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Knallhart nachgefragt - Die populaersten Mythen und Irrtuemer

Knallhart nachgefragt - Die populaersten Mythen und Irrtuemer

Titel: Knallhart nachgefragt - Die populaersten Mythen und Irrtuemer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Schlegel
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Bildungsmythen kurz & knapp
     
    Schule und Universität bereiten uns alle auf das Leben vor. Dort lernen wir die Wahrheiten, wie die Welt funktioniert. Doch ist das wirklich so? Leider nicht, wie ein näherer Blick beweist. Gute Unterhaltung mit den größten Bildungsirrtümern – kurz & knapp dargestellt!
     
     

Zu den Zeiten von Kolumbus glaubte man, die Erde sei eine Scheibe
     
    Wir alle haben im Unterricht gelernt, dass es Kolumbus zu verdanken ist, dass Amerika entdeckt wurde und nicht zuletzt, dass er bewiesen hat, die Erde sei rund. Getrieben von der Idee, die Erde müsse rund, wollte er den westlichen Seeweg nach Indien finden und entdeckte einen neuen Kontinent. Dafür legte er sich im Vorfeld mit allen Gelehrten und der Kirche an, da diese ihm nicht glaubten, die Erde sei rund, sondern darauf beharrten, dass die Erde eine Scheibe und daher der westliche Seeweg nach Indien nicht möglich sei.
     
    Aber auch wenn diese abenteuerliche Geschichte noch heute weit verbreitet ist, sie ist falsch. Denn längst war man zu den Zeiten Kolumbus zur Überzeugung gelangt, dass die Erde rund sein müsse. Belege und wissenschaftliche Schriften dieser Zeit geben klar darüber Auskunft, dass das Weltbild der Gelehrten von einer runden Erde ausging. Es gab einen derartigen Gelehrtenstreit also nicht. Es gab stattdessen einen ganz anderen Streit, denn man stritt darüber, dass der westliche Seeweg nach Indien schlichtweg zu lang sei, um mit den damaligen Mitteln effektiv und sinnvoll genutzt zu werden (ganz richtig wie sich auch heute noch zeigt). Einen großen Gelehrtenstreit gab es zu jenen Zeiten nur noch darüber, ob die Erde oder die Sonne im Mittelpunkt des Sonnensystem stehen, aber nicht mehr über die Beschaffenheit der Erde.
     

Die Evolutionstheorie besagt, der Mensch stamme vom Affen ab
     
     
    Wenn von der Evolutionstheorie die Rede ist, welche von Charles Darwin geprägt wurde, dann heißt es gern, diese Theorie besagt, dass der Mensch vom Affen abstamme. Erstaunlich wie sich dieser markige Satz im Bewusstsein gehalten hat und heute noch Verbreitung findet. Dabei besagt Darwins Theorie keineswegs, dass der Mensch vom Affen abstammt, sondern ausschließlich, dass Menschen und Affen in der Entwicklung einen gemeinsamen Vorfahren haben und sich aus diesem Vorfahren dann auf Grund verschiedener Umwelteinflüsse die unterschiedlichen Spezies – Mensch und Affe – gebildet haben. In Darwins Theorie ist an keiner Stelle der Satz oder die Behauptung zu finden, dass der Mensch vom Affen abstamme.
     
     
     

James Watt hat die Dampfmaschine erfunden und löste damit die industrielle Revolution aus
     
     
    Auch das ist ein erstaunlicher Mythos, der überraschenderweise noch heute in den Unterrichtsräumen des Faches Geschichte anzutreffen ist. James Watt hätte die Dampfmaschine erfunden und damit die industrielle Revolution ermöglicht, die den Grundstein der Industrialisierung legte. Doch das ist schlichtweg falsch und ein reiner Mythos. Denn die erste funktionsfähige Dampfmaschine wurde bereits mehr als 20 Jahre vor der Geburt von James Watt durch den Engländer Thomas Newcomen erfunden und in der Praxis eingesetzt. Im Zusammenhang mit der Dampfmaschine erfand James Watt später das Sicherheitsventil, welches einen gefahrloseren Einsatz dieser bis zu diesem Zeitpunkt anfälligen Technik ermöglichte. Aber die Lorbeeren für die Dampfmaschine gebühren seinem Landsmann Newcomen.
     
     
     

Die Rechtschreibung im Duden ist verbindlich
     
     
    Auch immer wieder gern gebraucht ist der Satz, die Rechtschreibung im Duden ist verbindlich. Aber auch wenn man diesen Satz gern und häufig sagt, er wird dadurch nicht richtiger: Denn jeder Deutsche kann schreiben wie er will, es gibt keine gültige Rechtsvorschrift, welche dem Bürger eine bestimmte Rechtschreibung vorschreibt. Was allerdings existiert ist eine Vereinbarung des Deutschen Reiches von 1901 in der es heißt, dass „ (…) ...eine einheitliche Rechtschreibung in den Schulunterricht und in den amtlichen Gebrauch der Behörden einzuführen und von dieser Rechtschreibung nicht ohne wechselseitige Verständigung untereinander und mit Österreich abzuweichen ist.“. Diese Vereinbarung ist verbindlich in Schulen und Behörden seit den Jahren 1903/ 1904. Diese Vereinbarung jedoch ist kein Gesetz und bezieht sich ausschließlich auf Schulen und den behördlichen Schriftverkehr, um ein einheitliches Niveau in diesen Bereichen zu ermöglichen. Im Jahre 1955 kam

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