Klonk!
mit ihr etwas nicht stimmt, ist so dankbar, dass sie mit ihm ausgeht.«
»Aber sie
mag
ihn.«
»Ich weiß. An diesem Punkt wird alles seltsam.«
»Für Zwerge ist es viel einfacher«, sagte Grinsi.
»Kann ich mir denken.«
»Aber vermutlich macht es nicht so viel Spaß«, fügte Grinsi niedergeschlagen hinzu.
Bronzaleh kehrte zurück. Angua bestellte drei Halsschrauben, während Grinsi hoffnungsvolle Verhandlungen für einen Tollen Orgasmus führte. 16 Und dann, mit gelegentlicher Hilfe von Sally, erklärte Angua Bronzaleh, was es mit…
allem
auf sich hatte.
Es dauerte eine Weile. Man musste die Form der Sätze ändern, damit sie im Innern von Bronzalehs Kopf in den zur Verfügung stehenden Platz passten. Angua klammerte sich an dem Gedanken fest, dass das Mädchen nicht
so
dumm sein konnte. Immerhin arbeitete sie in einem Striplokal.
»Ich meine, warum bezahlen Männer dafür, dich auf der Bühne zu sehen?«, fragte sie.
»Weil ich sehr gut tanze«, antwortete Bronzaleh sofort. »Mit zehn habe ich den Tänzerin-des-Jahres-Preis in Fräulein Deviantes Ballett-und-Stepptanz-Klasse bekommen.«
»Stepptanz?«, fragte Sally und lächelte. »He, warum versuchst du das nicht auf der Bühne?«
Angua schloss die Augen und versuchte, sich Bronzaleh beim Stepptanz vorzustellen. Der Klub würde wahrscheinlich niederbrennen.
»Äh, lass es mich anders ausdrücken…«, sagte sie. »Und ich sage dir dies als Fr… als eine Angehörige des weiblichen Geschlechts…«
Bronzaleh hörte aufmerksam zu, und selbst die Art, wie sie Verwirrung zum Ausdruck brachte, war dem Rest der Frauenwelt gegenüber unfair. Schließlich schwieg Angua und beobachtete hoffnungsvoll Bronzalehs engelhaften Gesichtsausdruck.
»Wenn ich dich richtig verstanden habe…«, sagte Bronzaleh.
»Du meinst, mit Nobby auszugehen ist so, wie ein großes feines Restaurant zu besuchen und dann dort nur eine Scheibe Brot zu essen?«
»Genau!«, bestätigte Angua. »Du hast es erfasst!«
»Aber ich habe nie irgendwelche Männer
kennen gelernt.
Meine Oma hat mir gesagt, ich sollte mich nicht wie ein Flittchen verhalten.«
»Glaubst du etwa, dass die Arbeit in einem…«, begann Angua, aber Sally unterbrach sie.
»Manchmal sollte man ruhig ein bisschen flittern«, sagte sie. »Hast du nie mit einem Mann in einer Bar gesessen und etwas getrunken?«
»Nein.«
»Na schön.« Sally leerte ihr Glas. »Diese Halsschrauben schmecken mir nicht. Lasst uns woanders hingehen und…« Sie legte eine kurze Pause ein. »… deinen Horizont erweitern.«
E s war seltsam, Sybil im Wachhaus am Pseudopolisplatz zu haben. Es war eins der Familienhäuser der Käsedicks gewesen, bevor sie es der Wache zur Verfügung gestellt hatte. Als Kind war sie hier zu Hause gewesen.
Etwas davon kroch in die schorfigen, fleckigen Seelen der Wächter. Männer, die nicht für ihre guten Manieren bekannt waren, traten sich die Füße ab, und wenn sie hereinkamen, hielten sie respektvoll den Helm in ihren Händen.
Sie sprachen auch anders, langsam und zögernd, suchten in dem vor ihnen liegenden Satz nach Kraftausdrücken, die es rechtzeitig zu entfernen galt. Jemand besorgte sich sogar einen Besen und fegte, was darauf hinauslief, den Schmutz an einen weniger auffälligen Ort zu befördern.
Oben in einem Raum, der bisher das Kassenzimmer gewesen war, schlief der kleine Sam friedlich in einem improvisierten Kinderbett. Mumm hoffte, ihm eines Tages erzählen zu können, dass er in einer besonderen Nacht von vier Trollwächtern behütet worden war. Sie hatten dienstfrei gehabt und sich freiwillig für diese Aufgabe gemeldet, und sie
brannten
regelrecht darauf, dass die Zwerge irgendetwas versuchten. Sam hoffte, dass der Junge beeindruckt sein würde. Die meisten anderen Kinder konnten sich bestenfalls Schutzengel erhoffen.
Mumm hatte die Kantine mit Beschlag belegt, denn dort stand ein ausreichend großer Tisch, auf dem jetzt eine Karte der Stadt ausgebreitet lag. Seiten aus dem
Koomtalkodex
beanspruchten einen erheblichen Teil des freien Platzes.
Dies war kein Spiel, sondern eine Art Puzzle. Ein richtiges Puzzle. Und er sollte es eigentlich zusammensetzen können, denn inzwischen hatte er fast alle Randstücke.
»Ättermützenstraße, Geldfallenweg, Weinschatzgasse, Gemunkelhof, Großtritt, Pellikolstufen«, sagte Mumm. »Überall Tunnel! Sie können von Glück sagen, dass sie den Würfel so schnell gefunden haben. Herr Schlingel muss in fast der Hälfte der dortigen
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