Kleines Herz in Not
die sie nichts angehen. Das scheint bei ihr in der Familie zu liegen. Ich weiß auch ohne diesen Test, dass Hannah meine Tochter ist. Verschwinden Sie, und halten Sie sich von meiner Tochter fern." Eigentlich hätte er auch "von meiner Frau" hinzugefügt, doch Allie war bereits auf die Seite des Feinds gewechselt.
Schweigend beobachtete er, wie Sean Doyle in seinen Sportwagen stieg und davonfuhr. Seine Gedanken überschlugen sich. Er würde bei Gericht eine einstweilige Verfügung beantragen - was genau das war, wusste er selbst nicht, aber es klang gut. Dann würde er Ruth und die Rancharbeiter bitten, Hannah nicht aus den Augen zu lassen. Und er würde sofort das Tor abschließen.
Zane brachte es nicht fertig, Allie anzublicken. Er würde ihr keinen Schlüssel geben. Sie würde eben draußen vor dem Tor hupen müssen wie alle anderen Besucher auch. Sie gehörte nicht hierher. Verdammt noch mal, er wollte, dass sie ein für alle Mal verschwand!
Doch gerade als er es ihr sagen wollte, kam Hannah auf sie zugelaufen. "Allie, Daddy hat mir und Moonie ein Eis gekauft!"
"Lass uns darüber sprechen, wenn Hannah im Bett ist", sagte Allie leise. Dann wandte sie sich dem kleinen Mädchen zu. Sie nahm es auf den Arm, küsste es auf die Stirn und trug es ins Haus. Dabei unterhielten die beiden sich angeregt.
Sie ist wirklich eine Meisterin der Verstellung, dachte Zane verbittert. Sie hasste seine Tochter, aber trotzdem gelang es ihr, diese Tatsache gut zu verbergen. Kein Außenstehender hätte etwas gemerkt. Er, Zane, wusste es allerdings besser. Sie hatte ihre Gefühle damals im Krankenhaus nur zu deutlich offenbart. Er hatte nicht geglaubt, dass sie es wirklich so gemeint hatte.
Und das war sein Fehler gewesen. Doch es war noch nicht zu spät, diesen Fehler zu korrigieren.
"In mein Büro!"
Erschrocken ließ Allie die Zeitung sinken, in der sie gerade geblättert hatte. Sie hatte Zane nicht kommen hören. Er war nach dem Abendessen mit Hannah nach oben gegangen, um sie ins Bett zu bringen. Welche Laus war ihm denn jetzt wieder über die Leber gelaufen?
Langsam stand Allie auf und folgte ihm ins Büro. Er stand unter starkem Stress, aber das war noch lange kein Grund, unhöflich zu ihr zu sein. Sie setzte sich auf den Stuhl direkt vor seinem Schreibtisch und sagte ruhig: "Du musst mich ja nicht gleich anschreien. Ich komme auch so."
Zane stand mit dem Rücken zu ihr am Fenster und blickte starr hinaus. "Du hast dreißig Minuten, um deine Sachen zu packen und zu verschwinden. Dein Pferd bringe ich morgen früh zur Double Nickel Ranch."
Allie glaubte, ihren Ohren nicht zu trauen. "Was soll das, Zane? Ich gehe nirgendwohin."
Er ballte die Hände zu Fäusten und drehte sich um.
"Beantworte mir eine Frage. Warst du von Anfang an mit Vern und Edie Taylor im Bunde, oder bist du erst zu ihnen übergelaufen, als sie mit Sean Doyle auf der Bildfläche erschienen sind?"
Hatte er jetzt völlig den Verstand verloren? "Was willst du mir da eigentlich unterstellen, Zane?" fragte sie empört.
"Spiel ruhig die Unschuldige. Es bringt sowieso nichts. Ich glaube dir nicht, denn ich weiß, warum du mich geheiratet hast."
Das konnte unmöglich sein.
"Rache", sagte er kalt. "Gib dir gar nicht erst die Mühe, es zu leugnen."
Er hatte es also erraten. Es gab keinen Grund, es abzustreiten. "Du hast Recht."
"Verdammt noch mal, Allie, warum tust du uns das an? Ich kann ja verstehen, dass du mich hasst, aber warum ziehst du Hannah mit hinein?"
Allie schüttelte bestürzt den Kopf. "Ich weiß zwar nicht, was du mir vorwirfst, aber ich kann dir versichern, dass ich nur dich treffen wollte, nicht Hannah."
"Was ich dir angetan habe, ist nicht zu entschuldigen, da mache ich mir keine Illusionen. Deinen Zorn an Hannah auszulassen ist allerdings genauso unverzeihlich. Du willst mir das Kind nehmen, für das ich dich habe sitzen lassen. Ich hätte nie gedacht, dass du zu so einer Gemeinheit fähig bist."
Allie zwang sich, ruhig zu bleiben, obwohl seine Anschuldigungen sie bis ins Mark trafen. Sie musste herausfinden, warum Zane plötzlich der Meinung war, dass das Ganze ihre Schuld war.
"Hast du heute mit deinem Anwalt gesprochen?" Er gab ihr keine Antwort, sondern blickte sie nur verächtlich an.
Allie atmete tief durch. "Ich habe mich im Krankenhaus nach einem Gentest erkundigt. Der Arzt dort hat mich an ein Institut verwiesen, das solche Tests schnell, unbürokratisch und diskret durchführt. Ich habe dort angerufen. Es ist ganz einfach.
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