, und sie ihn nicht zu oft behelligte. Sonst würde er sie vielleicht nicht so mögen. »Oh, mein Gott!«, quiekte Frank neben ihr. »Gehen Sie in Deckung!«
    »Was?«
    »Sie richtet ihr Gewehr auf uns!«
    Grace fuhr zu Mrs Carrs Haus herum. Einer der Seitenflügel des Panoramafensters stand offen und etwas Langes, Glänzendes ragte unter dem Netzstore hervor in ihre Richtung. »Sind Sie sicher, dass das ein Gewehr ist?«, fragte sie, um Zeit zu gewinnen.
    »Was könnte es sonst sein?«
    »Ich weiß nicht...«
    »Das Rohr ihres Staubsaugers, vielleicht?«
    »Ich meine ja nur ...«
    »Schwafeln Sie nicht, um Himmels willen - gehen Sie in Deckung!«
    Ohne die Gebote der Höflichkeit zu beachten, stieß er sie beiseite und tauchte hinter ihren Wagen ab. Grace stand allein und ungeschützt in seiner kopfsteingepflasterten Einfahrt und starrte zu Mrs Carrs Haus hinüber. Es war das erste Mal, dass Netzstores ihr bedrohlich erschienen.
    »Guten Morgen!«, versuchte sie es mit Freundlichkeit und winkte dazu. Sie hatte irgendwo gelesen, dass man einen Aggressor manchmal besänftigen konnte, wenn man eine persönliche Beziehung zu ihm herstellte. »Es wird ein schöner Tag!«
    Das Rohr wurde noch ein paar Zentimeter weiter herausgeschoben.
    Wenn man es recht bedachte, war es wirklich feige von Mrs Carr, ihnen nicht von Angesicht zu Angesicht gegenüberzutreten, fand Grace. Aber wie auch immer - Grace hatte zwei Kinder zu Hause, die sie brauchten (wenigstens ab und zu), und einen Mann, der sie liebte (wenigstens hatte er das Weihnachten vor zwei Jahren gesagt), und sie sollte hier nicht die Heldin spielen. Also würde sie in Deckung gehen, aber nicht in sichtbarer Panik. Grace setzte sich langsam in Bewegung und schlenderte mit den Händen auf dem Rücken gemächlich an Franks Vorgarten entlang wie auf einem Sonntagsspaziergang. Als in einem Busch ein Rotkehlchen zwitscherte, hob sie den Kopf und gestattete sich ein Lächeln. »Was treiben Sie da?«, bellte Frank unterdrückt. »Wollen Sie sich den Kopf runterschießen lassen?« Diese Aussicht veranlasste sie, ihre Schritte zu beschleunigen und sich ihrem Auto, wie sie hoffte, unauffällig zu nähern. Kurz davor schaute sie nach unten, tat so, als entdecke sie, dass ihr Schnürsenkel aufgegangen war (sie trug Sandalen), schnalzte vernehmlich mit der Zunge und bückte sich, als wolle sie ihren Schuh wieder zubinden. Dann hechtete sie mit einem Satz hinter ihren Wagen und landete auf Frank. »He!«
    »Tut mir Leid.«
    Aber das stimmte nicht. Ihr Blut pumpte ungewohnte Mengen von Adrenalin durch ihren Körper, und ihr Gesicht fühlte

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