Kleines Herz in Not
Du musst ihnen nur eine Speichelprobe schicken. Das Gleiche gilt für Hannah und Sean. Dann können sie die Proben vergleichen." "Wie oft soll ich es noch sagen? Ich werde keinen Test machen! Und Hannah auch nicht."
"Sei doch nicht so verdammt engstirnig, Zane. Das ist die einzige Möglichkeit, Sean loszuwerden. Der Test wird ohne jeden Zweifel beweisen, dass du Hannahs Vater bist. Und wenn das Ergebnis wider Erwarten doch negativ ist, werden wir um Hannah kämpfen. Du hast sie großgezogen, während Sean sich nicht um sie gekümmert hat. Wir werden Psychiater zu Rate ziehen und Zeugen finden, die bestätigen, was für ein guter Vater du bist. Wir werden den Richter mit Papieren nur so überschütten."
"Liest du eigentlich keine Zeitungen?" fragte Zane eisig. "Den Richtern ist das alles egal. Sie werden Hannah abholen und sich dann auch noch zu ihrer Entscheidung gratulieren."
Allie war nicht bereit aufzugeben. Sie wusste, dass sie Recht hatte. Es konnte nicht anders sein. "Denk doch wenigstens an Hannah. Wenn du den Gentest nicht machst, dann wird Sean vor Gericht gehen, und die ganze Sache wird in der Öffentlichkeit breitgetreten. Willst du das? Willst du Hannah das antun? Das Gericht wird dich sowieso zu einem Test zwingen. Mach ihn jetzt, und die Angelegenheit ist erledigt."
Zane blickte sie mit zusammengekniffenen Augen an. "Du hast Doyle doch erst auf diesen ach so wunderbaren Test aufmerksam gemacht."
"Bist du deswegen böse auf mich? Hör auf, den Kopf in den Sand zu stecken, und fang an zu kämpfen. Du hast keine andere Wahl. Du musst es tun."
Er wusste, dass sie Recht hatte. Unvermittelt drehte er ihr den Rücken zu, aber Allie hatte bereits an seinem Gesichtsausdruck gesehen, dass sie gewonnen hatte.
Sie stand auf, nahm einen Zettel aus der Tasche und legte ihn auf seinen Schreibtisch. "Hier ist die Telefonnummer des Instituts. Und auch die von Sean. Er wohnt in Aspen."
Bevor sie das Büro verließ, fügte sie hinzu: "Ich weiß, dass du dir große Sorgen um Hannah machst, und deswegen bin ich bereit, die Anschuldigungen, die du eben gemacht hast, für den Moment zu vergessen. Wenn du das Testergebnis hast, unterhalten wir uns weiter."
"Wohin gehst du?"
"Ich mache mit Moonie noch einen Spaziergang. Es ist mir egal, ob du Zeter und Mordio schreist - ich bleibe hier, bis die Sache ausgestanden ist."
"Und danach?" Seine Stimme war heiser.
"Keine Ahnung", gestand Allie. "Ach, noch etwas. Wenn du nicht mit mir in einem Bett schlafen willst, auch gut. Ich jedenfalls bleibe dort, wo ich bin, mit dir oder ohne dich. Du kannst ja auf dem Sofa oder meinetwegen auch auf dem Wasserbett schlafen. Du hast mich mit unfairen Mitteln dazu gebracht, dich zu heiraten. Das Mindeste, was du jetzt tun kannst, ist, mir meine Nachtruhe zu gönnen."
Zane begnügte sich mit dem Sofa im Wohnzimmer als Schlafstätte. Am Morgen beseitigte Allie hektisch alle verräterischen Spuren, bevor Hannah nach unten und Ruth zur Arbeit kam. Und jeden Abend holte er das Bettzeug aus dem Wäscheschrank und verwandelte das Sofa wieder in ein - wenn auch sehr unbequemes - Bett.
Und jedes Mal, wenn Allie mit dem Wagen wegfuhr, fragte sich Zane, ob heute der Tag war, an dem sie nicht wiederkommen würde. Die Ungewissheit war zermürbend und verbesserte seine ohnehin schlechte Laune nicht gerade. Der Rücken tat ihm weh, und er hatte es satt, seine Nächte auf dem Sofa zu verbringen. Es war sein Bett, in dem Allie schlief. Was hielt ihn eigentlich davon ab, sich heute Abend einfach neben sie zu legen? Sie hatte ja gesagt, dass es ihr egal wäre. Er war schon gespannt darauf, wie lange es dauerte, bis sie die Flucht ergriff!
Was aber würde er machen, wenn sie liegen bleiben würde? Wenn er an ihren weichen, anschmiegsamen Körper dachte, wurde sein Verlangen sofort wieder geweckt. Er wusste genau, wohin auch nur die kleinste Berührung führen würde.
Wieso wollte er eigentlich immer noch mit ihr schlafen, obwohl sie ihn auf so hinterhältige Art und Weise verraten hatte? Er wusste, warum. Er hätte sie nie lieben dürfen. Die Hochzeitsnacht war ein Fehler gewesen. Was man nicht kannte, vermisste man auch nicht.
Er war so glücklich gewesen, dass Allie endlich eingewilligt hatte, seine Frau zu werden. Aber sie hatte seinen Traum von einer glücklichen Ehe in kürzester Zeit zerstört, und die Liebe, die er für sie empfunden hatte, war erloschen.
Er würde niemals mehr lieben können. Reichte es Allie denn immer noch nicht? Musste sie
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