Klonk!
Bereitschaftsflamme an ihrem Ende, und…
»Pass auf!«, rief Mumm. »Hinter dir!«
Seine Frau sah ihn groß an, drehte sich um, ließ die Eimer fallen und rief etwas.
Und dann kam die Flamme. Sie traf Sybil an der Brust, breitete sich über die Pferche aus… und erlosch abrupt. Der Zwerg senkte den Blick und begann, wie verzweifelt zu pumpen.
Die brennende Säule namens Sybil sagte mit gebieterischer Stimme, die keinen Ungehorsam duldete: »Leg dich hin, Sam. Jetzt sofort.« Und Sybil sank auf den sandigen Boden, als in den Pferchen Drachenköpfe auf langen Drachenhälsen in die Höhe fuhren.
Ihre Nüstern blähten sich auf, als sie Luft holten.
Sie waren herausgefordert und beleidigt worden. Und sie hatten gerade gefressen.
»
Brave
Jungs«, sagte Sybil vom Boden aus.
Sechsundzwanzig Ströme aus Drachenfeuer reagierten auf die Herausforderung. Mumm lag auf dem Boden und schirmte den kleinen Sam mit seinem Körper ab. Er spürte, wie seine Nackenhaare verkohlten.
Dies war nicht das qualmende Rot der Zwergenflamme. Dies war etwas, das nur ein Drachenmagen erzeugen konnte. Die Flammen waren praktisch unsichtbar. Mindestens eine von ihnen musste die Waffe des Zwergs getroffen haben, denn es gab eine Explosion, und etwas flog durchs Dach. Man hatte die Drachenpferche nach dem Prinzip einer Fabrik für Feuerwerkskörper gebaut: Die Wände waren sehr dick und das Dach so dünn wie möglich, damit sich der Himmel schneller erreichen ließ.
Als der Geräuschpegel bis zu einem aufgeregten Schluckauf gesunken war, riskierte es Mumm, den Kopf zu heben. Sybil stand auf, ein wenig schwerfällig wegen der speziellen Kleidung, die jeder Drachenzüchter trug. 12
Das Eisen der fernen Tür glühte um den schwarzen Umriss eines Zwergs. Ein wenig davor kühlten zwei weiß glühende Stiefel in einer Lache aus geschmolzenem Sand ab.
Metall machte
Plink.
Lady Sybil hob die Hände in schweren Handschuhen und klopfte auf einige noch immer brennende Stellen an ihrer Schürze. Dann nahm sie den Helm ab und ließ ihn fallen. Mit einem Pochen landete er im Sand.
»Oh, Sam…«, sagte sie sanft.
»Ist alles in Ordnung mit dir? Der kleine Sam ist unverletzt. Wir müssen hier raus!«
»Oh, Sam…«
»Bitte nimm du ihn, Sybil!«, sagte Sam. Er sprach langsam und deutlich, damit sie ihn trotz des Schocks verstand. »Es könnten noch andere dort draußen sein!«
Sybils Blick richtete sich auf ihn. »Gib ihn mir«, befahl sie. »Und
du
nimmst Raja!«
Mumm sah in die Richtung, in die seine Frau deutete. Ein junger Drache mit Schlappohren und einem Gesicht, das eine Mischung aus Benommenheit und guter Laune zeigte, begegnete seinem Blick und blinzelte. Er war ein Goldener Wouter, eine Rasse mit einer so starken Flamme, dass Diebe einmal mit einem von ihnen den Tresor einer Bank aufgeschweißt hatten.
Mumm nahm ihn vorsichtig.
»Bekohl ihn«, befahl Sybil.
Es liegt im Blut, dachte Mumm, als er Anthrazit in Rajas hungrigen Schlund stopfte. Sybils weibliche Vorfahren hatten tapfer ihren Ehemännern geholfen, als ferne Botschaften belagert wurden. Sie hatten ihre Kinder auf dem Rücken eines Kamels oder im Schatten eines verwundeten Elefanten zur Welt gebracht. Sie hatten die kleinen goldenen Pralinen verteilt, als Trolle ins Lager vorstießen. Oder sie waren daheim geblieben und hatten sich um die Teile ihrer Ehemänner und Söhne gekümmert, die es von endlosen kleinen Kriegen zurück nach Hause geschafft hatten. Das Resultat war eine Spezies von Frauen, die sich in massiven Stahl verwandelten, wenn die Pflicht rief.
Mumm zuckte zusammen, als Raja rülpste.
»Das war ein Zwerg, nicht wahr?«, fragte Sybil und hielt den kleinen Sam in den Armen. »Einer von den Tiefenern?«
»Ja.«
»Warum wollte er mich töten?«
Wenn die Leute versuchten, einen zu töten, dann hatte man etwas richtig gemacht. Das war eine Regel, nach der Sam lebte. Aber dies… Selbst ein eiskalter Killer wie Chrysopras hätte so etwas nicht versucht. Es war verrückt.
Sie werden brennen. Sie werden brennen.
»Ich glaube, sie fürchten sich vor dem, was ich herausfinden könnte«, sagte Mumm. »Ich glaube, für sie ist alles schief gelaufen, und sie wollen mich aufhalten.«
Können sie so dumm sein?, fragte er sich. Eine tote Ehefrau? Ein totes Kind? Konnten sie auch nur
für einen Moment
geglaubt haben, dass ich deshalb aufhören würde? Von wegen! Wenn ich den erwische, der dies angeordnet hat, und ich
werde
ihn erwischen… dann hoffe ich, dass mich
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