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Klotz, Der Tod Und Das Absurde

Titel: Klotz, Der Tod Und Das Absurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Klier
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Licht anmachen können, aber das hätte alles zerstört. Er
ging zum Waschbecken und ließ das warme Wasser über seine kalten Hände strömen.
    Er trocknete sich die Hände ab und ging hinüber zum Schrank.
Griff sich die P 2000, entlud die Waffe, entnahm das Magazin, legte es in den
Schrank zurück.
    Dann ging er hinüber zum Tisch, ließ sich langsam auf dem Stuhl
nieder. Legte die Waffe auf den Tisch. Nach einigem Tasten hatte er den
Kopfhörer gefunden. Zog ihn sich über und schaltete die Anlage ein. Er schloss
die Augen. Die Musik hämmerte die Angst in ihm weg.
    Er nahm die Waffe vom Tisch. Steckte den Lauf in seinen Mund.
Dann drückte er ab.
    Klick!
    Er lachte.

31. Dezember
    Haevernick sah aus dem Fenster. Der Tag war trübe. Graue Wolken
zogen gelangweilt am Himmel umher, und es war wie immer viel zu warm für die
Jahreszeit.
    Sie hatte oft genug probiert, Klotz zu erreichen. Unter seinem
Festanschluss meldete sich niemand. Wenn sie seine Handynummer wählte, war das
Einzige, was ihr antwortete, die automatische Ansage der Mailbox, gefolgt von
Klotz’ Stimme, die den Namen aufsagte, und einem kurzen Husten, für das wohl
seine übermäßige Raucherei verantwortlich war.
    Niemand wusste, wo sich der Hauptkommissar herumtrieb, und es interessierte
offensichtlich auch keinen. Dass er am Freitagnachmittag einfach verschwunden
war, ohne sich ordnungsgemäß abzumelden, wurde zwar als etwas merkwürdig, aber
auch als typisch für Klotz’ rücksichtslosen Charakter empfunden. Und überhaupt
war es ja sein gutes Recht, nach zwei Wochen harter Ermittlungsarbeit dem Laden
den Rücken zu kehren, hieß es. Außerdem hatte er noch diese Kränkung zu
verdauen, dass Escherlich zum Ermittlungsleiter in der Sache Barnikol und
Kaumann ernannt worden war.
    Das Telefonat mit Escherlich war alles andere als erbaulich
verlaufen. Als Haevernick von neuen Erkenntnissen in den Mordfällen Gummler und
Bogendorfer sprach, war sein Ton ärgerlich geworden.
    »Die Sache ist ein für alle Mal vorbei, Astrid! Was fällt dir
überhaupt ein, mich an Silvester mit diesem Unsinn zu nerven? Ich habe langsam
den Eindruck, dass du in deiner Ignoranz einem gewissen Werner Klotz immer
ähnlicher wirst! Wir sprechen uns im neuen Jahr! Tschüss!«
    Aufgelegt.
    Haevernick machte sich ernsthaft Sorgen. War Klotz vielleicht etwas
zugestoßen? Was wäre, wenn der Mörder gerade dabei war, seine Drohung in die
Tat umzusetzen? Sie musste jetzt an der Sache dranbleiben, und sie brauchte
dringend jemanden, mit dem sie sich besprechen konnte. Jemanden, der mit dem Fall
vertraut war. Jemanden, der ihr zuhörte und der fähig war, die Lage
vorurteilsfrei zu beurteilen. Der Einzige, der ihr einfiel, war Anwärter
Zebisch.
    Sie hatten sich im Café Kröll am Hauptmarkt verabredet. Als Zebisch
seiner Kollegin von hinten auf die Schulter tippte, schüttelte es Haevernick,
die gedankenverloren auf einen der festlichen Lüster starrte.
    »Na, da hat dich wohl der Tod angeschmeckt. Ich bin’s doch nur!«
    »Schön, dass du Zeit gefunden hast.«
    »Keine Sache. Ich bin gern mal zu einem Ding außer der Reihe
bereit.«
    Zebisch lächelte gewinnend, und Haevernick lächelte zurück.
    Sie erzählte ihm alles. Von Frau Schulze, den Ermittlungen ihres
Mannes, dessen plötzlichem Unfalltod 1988, den Besuchen bei Paul Schrein und
Gerichtsmediziner Lackner. Zuletzt legte sie ihm das rote Notizbuch von
Kommissar Schulze hin, in dem die Namen der letzten beiden Opfer, Barnikol und
Kaumann, vermerkt waren.
    Sie fühlte sich erleichtert. Hatte den Eindruck, als sei eine
tonnenschwere Last von ihr gefallen.
    »Die Frage, die sich letztendlich stellt, ist doch, wer ist dieser
Mörder, der hier jetzt quasi Amok läuft?«, schloss Haevernick ab.
    »Ich denke, das liegt auf der Hand.«
    »Ja. Und was denkst du?«
    »Da will sich jemand rächen, für diesen Mord vor beinahe zwanzig
Jahren. Jemand, der dieser Elisa Morvan sehr nahesteht. Ein Verwandter, ein
enger Freund. Vielleicht dieses Kind der Toten.«
    »So weit bin ich auch schon. Aber um diesen Jemand zu finden, wird
eine weitreichende Recherche nötig sein. Wir müssten erst mal die Familie, die
Verwandten, den ehemaligen Freundeskreis von dieser Morvan abklappern.«
    »Hat das nicht Zeit bis nach Silvester?«
    »Und was ist mit Klotz? Was ist, wenn er in der Gewalt des Mörders
ist? Vielleicht ist er ja schon tot.«
    »Klotz ist ein harter Bursche. Klotz – der Name ist Programm. Es
wird schon nichts sein, glaub

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