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Klonk!

Klonk!

Titel: Klonk! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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entdeckte in diesen Worten eine Spur von einem klitzekleinen bisschen Tadel.
    »Soll das heißen, dass ich ein Mann mit beschränktem Horizont bin, Hauptmann?«
    »O nein, Herr. Du bist an
allen
Aspekten der Polizeiarbeit und Kriminologie interessiert.«
    Manchmal war es unmöglich, Karottes Gesichtsausdruck zu deuten. Mumm versuchte es nicht einmal.
    »Es fehlt etwas«, sagte er. »Aber bei dieser Sache geht es ums Koomtal. Das weiß ich. Was
ist
das Geheimnis vom Koomtal?«
    »Da fragst du mich zu viel, Herr. Ich glaube, es gibt gar kein Geheimnis. Vielleicht besteht das große Geheimnis darin, welche Seite zuerst angriff. Du weißt ja, dass beide Seiten behaupten, in einen Hinterhalt geraten zu sein.«
    »Klingt das sehr
interessant
für dich?«, fragte Mumm. »Würde es eine so große Rolle spielen?«
    »Wer alles begann? Das will ich meinen, Herr!«, sagte Karotte.
    »Aber ich dachte, Trolle und Zwerge kämpfen seit Anbeginn der Zeit gegeneinander!«
    »Ja. Aber die erste
offizielle
Schlacht fand im Koomtal statt, Herr.«
    »Wer hat gewonnen?«, fragte Mumm.
    »Herr?«
    »Das ist doch keine schwierige Frage. Wer hat die erste Schlacht des Koomtals gewonnen?«
    »Ich glaube, man könnte sagen, dass sie verregnet endete, Herr«, sagte Karotte.
    »Sie hörten wegen ein bisschen Regen auf zu kämpfen?«
    »Wegen ziemlich
viel
Regen, Herr. Es gab ein heftiges Gewitter in den Bergen. Die Folge waren plötzliche Überschwemmungen. Gewaltige Wassermassen rissen Felsen mit sich. Die Kämpfenden wurden von den Beinen gerissen und fortgespült, andere von Blitzen getroffen…«
    »Und damit war der ganze Tag ruiniert«, sagte Mumm. »Na schön, Hauptmann, gibt es irgendeinen Hinweis darauf, wohin die Mistkerle verschwunden sind?«
    »Sie hatten einen Fluchttunnel…«
    »Kann ich mir denken!«
    »… und ließen ihn hinter sich einstürzen. Ich habe Männer beauftragt zu graben…«
    »Sie sollen damit aufhören. Die Tiefener könnten sich irgendwo in einem sicheren Unterschlupf verkrochen oder die Stadt mit einem Karren verlassen haben. Denkbar wäre sogar, dass sie Helm und Kettenhemd tragen und sich als Stadtzwerge ausgeben. Genug davon. Unsere Leute sind müde und sollen sich ausruhen. Ich glaube, wir finden die Tiefener auch so.«
    »Ja, Herr. Die Grags haben sich so überstürzt auf den Weg gemacht, dass einige andere
Apparate
zurückgeblieben sind. Ich habe sie für die Stadt beschlagnahmt. Sie müssen große Angst gehabt haben, nahmen die Würfel und flohen. Ist alles in Ordnung mit dir, Herr? Du machst einen etwas gehetzten Eindruck.«
    »Eigentlich fühle ich mich unerklärlich heiter. Möchtest du wissen, wie
mein
Tag war?«
     

     
    D ie Duschen im Wachhaus waren Stadtgespräch. Mumm hatte sie aus eigener Tasche bezahlt, nach einem sehr kritischen Kommentar Vetinaris über die Kosten. Sie waren etwas primitiv und eigentlich nicht mehr als Gießkannenköpfe, verbunden mit zwei Wassertanks im nächsten Stock, doch nach einer Nacht in Ankh-Morporks Unterwelt war die Vorstellung von Sauberkeit sehr verlockend. Trotzdem zögerte Angua.
    »Dies ist
wunderbar
«, sagte Sally und drehte sich langsam im herabströmenden Wasser. »Was ist los?«
    »Ich versuche, damit fertig zu werden, klar?«, schnappte Angua, die am Rand des Duschbereichs stand. »Es ist Vollmond, klar? Der Wolf ist ziemlich stark.«
    Sally unterbrach ihr Schrubben. »Oh, ich
verstehe
«, sagte sie. »Es ist die Sache mit dem B.A.D.«
    »Das konntest du dir wohl nicht verkneifen?«, erwiderte Angua und zwang sich, auf die Fliesen zu treten.
    »Was machst du normalerweise?«, fragte Sally und reichte ihr die Seife.
    »Ich nehme kaltes Wasser, und ich tue so, als wäre es Regen. Wag bloß nicht zu lachen! Themawechsel, jetzt sofort!«
    »Na schön«, sagte Sally. »Was hältst du von Nobbys Freundin?«
    »Bronzaleh? Freundlich. Attraktiv…«
    »Wie wär’s mit perfekter physischer Schönheit? Erstaunliche Proportionen? Eine wandelnde Statue?«
    »Nun… ja, was in der Art«, räumte Angua ein.
    »Und das alles ist Nobby Nobbs
Freundin

    »Sie scheint das zu glauben.«
    »Du willst mir doch nicht sagen, dass sie Nobby
verdient
?«, fragte Sally.
    »Selbst Wilma Schubwagen verdient Nobby nicht, und sie schielt stark, hat Arme wie ein Stauer und verdient sich ihren Lebensunterhalt mit dem Kochen von Schalentieren«, sagte Angua. »So stehen die Dinge.«
    »Ist sie seine alte Freundin?«
    »Er stellte sie so dar. Soweit ich weiß, bestand die

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