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Klonk!

Klonk!

Titel: Klonk! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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jemand zurückhält.
Sie werden brennen für das, was sie getan haben.
    »Oh, Sam…«, murmelte Sybil und ließ die eiserne Maske kurz sinken.
    »Es tut mir Leid«, sagte Mumm. »Mit so etwas habe ich nicht gerechnet.« Er setzte den Drachen ab und umarmte seine Frau vorsichtig, fast furchtsam. Der Zorn war so stark gewesen. Es hatte sich angefühlt, als wüchsen ihm Stacheln oder als könnte er zerbrechen. Der Kopfschmerz kehrte zurück wie ein dickes Stück Blei, direkt über seinen Augen festgenagelt.
    »Was ist mit alldem, du weißt schon, Haihi-haiho und der Hilfsbereitschaft gegenüber verirrten Waisen im Wald geschehen, Sam?«, flüsterte Sybil.
    »Willikins ist im Haus«, sagte er. »Und Fräulein Reinlich.«
    »Gehen wir zu ihnen«, meinte Sybil. Dann lächelte sie, ein wenig feucht. »Ich wünschte, du würdest deine Arbeit nicht mit nach Hause bringen, Sam.«
    »Diesmal ist sie mir gefolgt«, erwiderte Mumm grimmig. »Aber ich habe vor, sie zu erledigen.«
Sie sollen bren

Nein! Sie sollen bis zum letzten Loch gejagt werden, in dem sie sich verkriechen, um dann vor Gericht gestellt zu werden. Es sei denn, sie (oh, bitte!) leisten Widerstand…
    Fräulein Reinlich stand in der Eingangshalle, zusammen mit Willikins. Sie hielt, ohne große Überzeugung, ein erbeutetes klatschianisches Schwert in der Hand. Der Butler hatte seiner Bewaffnung zwei Hackbeile hinzugefügt und bewies im Umgang damit Besorgnis erregendes Geschick.
    »Bei den Göttern, Mann, du bist voller Blut!«, entfuhr es Sybil.
    »Ja, Euer Ladyschaft«, erwiderte Willikins glatt. »Bitte gestatte mir, mildernde Umstände anzuführen und darauf hinzuweisen, dass es nicht mein Blut ist.«
    »Ein Zwerg kam ins Drachenhaus«, sagte Mumm. »Sind noch andere hier?«
    »Nein, Herr. Der im Keller hatte einen Apparat zur Projektion von Flammen, Herr.«
    »Der Zwerg, mit dem wir es zu tun bekommen haben, ebenfalls«, sagte Mumm und fügte hinzu: »Es hat ihm nichts genützt.«

»Freut mich zu hören, Herr. Ich habe mich über die Funktionsweise des Apparats in Kenntnis gesetzt und mein neu erworbenes Wissen auf die Probe gestellt, indem ich so lange damit in den Tunnel gefeuert habe, durch den die Zwerge gekommen sind, bis keine brennbare Flüssigkeit mehr vorhanden war. Nur für den Fall, dass noch mehr Zwerge auf der Lauer lagen, Herr. Ich nehme an, das Gebüsch von Nummer fünf ist aus diesem Grund in Brand geraten.«
    Mumm hatte Willikins nicht gekannt, als sie beide jung gewesen waren. Die Tollen Jungs von der Unbesonnenheitsstraße hatten durch ein Abkommen mit der Betrug-und-Schwindel-Straße ihrer Flanke keine Beachtung schenken müssen und sich ganz darauf konzentrieren können, den territorialen Aggressionen der Toten Krallenaffen vom Schweinestallhügel zu begegnen. Mumm war
froh,
dass er es damals nicht mit dem jungen Willikins zu tun bekommen hatte.
    »Vermutlich kamen sie dort wegen der Luft nach oben«, sagte er. »Die Jeffersons sind in Urlaub.«
    »Wenn sie für so etwas nicht bereit sind, sollten sie keine Rhododendren anpflanzen«, meinte Sybil schlicht. »Was nun, Sam?«
    »Wir übernachten im Wachhaus am Pseudopolisplatz«, sagte Mumm. »Keine Widerrede.«
    »Die Käsedicks sind nie vor
irgendetwas
davongelaufen«, erklärte Sybil.
    »Die Mumms sind die ganze Zeit wie der Teufel gelaufen«, erwiderte Mumm und hielt es nicht für klug, auf die bereits erwähnten Vorfahren hinzuweisen, die in Stücken nach Hause zurückgekehrt waren. »Das bedeutet: Wir kämpfen dort, wo
wir
kämpfen wollen. Wir holen die Kutsche und fahren zum Pseudopolisplatz. Und wenn wir dort sind, schicke ich Leute hierher, die unsere Sachen holen. Nur für eine Nacht, in Ordnung?«
    »Was soll ich mit den Besuchern machen, Herr?«, fragte Willikins mit einem kurzen Blick auf Lady Sybil. »Einer ist tatsächlich tot, fürchte ich. Vielleicht erinnerst du dich daran, dass ich mich mit dem Eismesser verteidigen musste, das ich zufällig in der Hand hielt, weil ich damit beschäftigt war, Eis für die Küche zu schneiden«, fügte der Butler mit ausdrucksloser Miene hinzu.
    »Leg ihn aufs Dach der Kutsche«, sagte Mumm.
    »Der andere scheint ebenfalls tot zu sein, Herr. Ich schwöre, dass er noch lebte, als ich ihn fesselte, denn er verfluchte mich auf Zwergisch.«
    »Du hast ihn doch nicht so hart geschlagen, dass er…«, begann Mumm, sprach den Satz aber nicht zu Ende. Wenn es Willikins darum gegangen wäre, den Zwerg zu töten, hätte er ihn nicht gefesselt.

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