Klonk!
A. E. Pessimal«, sagte Mumm, warf einen Blick darauf und legte es beiseite. »Und wie können wir dir helfen? Übrigens heißt es Kommandeur Mumm, wenn ich im Dienst bin.«
»Ich brauche ein Büro, Euer Gnaden. Und Zugang zu allen euren Unterlagen. Wie du weißt, besteht meine Aufgabe darin, Seiner Lordschaft eine komplette Übersicht und eine Kosten-Nutzen-Analyse der Wache zu geben, mit Verbesserungsvorschlägen zu allen Aspekten ihrer Aktivitäten. Deine Kooperation wäre willkommen, ist aber nicht erforderlich.«
»Verbesserungsvorschläge?«, fragte Mumm munter, während Feldwebel Kleinpo hinter A. E. Pessimals Stuhl in Erwartung des Schlimmsten die Augen schloss. »Na wunderbar. Ich bin für meine Kooperationsbereitschaft bekannt. Die Sache mit dem Herzog habe ich doch erwähnt?«
»Ja, Euer Gnaden«, sagte A. E. Pessimal formell. »Trotzdem, du bist der Herzog von Ankh, und es wäre unangemessen, dich anders anzusprechen. Es würde sich respektlos anfühlen.«
»Ich verstehe. Und wie soll ich
dich
ansprechen, Herr Pessimal?«, fragte Mumm. Aus dem Augenwinkel sah er, wie sich auf der anderen Seite des Zimmers ein Dielenbrett kaum merklich hob.
»A. E. Pessimal genügt, Euer Gnaden«, antwortete der Inspektor.
»Und das A steht für…?«, fragte Mumm und wandte den Blick kurz von dem Dielenbrett ab.
»Es ist einfach nur ein A, Euer Gnaden«, erwiderte A. E. Pessimal geduldig. »A. E. Pessimal.«
»Soll das heißen, du hast keinen Namen bekommen, sondern Initialen?«
»Ganz recht, Euer Gnaden«, sagte der kleine Mann.
»Wie nennen dich deine Freunde?«
A. E. Pessimal sah aus, als enthielte der Satz eine wichtige Annahme, die er nicht verstand, und deshalb hatte Mumm ein wenig Mitleid mit ihm. »Feldwebel Kleinpo wird sich um dich kümmern«, sagte er mit falscher Jovialität. »Besorg ihm irgendwo ein Büro, Feldwebel, und stell ihm alle Unterlagen zur Verfügung, die er anfordert.« Überhäuf ihn mit Papieren, dachte Mumm. Begrab ihn darunter, wenn es ihn von mir fern hält.
»Danke, Euer Gnaden«, sagte A. E. Pessimal. »Ich muss auch mit einigen Angehörigen der Wache sprechen.«
»Warum?«, fragte Mumm.
»Um die Vollständigkeit meines Berichts zu gewährleisten, Euer Gnaden.«
»Ich kann dir alles sagen, was du wissen musst«, entgegnete Mumm.
»Ja, Euer Gnaden, aber so geht man nicht vor bei einer Ermittlung. Ich muss vollkommen unabhängig sein.
Quis custodiet ipsos custodes?,
Euer Gnaden.«
»Den Spruch kenne ich«, sagte Mumm. »Wer bewacht die Wächter? Ich, Herr Pessimal.«
»Ja, aber wer bewacht dich, Euer Gnaden?«, erwiderte der Inspektor mit einem kurzen Lächeln.
»Das mache ich ebenfalls, die ganze Zeit über«, sagte Mumm. »Glaub mir.«
»In der Tat, Euer Gnaden. Trotzdem muss ich hier das öffentliche Interesse repräsentieren. Ich werde versuchen, nicht aufdringlich zu sein.«
»Sehr freundlich von dir, Herr Pessimal«, sagte Mumm und gab auf. Ihm war nicht klar gewesen, wie sehr er Vetinari in letzter Zeit verärgert hatte. Dies fühlte sich nach einem seiner Spielchen an. »Na schön. Genieß deinen hoffentlich kurzen Aufenthalt bei uns. Bitte entschuldige mich, wir haben heute Morgen viel zu tun, wegen der Sache mit dem Koomtal und all den anderen Dingen. Herein, Fred!«
Das war ein Trick, den er von Vetinari gelernt hatte. Es fiel einem Besucher schwer, zu bleiben, wenn sein Ersatz zugegen war. Außerdem schwitzte Fred sehr, wenn es warm wurde; er war ein Meisterschwitzer. Und in all den Jahren hatte er es nicht herausgefunden: Wenn man vor dem Büro stand, schaukelte das lange Dielenbrett ein wenig am Querbalken und hob sich dort nach oben, wo Mumm es sehen konnte.
Das Dielenbrett kehrte nach unten zurück, und die Tür öffnete sich.
»Ich weiß nicht, wie du es anstellst, Herr Mumm!«, sagte Feldwebel Colon fröhlich. »Ich wollte gerade anklopfen!«
Nachdem du lange genug gelauscht hast, dachte Mumm. Zufrieden stellte er fest, dass A. E. Pessimal die Nase rümpfte.
»Was ist los, Fred?«, fragte er. »Oh, keine Sorge, Herr Pessimal wollte gerade gehen. Weitermachen, Feldwebel Kleinpo. Guten Morgen, Herr Pessimal.«
Als Grinsi den Inspektor weggeführt hatte, nahm Fred Colon den Helm ab und wischte sich Schweiß von der Stirn.
»Draußen wird’s wieder heiß«, sagte er. »Ich schätze, es gibt bald Gewitter.«
»Ja, Fred. Und weshalb genau bist du hier?«, fragte Mumm. Er brachte es fertig, Fred darauf hinzuweisen, dass er immer willkommen war, nur
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