Knallhart nachgefragt - Die populaersten Verschwoerungstheorien
die mediale Versenkung abglitten.
Als Diana mit ihrem ersten Sohn William schwanger war, hatte sie ein derartiges mediales Interesse ausgelöst, dass sie später davon sprach, sie hatte das Gefühl, „ganz England liege mit ihr in den Wehen.“ Doch dieses hohe mediale Interesse an ihr und das schwindende Interesse an Charles durch die Medien und in den Augen der Öffentlichkeit führten dazu, dass Charles sich mehr und mehr von ihr abwandte. Seine Blicke galten wieder seiner ersten großen Flamme, Camilla, die inzwischen den Namen Parker – Bowles trug. Diana blieb das nicht verborgen und schon als der zweite Sohn der Eheleute Charles und Diana zur Welt kam war die Ehe längst nur noch Fassade, die es aufrecht zu erhalten galt.
Diana spielte dieses Spiel zunächst mit, ging darin aber ihren eigenen Weg. Sie wusste um ihre Wirkung in der Öffentlichkeit und um die Gabe, auf Menschen zugehen zu können. Eine Stärke, die sie fortan gezielt einsetzte und selbst für die Monarchie unangenehme Ereignisse und Termine mit Würde wahr nahm und dafür einen enormen Zuspruch rund um die Welt erfuhr. Diana war zur Ikone aufgestiegen und inzwischen durch den breiten öffentlichen Rückhalt so mächtig, dass sie zu einer Bedrohung wurde, mit der man nicht umzugehen wusste. Die Königin verachtete sie, Charles flüchtete sich in die Arme von seiner Geliebten Camilla und die Kinder wurden ihr entfremdet. Es wurde einsam um die Frau, die doch nichts mehr wollte, als geliebt zu werden.
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Der dreißigste Geburtstag Dianas war der Grund vieler Spekulationen über den Zustand der Ehe zwischen ihr und Charles. Es ging das Gerücht um, sie wolle diesen Tag lieber allein verbringen, als zusammen formell mit der königlichen Familie. Gleichzeitig erschienen zwei Meinungsumfragen, aus denen hervorging, dass sie mit deutlichem Abstand zum beliebtesten Mitglied der königlichen Familie gekürt wurde und unanfechtbar auf dieser Position zu verharren schien. Würde man ihr Vergeben, wenn die Ehe in den Augen der Öffentlichkeit scheitern würde? Eine Ehe, die ohnehin nur noch auf dem Papier bestand und der Öffentlichkeit vorgegaukelt wurde?
Diana entschloss sich zu dem Schritt, in die Offensive zu gehen und verfasste über ihren inzwischen Vertrauten Andrew Morton ein Buch, welches unter dem Titel: „ Diana- Ihre wahre Geschichte“ im Jahre 1992 erschien. Sie wollte vorbeugen als Urheberin einer drohenden öffentlich gescheiterten Ehe dargestellt zu werden und ein letztes Mal ihren Einfluss und ihre Popularität nutzen, um ihre Sicht der Dinge zu zeigen.
Doch es setzte mit dieser Veröffentlichung eine Entwicklung ein, die so nicht geplant war. Eine Entwicklung bei der man nicht wusste, wer Getriebener und wer Treiber war. Die Ereignisse schienen sich zu überschlagen. Monarchiegegener und Monarchiebefürworter – zwei Lager, von denen die Gegner plötzlich die Oberhand gewannen. Auf der einen Seite die tapfere Prinzessin, die mit ihrem Bekenntnis zur Bulimie und dem Eingeständnis von Schwächen zeigte, dass sie auch nur „ ein Mensch “ ist und auf der anderen Seite, das böse Königshaus, dass diese arme, wehrlose Frau in eine solche Verzweiflung getrieben hat. Das Volk stand hinter Diana und war bereit, sich im Zweifelsfalle für die tapfere „Lady Di“ zu entscheiden, selbst wenn das bedeutete, die Monarchie aufzugeben.
Die Presse nahm dieses Buch, welches auch vertrauliche Briefe des Prinzen und seiner Geliebten enthielt als Anlass, jede immer gewahrte Schamgrenze gegenüber dem Königshaus auszugeben und berichtete fortan in einer nie zuvor gekannten Weise über Skandale, Skandälchen und bauschte alles auf, was geeignet schien, Schmutz auf die glänzende Krone zu werfen. Es ging sogar soweit, dass der Daily Telegraph am 19. Dezember 1992 die Frage stellte, ob die Monarchie überhaupt noch eine Zukunft habe. Eine Frage, die das Volk noch mehr Zweifeln ließ an diesem althergebrachten Mythos und der Tradition, mit der England so eng verknüpft und verbunden war.
Der konservative Premierminister John Major verkündete im Dezember 1992 im Parlament schließlich die Trennung von Charles und Diana, wobei es allerdings keine Scheidung geben solle. Beide wollen sich weiter aufopfernd um ihre gemeinsamen Kinder kümmern. Eine Taktik, die erneut nicht aufging und in der englischen Gesellschaft jetzt das Blatt umdrehten zu Gunsten des Prinzen: Soll eine getrennte Frau etwa zur Königin gekrönt
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