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Klickpfiff

Klickpfiff

Titel: Klickpfiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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Sie hatte nicht viel zu bieten, aber nach der vollständigen Leere der Körperlosigkeit war es wie ein Fest von Empfindungen. Seine Schwanzflosse brach zuerst hinaus in das Wasser, und das Erschauern, das dieses Gefühl durch ihn hindurchschickte, war fast die Ewigkeit außerhalb des Körpers wert. Er spürte die Grenze zwischen seiner Mutter und dem Wasser mit einem köstlichen Gefühl des Widerspruchs. Endlich glitt sein Kopf in die Freiheit, und er verließ eine Welt und betrat eine andere durch eine Tür von Fleisch. Alles, was er je empfunden hatte, ergoß sich über ihn, als er wie ein Schiff beim Stapellauf ins Wasser glitt. Hinter ihm schloß sich die Tür lautlos.
    Das überwältigende Gefühl war nach so langer gefühlsloser Zeit fast unerträglich. Er wollte alles auf einmal spüren; seine Augen, Ohren, Zunge, seine Haut, sie alle schienen leer zu sein und verlangten danach, angefüllt zu werden. Er schwenkte seine Flossen und hob sich wie ein Fahrstuhl zur Oberfläche, wo er die kühle Luft darüber einsog, als seine Stirn sie durchbrach. Seine kleinen Lungen füllten sich wie eine Geldbörse. Langsam wurde sein Körper länger, stärker und reifer, bis er mühelos und voller Selbstvertrauen am äußeren Rand des Rings um Brummschrei schwamm.
    Klickpfiffs Lied bildete im Bewußtsein des Delphins, der Pearson war, das Bild der Mörderwale und des Restes jenes Wesens, das zwischen den Sternen lauerte und ungeduldig auf eine Chance zum Zuschlagen wartete. Er sah zu, wie ein Teil des Wesens, das sie verfolgt hatte, sich in Mörderwale verwandelte, die sie ständig durch das Urmeer jagten, und er sah, wie das Wesen sich noch in eine andere Gestalt verwandelte, nicht eine Gestalt im Wasser, sondern auf dem Land, ein Geschöpf mit zwei Beinen, das gerade erst seinen langen Kreislauf von Mutationen begonnen hatte, die es zu den Beherrschern einer Technologie heranwachsen lassen würde, die schließlich dazu in der Lage sein würde, das Selbst aus seinem Asyl zu verjagen.
    Er sah zu, wie sich andere Teile des Selbst ebenfalls verwandelten, ihre Delphinform wie eine alte Haut abstießen, um sich in die rauhe Form des Menschen zu versenken, darin zu wohnen, bis die Delphinform und sogar das Selbst in der Erinnerung verblaßten, in den langen Jahrhunderten, die es dauerte. Er spürte die Amnesie, die in diesen Teilen des Selbst wuchs, die in das freiwillige Exil gegangen waren, und er spürte, wie ihre Armut an Empfindungen ihre Identität einmauerte, eine Narbe daraus werden ließ, die selbst gegen Schmerz immun war.
    Klickpfiff spürte, wie das Bewußtsein sich losreißen wollte, die Kraft, die es festhielt, zerschmettern wollte, weil sie es mit Erinnerungen anfüllte, die es nicht haben wollte. Aber er ließ es nicht los. Von dem Lied, das er selbst schon vor so langer Zeit vergessen hatte, gab es noch mehr zu singen.
    Pearson versuchte, sich dem Bild zu entziehen, in das er versenkt war. Selbst die Zufriedenheit, wieder dazu zu gehören, war als Preis nicht hoch genug für die Einsicht, die er damit gewann. Er brauchte noch nicht einmal zuzuhören, um die Identität der zehn zu erfahren, die, wenn sie das nächste Mal ihren Körper verließen, eine lange, lange Zeit nicht zurückkehren würden. Er wußte, daß er einer von ihnen war.

 
30
     
    Pearson fand sich wieder am Beckenrand. Durch den Durchgang zum äußeren Becken konnte er die ersten Spuren von Grau am Himmel erkennen. Es war eine lange Nacht gewesen, länger als irgendeine, die er jemals erlebt hatte oder noch erleben würde. Er versuchte, sich zu beruhigen und eine Erklärung zu finden, um das zu widerlegen, was er bereits als Tatsache erkannt hatte. Vielleicht hatte der Delphin etwas anderes gemeint; vielleicht verstand er wieder alles falsch. Vielleicht sollte er sich nicht mit dem Delphin identifizieren, in dessen Körper er soviel erlebt hatte. Er hatte schließlich während der Nacht auch das Bewußtsein anderer Delphine geteilt, und das hatte auch nicht bedeutet, daß er … Es war unmöglich, es zu glauben.
    Wie konnte wahr sein, daß er nicht nur einer außerirdischen Rasse angehörte, die in der Verkleidung von Menschen auftrat, sondern auch noch ein außerirdisches Wesen war, das sich als Delphin verkleidet hatte, der sich wieder der Maske eines Menschen bediente? Wie konnte er seine eigene Reihe von Inkarnationen haben, die sich hinter ihm wie bei den Delphinen erstreckte! Und wenn das alles wahr war – zu welchem Zweck waren sie endlich

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