Klick! Mich! An! - Gaddam, S: Klick! Mich! An! - A Billion Wicked Thoughts
Tatsächlich treten auch geistige Krankheiten am häufigsten im Alter von 14 Jahren auf, in jenem Alter also, in dem sich bei biologisch bedingten Geisteskrankheiten zum ersten Mal der Geschlechtsunterschied äußert. Frauen leiden viel häufiger an Angstzuständen, Depressionen und Essstörungen. Männer hingegen erkranken eher an Schizophrenie und an autistischen Störungen. In späteren Jahren neigen Frauen öfter zu Alzheimererkrankungen, während Männer häufiger an Parkinson erkranken.
Vor der Pubertät leiden Mädchen wie Jungen gleichermaßen an Angstzuständen, Depressionen oder Panikstörungen. Doch sobald sich das jugendliche Gehirn zu verändern beginnt, leiden Frauen doppelt so häufig an Stimmungsschwankungen wie Männer. Wissenschaftler vermuten, dies könnte daran liegen, dass sich in der Gefühlssoftware von Frauen wesentlich größere Veränderungen vollziehen. Vielleicht ist diese erhöhte Neigung zu Stimmungsschwankungen der Preis, den Frauen für das emotional gewieftere Detektivbüro bezahlen.
Bei der emotionalen Software des Detektivbüros sind im Wesentlichen drei verschiedene Gehirnstrukturen involviert. Zwei dieser Strukturen liegen im Kortex, dort wo auch das bewusste Denken entsteht: im anterioren Gyrus cinguli und in der Inselrinde (auch Inselkortex oder Gyrus insularis genannt). Beide spielen eine Rolle bei der Beurteilung eigener und fremder Gefühle. Bei Frauen sind diese Bereiche des Gehirns geringfügig größer als bei Männern und zudem viel aktiver während der Verarbeitung sozialer Inputs. Wenn eine Frau sexuelle Stimuli verarbeitet, dann reagiert der anteriore Gyrus cinguli meist damit, dass er Gefühle unterbindet. Womöglich verhindert das Detektivbüro auf diese Weise, dass eine Frau auf einen erregenden Reiz reagiert, ehe sie ihn nicht entsprechend ausgewertet hat. Die Inselrinde und der Hippocampus sind beide beteiligt an der Speicherung und beim Abruf von emotionalen Erinnerungen, und beide sind sie bei Frauen viel stärker ausgebildet als beim Mann.
Die andere emotionale Struktur ist die Amygdala, die im unterbewussten Subkortex angesiedelt ist. Frauen kodieren Emotionen mittels der linken Amygdala, während Männer Gefühle mithilfe der rechten Amygdala verarbeiten. Männer haben aufgrund der aktiveren rechten Amygdala und Gehirnhälfte ein besseres Gedächtnis für das » Gesamtbild « oder für das Wesentliche an einem Ereignis. Frauen merken sich im Gegenzug dank der aktiveren linken Hälfte viel mehr nebensächliche Details. Interessanterweise ist die rechte Amygdala bei Männern aktiv, wenn sie Pornos gucken, bei Frauen hingegen nicht. Dagegen ist die linke Amygdala bei Frauen aktiviert, während sie erotische Geschichten hören oder lesen.
Es ist oft nicht ganz einfach, ausreichende Informationen über einen möglichen Liebhaber zusammenzutragen, indem man sich ausschließlich auf eigene Nachforschungen verlässt. Zum einen schafft es selbst eine Miss Marple nicht immer, objektiv zu bleiben. Zum anderen erhält man oft eine ganze Reihe wichtiger Hinweise, die nur andere überprüfen können, wie zum Beispiel den Ruf eines Mannes oder seinen gesellschaftlichen Status. Außerdem ist es gut zu wissen, ob auch andere Frauen ein Auge auf denselben Kerl geworfen haben.
Manchmal muss Miss Marple ihre detektivischen Nachforschungen eben an andere Detektivbüros outsourcen.
Die Detektivin für das Soziale
Miss Marple weiß genau, dass der beste Weg, Hinweise zu sammeln und zu analysieren, der ist, andere um Hilfe zu bitten. Frauen holen sich oft den Rat ihrer Geschlechtsgenossinnen, und zwar zu so gut wie jedem Aspekt eines potenziellen neuen Partners. Sie stützen sich auch auf die Ansichten anderer Frauen, wenn es um Themen geht, die irgendwie mit Liebe und Sex zu tun haben, beispielsweise bei Schönheitstipps, Gesundheit, Kindererziehung, Mode, Diäten und Myriaden anderer Dinge, die dem Detektivbüro zusätzliche nützliche Hinweise liefern könnten. Mit anderen Worten, Miss Marple verlässt sich auf ihr soziales Netzwerk.
Es liegt hauptsächlich an der Software für alles Soziale, dass Frauen stark auf das Verbale fixiert sind. Kleine Mädchen fangen viel früher an zu reden als kleine Jungen, zudem verbringen sie mehr Zeit damit, sowohl in jungen Jahren wie als Erwachsene. Diese Dominanz des Verbalen tritt schon im Alter von fünf Jahren auf und scheint nicht von Hormonen bestimmt zu sein, da Frauen bei verbalen Aufgaben selbst dann besser abschneiden, wenn
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