Klickpfiff
Pearson mit seinem Geschrei anfing. Voller Befriedigung ließ er seinen Halt auf das Bewußtsein fahren und kam auf der anderen Seite des Beckens wieder an die Oberfläche, aber Pearson sah ihn nicht. Er war zu sehr damit beschäftigt, in das Wasser zu brüllen: „Wie zum Teufel soll ich denn ein U-Boot klauen??!“
Als sich Pearson völlig erbittert hinlegte, döste Klickpfiff schon dicht unter der Oberfläche. Langpfiff schwebte für den Notfall neben ihm. Pearson konnte sich nicht einmal daran erinnern, daß er eingeschlafen war.
31
Die Sonne schien hell durch die Öffnung am anderen Ende des Beckens, als Baker und Fallow hereinkamen. Sie fanden Pearson am Beckenrand ausgestreckt und liefen eilig zu ihm hin. Baker wälzte ihn besorgt herum, und Pearson wachte blinzelnd auf. Er runzelte die Stirn und sah Baker an, ohne ihn zu erkennen. Der Mann erschien ihm für einen Moment undeutlich; das einzige, was klar war, war die Antwort, die er gesucht hatte, als er eingeschlafen war.
„Sind Sie in Ordnung?“ fragte Fallow und half ihm auf die Füße.
„Was machen Sie denn hier unten?“ fragte Baker, bevor Fallow damit fertig war.
Pearson ignorierte beide Fragen und antwortete mit einer eigenen Frage. „Wie spät ist es?“
„Kurz vor neun, warum?“
Pearson fluchte vor sich hin. Jetzt zählte jede Minute. „Wo sind die Schlüssel für den Rover?“
Fallow fischte die Schlüssel heraus. Pearson wollte ihm keine zweite Frage stellen; er griff sich die Schlüssel und ging auf die Öffnung zum äußeren Becken zu. Klickpfiff und Langpfiff dösten unter der Oberfläche, als er vorbeiging.
Pearson wendete den Landrover mit quietschenden Reifen in der Einfahrt und schaltete sofort hoch, als er die gerade Straße erreichte. Klickpfiff hob kurz seinen Kopf aus dem Wasser und ließ ihn dann wieder herabsinken. Er hatte sich seine Ruhe verdient, und sein Gehirn schmerzte. Selbst Pearsons Bewegungen waren wie eine Explosion.
Am Ende der Zugangsstraße bog Pearson nach rechts ab und raste an der Küste entlang. Für die elf Meilen nach Port St. George brauchte er knapp über zehn Minuten und verfluchte unterwegs den Landrover, weil er kein Sportwagen war. Er parkte schräg vor dem niedrigen Verwaltungsgebäude; das Becken war in dem langgestreckten Gebäude dahinter.
Rathgall war wahrscheinlich schon am Becken an der Arbeit. Anders als Pearson hatte er seine besten Gedanken nicht in der Nacht, sondern eher im prosaischen Tageslicht. Es war sogar möglich, daß er jetzt schon eines von den Experimenten abgeschlossen hatte, die von ihm erwähnt worden waren. Pearson stieß die Glastür zum Verwaltungsgebäude auf und ging den leeren Gang hinunter. An dem Schreibtisch im Empfangszimmer saß niemand, aber das machte nichts, weil er sich hier gut auskannte. Der Plan des Gebäudes stammte von ihm, und er hatte auch die Zusatzbauten entworfen, bevor er das Projekt verwarf. Die Regierung hatte die Pläne vollständig übernommen, als sie die Anlage bauen ließ.
Die Tür am Ende des Ganges war besonders dick, aber er konnte den Lärm der Delphine schon hören, bevor er sie erreicht hatte. Als er die Tür öffnete, wuchs das Geräusch so stark an, daß er einen Augenblick lang dachte, sie wollten ihm etwas mitteilen. Er wischte den Gedanken beiseite. Wenn sie ihm etwas zu sagen hatten, dann konnten sie ihm ja einfach das Bild ins Bewußtsein projizieren, wie Klickpfiff dies getan hatte. Es kam ihm nicht in den Sinn, daß dazu nur Klickpfiff in der Lage war.
Das Becken war groß und stand mit einem äußeren Becken in Verbindung. Rathgall wollte gerade das Metalltor hochziehen, das die beiden Becken trennte, als Pearson hereinkam. Das Tor war halb oben, bevor Pearson nahe genug herangekommen war, um bemerkt zu werden.
Rathgall begrüßte ihn mit einem Blick amüsierter Verachtung. „Sind Sie gekommen, um sich die Lösung des Problems anzusehen?“ fragte er arrogant. Er leierte das Tor um weitere drei Umdrehungen hoch, so daß seine Unterkante einen Meter über dem Wasser hing.
„Ich muß nach Washington.“
Rathgall runzelte die Stirn. „Kommen Sie, Doktor, kommen Sie, Sie haben doch sicherlich nicht jetzt schon aufgegeben.“ Aus den winzigen schwarzen Augen brandete der Haß auf ihn ein, ein Haß, der scheinbar genauso unerklärlich wie sein eigener war. Selbst wenn Pearson Beweise hatte, würde Rathgall die Vorstellung nicht akzeptieren, daß Pearson die ganze Nacht damit verbracht hatte, mit Delphinen
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