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Kleiner Musicalratgeber für Anfänger und Fortge

Kleiner Musicalratgeber für Anfänger und Fortge

Titel: Kleiner Musicalratgeber für Anfänger und Fortge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Milpauer
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änderte sich auch der Informationsfluss. Immer mehr Darsteller sowie deren Fanclubs nutzten die daraus resultierenden Möglichkeiten für Öffentlichkeitsarbeit und so schossen dutzende Homepages sowie Präsenzen auf sozialen Netzwerken aus dem Boden und etablierten sichim Netz. Die Veröffentlichung von Spielterminen auf diesen Seiten wurde als ein Werkzeug der Fanbindung entdeckt, so dass man zumindest bei vielen Darstellern mittlerweile ziemlich genau weiß, wer wann spielt und wer wann Urlaub hat.
    Doch das Internet hat auch seine Schattenseiten. So ist es zwar zweifelsohne toll, dass wir nun fast ohne Zeitverzögerung in Echtzeit miteinander kommunizieren können und über die zahlreichen Vernetzungen, die die sozialen Plattformen uns bieten, Nachrichten erfahren, die noch brandheiß sind. Aber andererseits bedeutet das auch eine Menge Stress: So wissen gleich hunderte Leute Bescheid, wenn Darstellerin X heute mal nicht in Form war und Darsteller Y abweichend von seinem Spielplan doch nicht auf der Bühne stand. Gleiches gilt auch für die rege Interaktion, die in Fanforen, Chats oder auf Darstellerseiten stattfindet: Miteinander in Kontakt zu treten, die gemachten Erfahrungen sowie Meinungen auszutauschen, ist zwar großartig und sehr informativ, kann aber auch zu erbittertem Streit führen.
    Ein gutes Beispiel hierfür ist die so genannte »Grafendiskussion« (mehr dazu in Kapitel 7), bei der es darum geht, welcher Darsteller die Hauptrolle bei »Tanz der Vampire« am Besten spielt. Auch bezüglich der Bekanntgabe von Spielterminen gibt es immer wieder Konflikte, denn hier verhält es sich genauso wie mit den Lottozahlen: Sie verstehen sich ohne Gewähr – was viele Leute wiederum nicht verstehen und äußerst ungehalten darauf reagieren, wenn besagter Darsteller Y entgegen der Ankündigung off ist.
    Und die Moral von der Geschicht’? Das Leben ist eben – trotz Internet – kein Ponyhof und Krankheit sowie andere kurzfristige Indispositionen widersetzen sich nach wie vor allen Regeln.

Musicalmetropolen – Wer die Wahl hat, hat die Qual
Was versteht man eigentlich unter »Metropole«?
    B EVOR wir uns mit den verschiedenen Musicalmetropolen und ihren jeweiligen Reizen beschäftigen, müssen wir erst mal klären: Was ist überhaupt eine Metropole? Interessant ist, dass der Begriff im Laufe der Geschichte einen Bedeutungswandel erfahren hat: Bezeichnete man früher politische, religiöse, kulturelle, wirtschaftliche und soziale Mittelpunkte als Metropole, so ist der Term heutzutage nicht mehr so eindeutig definiert. Es ist laut der freien Internetenzyklopädie Wikipedia aber wohl legitim, Orte als Metropole zu bezeichnen, wenn sie eine »relative Bedeutung innerhalb einer bestimmten Region oder eines bestimmten Gesellschaftsbereiches besitzen«. 9 Selbstverständlich müssen diese Orte auch über eine gewisse Einwohnerzahl verfügen – zwischen eine und zehn Millionen sollten es schon sein. Wir sprechen hier also von Metropolen, die im kulturellen Bereich, spezifischer, im Bereich des Musicals, von Bedeutung sind. Selbstverständlich muss dann als hartes Kriterium auch noch eine gewisse Anzahl hochkarätiger Produktionen dort vorhanden sein. Aber meiner Meinung nach ist ein weiterer Punkt unabdingbar: Eine Musicalmetropole braucht Menschen, die ihr Leben einhauchen. Damit sind nicht etwa die Besucher gemeint, die nur aus Neugierde ins Theater gehen oder aber weil sie vom Freund oder Partner mitgeschleppt wurden, sondern vielmehr die Leute, die es immer und immer wieder ins Musical zieht. Das sind Menschen, die eine richtige Leidenschaft dafür entwickeln – einfach, weil sie das Genre lieben und nicht genug davon bekommen können.
    @@@ Wohin soll die Reise denn gehen? (Juli 2009) @@@
    Neulich beim Blick auf meine Gehaltsabrechnung stellte ich fest, dass der Betrag unterm Strich höher war als sonst. Nicht, dass mir das ungelegen gekommen wäre, aber trotzdem stellte ich mir die Frage, womit ich diesen unerwarteten Geldsegen denn verdient hatte. Bei weitergehenden Überlegungen dämmerte es mir schließlich: Es war doch vor kurzem eine allgemeine Gehaltserhöhung bewilligt worden, die jetzt rückwirkend auch für die Vormonate des Jahres ausgezahlt wurde. Yippieh, so lasse ich mir das gefallen! Andere denken beim Thema Gehaltserhöhung ja vielleicht primär an teure Urlaubsreisen, neue Möbel oder schicke Restaurantbesuche en masse. Ich jedoch rechnete den Mehrbetrag gleich in Musicalkarten um. Ganz

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