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Kleiner Musicalratgeber für Anfänger und Fortge

Kleiner Musicalratgeber für Anfänger und Fortge

Titel: Kleiner Musicalratgeber für Anfänger und Fortge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Milpauer
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ist: Dachte man früher vorrangig an Hamburg, Berlin oder Stuttgart, ist heute der Ruhrpott mit seinen Spielstätten in Essen (Colosseum Theater), Oberhausen (Metronom Theater) und den vielen Stadttheatern mit deren tollem Musicalprogramm (beispielsweise»The full Monty – Ganz oder gar nicht« in Dortmund) ebenfalls vorne mit dabei, wenn es um Ziele für Musical-Junkies geht.
    Natürlich wäre es absoluter Frevel an dieser Stelle nicht auch Bochum zu erwähnen, fand hier doch 1988 die Geburtsstunde des rockigen Rollschuhmusicals »Starlight Express« statt. Dieses feierte 2008 übrigens bereits seinen 20. Geburtstag. Da ist es umso beeindruckender, dass die berollschuhten Züge in der eigens dafür errichteten Starlight-Express-Halle noch immer ihre Bahnen vor oft ausverkauftem Haus spielen. Damit ist »Starlight Express« nicht nur »das rasanteste Musical des Universums« 12 , sondern auch das erfolgreichste! Auch Uwe Kröger startete hier seine Karriere und spielte als erster deutscher Darsteller den Rusty. Später kam er immer wieder gerne ins Ruhrgebiet zurück – etwa in seiner Paraderolle als Tod in »Elisabeth«. Und noch mehr Beweise, dass das Ruhrgebiet eine Musicalmetropole ist, braucht es eigentlich nicht, oder?
Europäische Musicalmetropolen
London: Vielfältiges West End
    London – das ist Musical-Paradise. Unzählige Musicals und andere Plays laden in den altehrwürdigen englischen Theatern zu einem Besuch ein. Anders als in Deutschland ist hier alles an einem Ort und die meisten Theater sind so dicht beieinander, dass man sie ohne öffentliche Verkehrsmittel mühelos erreichen kann. Die Szene dort ist so vielfältig, dass Langeweile für Musicalitiker ein Fremdwort ist. Falls man nicht gerade brandaktuell angelaufene Stücke sehen will, wie etwa »Ghost«, dann hat man eine ganz gute Chance, vor Ort noch am Tag der Veranstaltung Karten erwerben zu können. Anders als in Deutschland gibt es meist zahlreiche Gelegenheiten an stark vergünstigte Tickets zu kommen. Immer einen Trip wert ist natürlich die TKTS–Half-Price-Ticket-Booth am Leicester Square, wo man Eintrittskarten für denselben Tag bis zu 50 Prozent vergünstigt bekommen kann. Außerdem lohnt es sich, morgens bei den Theatern vorbeizuschauen – oft werden nämlich sogenannte »Day Seats« für wenig Geld angeboten. Ganz toll dabei ist: Diese befinden sich erstaunlich oft in unmittelbarer Bühnennähe! Ich selbst habe für 20 Pfund bei »Grease« mittig in Reihe eins gesessen und die Karten erst acht Stunden vor Showbeginn erworben – und das am Silvesterabend 2010! In London ist diesbezüglich also wirklich alles möglich!
    Aber auch das Theatererlebnis ist dort ein anderes: Gerade weil die Theater alle sehr alt sind und meist auch unter Denkmalschutz stehen, verharrt man als ausländischer Besucher sehr ehrfürchtig vor dieser alten Theaterkultur, die die Engländer seit Shakespeare pflegen. Daher schockt es uns dann umso mehr festzustellen, dass Essen und Trinken im Theater erlaubtsind – auch während der Vorstellung. Das ist oft sehr störend und kann, je nach eigener Empfindsamkeit und Disposition, den Theatergenuss mindern. Ein Erlebnis ist der Theaterbesuch in London aber ausnahmslos immer!
    @@@ Only in London … (Januar 2011) @@@
    Wenn ich am Eingang des Theaters freundlich lächelnd begrüßt werde, das Programm- und Besetzungsheft zusammen nur im einstelligen Pfund-Bereich kosten und mir im Foyer unmittelbar vorm Einlass in den Saal leckere Knabbereien zum Verzehr während des Stückes angeboten werden, dann weiß ich: Ich bin in London .
    Wenig später im Saal kann ich mich erst einmal entspannt niederlassen, auch wenn ich es vorher nicht geschafft habe, einen Blick auf den Besetzungsmonitor am Eingang zu erhaschen. Denn: Ich bin in London, und egal, ob nun die Erst- Zweit- oder Drittbesetzung spielt, ich kann mich in der Sicherheit wiegen, dass alle Darsteller absolut fantastisch singen und agieren können. Und ein wenig Gelassenheit habe ich mir jetzt echt verdient, denn immerhin habe ich es geschafft, aus dutzenden hochqualitativen Shows eine Auswahl für meinen Aufenthalt zu treffen. Allein das war nicht so leicht, denn wer die Wahl hat, hat tatsächlich die Qual: Sollte der Schwerpunkt eher auf den Klassikern à la »Chicago«, »Grease« oder »Hair« liegen, oder eher auf neueren, hippen Stücken wie »Matilda«? Sollte es gar eine Produktion sein, die gerade erst eine kontroverse Welturaufführung gefeiert

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