Klemperer, Viktor
Auseinandersetzungen. Einmal wurde * E. energisch, einmal wehrte ich mich meiner Haut. Das Verladen dauerte bis zum späten Nachmittag, die Fahrt dann wurde an jeder kleinsten Station unterbrochen, u. bis wir Dresden erreichten, war es ½ 1, genauer Sonntag d. 10/Juni morgens 0 30 . Im Dunkeln, auf freier Strecke in der Nähe des Wettiner Bahnhofs, wurden Gepäck und Menschen ausgeladen. Man konnte nicht weiter, es hieß, die russischen Wachtposten schössen innerhalb der Sperrstunden. Wir saßen auf irgendwelchem Gepäck u. kamen mit einem unsichtbaren Nachbarn ins Gespräch. Kz-Mann aus Buchenwald, Pole u. Jude, Textilfabrikant aus Lodz. Er sprach ein wenig jargonhaft aber sehr passabel deutsch, im Ausdruck u. Tonfall durchaus gebildet. Am Morgen sah ich ihn dann auch, ein intelligentes ganz unjüdisch blondes Gesicht. Die Deutschen hatten ihn vor drei oder vier Jahren geholt, was aus seiner Frau u. seiner Tochter geworden, wußte er nicht. Er stopfte uns Cigaretten, wir plauderten. Dann legte E. ihren verbrannten Pelz auf den nackten Boden, streckte sich aus u. schlief. Ich döste ein bisschen im Sitzen. Als es hell war, gab uns * Wolfowitsch seine Adresse, erhielt die unsere u. zog mit seiner polnischen Gruppe ab.
Abbildung 1
Abbildung 2
Abbildung 3
Abbildung 4
Abbildung 5
Abbildung 6
Abbildung 7
Abbildung 8
Abbildung 9
Abbildung 10
Abbildung 11
Abbildung 12
Abbildung 13
Abbildung 14
Abbildung 15
Abbildung 16
Abbildung 17
Abbildung 18
Abbildung 19
Abbildung 20
Abbildung 21
Abbildung 22
Abbildung 23
Abbildung 24
Abbildung 25
Abbildung 26
Abbildung 27
Abbildung 28
Abbildung 29
Abbildung 30
Abbildung 31
Abbildung 32
Abbildung 33
Abbildung 34
Abbildung 35
Abbildung 36
Abbildung 37
Abbildung 38
Abbildung 39
Abbildung 40
Abbildung 41
Abbildung 42
Abbildung 43
Abbildung 44
Abbildung 45
Abbildung 46
Abbildung 47
Abbildung 48
Abbildung 49
Abbildung 50
Abbildung 51
Abbildung 52
Abbildung 53
Abbildung 54
Abbildung 55
Abbildung 56
Abbildung 57
Abbildung 58
Weitere Kostenlose Bücher