Kleines Herz in Not
legte sie auf die Matratze. Und dann vergaßen sie die Welt um sich her.
"Allie!"
Allie war sofort hellwach. Zane lag nicht mehr neben ihr im Bett. "Wo bist du, Schatz?"
"Hier drüben. Am Fenster. Ich möchte dir etwas zeigen." Sie stand auf, hob ihr Nachthemd auf und streifte es über. Dann stellte sie sich neben ihn ans geöffnete Fenster. "Was ist los?"
"Ich bin aufgestanden, um eine Decke zu holen. Du hast mir ja nicht die Gelegenheit gegeben, die Betten fertig zu beziehen."
Er legte den Arm um sie und zog sie an sich. "Da hinten." Angestrengt blickte sie nach draußen, sah aber nur Dunkelheit. "Das Außenlicht funktioniert nicht."
"Nur deswegen kann man es sehen. Warte noch einen Moment."
Dunkle Wolken bedeckten fast den ganzen Himmel, aber hin und wieder entdeckte sie einen leuchtenden Stern. Sie fröstelte in der kühlen Brise. Zane merkte, dass sie zitterte, und nahm sie noch fester in die Arme.
"Jetzt", flüsterte er.
Der Mond kam hinter den Wolken hervor und tauchte alles um sie her in ein mattes Licht. Greeleys Skulptur, die immer noch auf dem Hof stand, warf riesige Schatten. Es war fast so, als würden die drei Pferde - zwei große und ein kleines lebendig vor dem Haus stehen.
"Hannahs Familie." Allie stockte der Atem. "Das ist noch nicht alles. Sieh nach rechts."
Ein kleiner Busch warf im Mondlicht einen Schatten, der wie ein Pferd aussah. Sie blickte genauer hin. Es war ein Fohlen, und es stand genau neben den anderen.
"Es sind vier", sagte Zane andächtig.
Allie brachte kein Wort heraus. Sie konnte nur nicken.
Sie betrachteten die Pferde so lange, bis der Mond wieder hinter den Wolken verschwunden war. Dann wandte Zane sich Allie zu und fragte heiser: "Nun? Was halten Sie davon, Mrs. Peters?"
"Greeley soll ja nicht denken, dass ihr Werk schon vollendet ist. Wir sollten ihr Gelegenheit geben, wieder mit dem Schweißgerät in Aktion zu treten."
Er hätte Allie schon auf Cheyennes Hochzeit am liebsten gestanden, dass er sich von ihr ein Kind wünschte. Doch er hatte geschwiegen. Er war zwar dumm gewesen, aber so dumm nun auch wieder nicht. Greeley hatte es ganz treffend formuliert: Man sollte dem anderen das Gefühl geben, dass er das Sagen hatte.
"Wie du möchtest", antwortete Zane deshalb.
Verblüfft blickte Allie ihn an und begann zu lachen. Sie nahm ihm seine plötzliche Fügsamkeit offenbar nicht ab. Er lachte mit ihr. Sie wussten beide, dass sie gleichberechtigte Partner waren. Im Leben und in der Liebe.
- ENDE -
Jeanne Allan
Sag einfach nur - Ich liebe dich
Seine Leidenschaft muss einfach echt sein! Die kann der charmante Unternehmer Quint Damian der hübschen Greeley Lassiter doch nicht nur vorspielen, um sein Erbe in Aspen zu sichern. Von Liebe hat er aber noch nie gesprochen. Und dabei würde Greeley alles dafür geben …
WEITE WELT UND GROSSE LIEBE
1. KAPITEL
Es war wirklich zum Aus-der-Haut-Fahren! Am liebsten hätte er diese Touristenschnecken vom Colorado Highway gefegt. Nur weil sie das große Geld besaßen und sich einen Urlaub in Aspen leisten konnten, gehörte ihnen noch lange nicht die Straße! Was, verdammt noch mal, gab es denn da zu bestaunen? Die mickrigen, schmutzigen Schneereste auf den Bergen vielleicht? Für diese Flachländer war Schnee im Juni anscheinend das achte Weltwunder. Quint Damian hupte entnervt, aber die Wagen vor ihm bewegten sich nur Zentimeterweise. Wann, zum Teufel, kam denn endlich die Ausfahrt? Die Zeit lief ihm davon.
Nur noch zwei Wochen.
Big Ed hatte anscheinend völlig den Verstand verloren. Er wollte mit sechsundsiebzig Jahren tatsächlich noch diese Mitgiftjägerin Fern Kelly heiraten. So viel zum Thema Weisheit im Alter.
Endlich! Die Ausfahrt! Quint atmete tief durch und gab Gas. Mit halsbrecherischer Geschwindigkeit nahm er die engen Kurven der Serpentinenstraße, die in die Berge führte. Nach einigen Kilometern bog er auf eine Schotterstraße ab und sah in der Ferne schon sein Ziel. Die Double Nickel Ranch. Wenigstens war die Wegbeschreibung, die ihm die Frau an der Rezeption des St. Christopher Hotel in Aspen gegeben hatte, korrekt gewesen.
Bewusst langsam fuhr er unter dem großen, aus Baumstämmen gefertigten Torbogen hindurch, an dem ein an zwei Ketten befestigtes Schild hing. „Willkommen auf der Double Nickel Ranch", las Quint laut und lachte spöttisch. Er würde bestimmt nicht mit offenen Armen empfangen werden. Aber das ließ ihn kalt. Er wollte Greeley Lassiter holen, und er würde erst gehen, wenn er
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