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Klonk!

Klonk!

Titel: Klonk! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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vier Zwerge aus der Stadt töteten, war einer von ihnen nicht ganz tot, und, und wir konnten hören, wie er mit den Fäusten an die Tür klopfte, und ich stand im Tunnel und hörte ihn sterben, ich
wünschte
ihn tot, damit die schrecklichen Geräusche aufhörten, aber, aber als es schließlich still wurde, gingen die Geräusche in meinem Kopf weiter, und ich, und ich hätte das Rad drehen können, aber ich fürchtete mich vor den dunklen Wächtern, die keine Seelen haben, und deshalb wird die Dunkelheit meine holen…«
    Die Stimme verklang.
    Von Nobby kam ein nervöses Hüsteln.
    »Ich danke dir noch einmal«, sagte Mumm. Meine Güte, sie haben ihm wirklich das Gehirn verkorkst, armer kleiner Kerl, dachte er. Und ich habe nichts. Ich könnte Feurig die Fälschung von Beweisen vorwerfen. Aber wenn ich Ziegel als Zeugen aussagen lasse, zeige ich damit nur, dass sich
tatsächlich
ein Troll in der Mine aufhielt. Ich habe nur den jungen Helmgescheit hier, und der gibt als Zeuge nicht viel her.
    Mumm wandte sich an Scheusohn und zuckte mit den Schultern. »Ich glaube, ich sollte unseren Freund heute Nacht hier behalten, zu seinem eigenen Besten. Wohin könnte er schon gehen? Seine Aussage unterliegt natürlich…«
    Jetzt verklang
seine
Stimme. Er drehte den Kopf und sah erneut den kummervollen Helmgescheit an.
    »Welches Gemälde?«
    »Das Bild der Schlacht vom Koomtal, gemalt von Methodia Schlingel«, sagte der Zwerg, ohne aufzusehen. »Es ist sehr groß. Sie haben es aus dem Museum gestohlen.«
    »Was?«, entfuhr es Fred Colon, der in der Ecke Tee kochte. »Sie waren es?«
    »Wie bitte?
Du
wusstest davon, Fred?«, fragte Mumm.
    »Wir… Ja, Herr Mumm, wir haben einen Bericht geschrieben…«
    »Koomtal, Koomtal, Koomtal!«, donnerte Mumm und schlug mit der flachen Hand so heftig auf den Tisch, dass die Kerzen hochsprangen. »Ein Bericht? Was zum Teufel nützt ein Bericht? Habe ich etwa Zeit, irgendwelche Berichte zu lesen? Warum
sagt
mir niemand, was…«
    Eine Kerze rollte auf den Boden und erlosch. Mumm griff nach der anderen, als sie den Rand des Tisches erreichte, aber sie drehte sich von seinen Fingern weg und fiel mit dem Docht voran auf die Steinplatten.
    Dunkelheit fiel wie eine Axt herab.
    Helmgescheit stöhnte, ein von Herzen kommendes, die Seele erschütterndes Stöhnen, wie ein Todesröcheln aus einem noch lebenden Mund.
    »Nobby!«,
schrie Mumm.
»Entzünde sofort ein verdammtes Streichholz, das ist ein verdammter Befehl!«
    Geräusche deuteten auf nervöses Suchen hin, und dann verwandelte sich ein Streichholzkopf in eine plötzliche Supernova.
    »Hier!«, rief Mumm. »Zünde die Kerzen an.«
    Helmgescheit starrte noch immer auf den Tisch, wo die übellaunige Hand die übrigen Spielfiguren umgestoßen hatte.
    Mumm sah auf das Spielbrett, als die Kerzenflammen größer wurden.
    Wenn man einen Blick dafür hatte, konnte man sagen, dass die umgefallenen Trolle und Zwerge einen Kreis um den zentralen Felsen bildeten, während einige weitere fortgerutschte Zwerge eine Linie formten. Von oben betrachtet, sah es nach einem runden Auge mit einem Schweif aus.
    Helmgescheit seufzte leise, kippte zur Seite und sank zu Boden. Mumm stand auf, um ihm zu helfen, erinnerte sich aber noch rechtzeitig an die Politik. Er zwang sich, mit erhobenen Händen zurückzuweichen.
    »Herr Scheusohn?«, fragte er. »Ich darf ihn nicht anrühren. Wenn du bitte so freundlich wärst…«
    Der Grag nickte und kniete neben dem Zwerg. »Kein Puls, kein Herzschlag«, sagte er. »Es tut mir Leid, Kommandeur.«
    »Mir scheint, ich bin jetzt ganz in deiner Hand«, sagte Mumm.
    »Ja, in der Hand eines Zwergs«, erwiderte der Grag und richtete sich auf. »Kommandeur Mumm, ich werde schwören, dass Helmgescheit während meiner Anwesenheit anständig behandelt worden ist. Vielleicht sogar anständiger, als ein Zwerg mit Recht von dir erwarten könnte. Du bist nicht für seinen Tod verantwortlich. Die Rufende Dunkelheit hat ihn geholt. Die Zwerge werden das verstehen.«
    »Aber ich nicht! Was hat ihn getötet? Was hat der arme Kerl gemacht?«
    »Ich glaube, es wäre richtiger, zu sagen, dass ihn die
Furcht
vor der Rufenden Dunkelheit getötet hat«, sagte der Grag. »Er ließ einen Zwerg hinter einer verschlossenen Tür allein, hörte seine Schreie im Dunkeln und half ihm nicht. Das ist für alle Zwerge ein schreckliches Verbrechen.«
    »So schlimm, wie ein Wort wegzuwischen?«, fragte Mumm verdrießlich. Er war erschütterter, als er zugeben

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