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Kleiner Musicalratgeber für Anfänger und Fortge

Kleiner Musicalratgeber für Anfänger und Fortge

Titel: Kleiner Musicalratgeber für Anfänger und Fortge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Milpauer
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Begriff »Off-Broadway-Show« zu finden ist. Was hat man darunter eigentlich zu verstehen?
    In New York teilt man Theater in die Kategorien Broadway, Off-Broadway und Off-Off-Broadway ein. Früher war diese Unterscheidung sprichwörtlich zu verstehen: So lag ein Broadway-Theater unmittelbar auf diesem, ein Off-Broadway-Theater befand sich zwar nicht direkt auf dieser Straße, jedoch in unmittelbarer Nähe davon, und ein Off-Off-Broadway Theater war sozusagen weit ab vom Schuss. Doch mittlerweile hat sich eine Bedeutungsveränderung ergeben und die drei Kategorien haben nichtsmehr mit ihrer geographischen Nähe oder Ferne zum Broadway zu tun, sondern vielmehr mit der Zuschauerkapazität der Spielstätten: Ein großes Theater mit über 500 Plätzen ist ein Broadway-Theater, ein Theater mit 100 bis 500 Sitzplätzen ein Off-Broadway-Theater und ein Theater mit weniger als einhundert Sitzplätzen entsprechend ein Off-Off-Broadway Theater. 16 Wieder was gelernt.
    Musicals beginnen ihre Siegeszüge oft in den kleineren Off-Broadway-Theatern, bevor sie dann aufgrund ihrer rasch wachsenden Popularität in die größeren Broadway-Theater umziehen. Ein berühmtes Beispiel hierfür stellt das Musical »A Chorus Line« dar, was 1975 zunächst in einem kleineren Theater gezeigt wurde, dann aber noch im gleichen Jahr den Sprung an den Broadway (das heißt also in ein großes Theater) schaffte. Auch »Hair« begann 1967 als Off-Broadway-Stück und war ein Jahr später bereits zum Broadway-Stück avanciert. Ein relativ aktuelles Beispiel für eine Erfolgsshow, die am Off-Broadway startete und dann an den Broadway kam ist »Next to Normal«, welches seit 2009 eine Broadway-Produktion ist. 17
    Anders als in Wien, wo eine Sommerpause die Spielzeit unterbricht, ist in New York das ganze Jahr Saison. Es gilt jedoch die Regel, dass das Broadway-Jahr im Frühling mit der Verleihung der Tony-Awards endet und wieder neu beginnt. Der Tony-Award ist sozusagen der Oscar für die Musicals und das Highlight des amerikanischen Musicaljahres. Generell lässt sich sagen, dass eine Show meist rasch abgesetzt wird, wenn sie keine Nominierung für die Tony-Awards erhält. Neue Shows kommen gehäuft im Frühling und Herbst auf den Markt.
    Es ist immer ratsam, für gefragte Shows die Karten einige Tage im Vorfeld zu erwerben. Wenn einem sehr viel am Besuch eines bestimmten Musicals liegt und dieses sich gerade großer Popularität erfreut (wie beispielsweise im Jahr 2011 »The Book of Mormon«), kann es sogar notwendig sein, die Tickets einige Monate im Voraus zu bestellen. Oft wird man in New York aber immer noch einige Tage vor einer Show Karten bekommen. Auch am Tag selbst kann es sein, dass noch Last Minute-Karten verfügbar werden. Es lohnt sich genauso, morgens oder gegen Mittag im Theater selbst vorbeizuschauen, denn manche Shows veranstalten eine Karten-Verlosung (»Ticket Lottery«) für denselben Abend. Die ausgewählten Gewinner können diese Tickets dann zu einem sehr günstigen Preis kaufen.
    Generell sind die Vorstellungen Freitag und Samstag Abend immer am gefragtesten, die Vorstellungen unter der Woche und die Matinées hingegen nicht ganz so beliebt. Auch das sollte man berücksichtigen, wenn man den Kartenerwerb plant. Hat man eine Karte erstanden, so bekommt man bei Einlass in den Zuschauerraum auch ein kostenloses Programmheft, das Besetzungslisten und Biographien der Cast enthält – eine schöne Geste, die ruhig hier in Deutschland Schule machen könnte! Ach ja: Wie in London ist auch in New York Essen und Trinken während der Performance erlaubtund wird durch den Verkauf von Getränken und Snacks, der manchmal sogar mittels einer in den Zuschauersaal integrierten Verkaufstheke/Bar erfolgt, gefördert. Gewöhungsbedürftig!
    Eine Bemerkung abseits unseres eigentlichen Themas: Wenn ihr nach New York fliegt, tut das mit einem möglichst großen und leeren Koffer! Shopping in New York ist der Traum eines jeden Shopaholic und auch rationale und sparsame Gemüter geraten hier angesichts der verschwindend geringen Preise für Markenklamotten in einen Kaufrausch: Jeans, Shirts, Turnschuhe, Elektronikartikel – da ist es schon schwer, an sich zu halten. »Shop till you drop« gilt aber nur, solange ihr den Freibetrag des deutschen Zolls nicht überschreitet – denn sonst könnte der Shoppingrausch in Übersee zu Hause ein noch teureres Nachspiel haben!
    @@@ New York, Baby (April 2011) @@@
    Wenn ich den Kopf ganz weit in den Nacken lege,

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