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Knallharte Schale - Zuckersueßer Kerl

Knallharte Schale - Zuckersueßer Kerl

Titel: Knallharte Schale - Zuckersueßer Kerl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poppy J. Anderson
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tagtäglich mit todkranken Menschen zu tun hatte. Wer das nicht verstehen konnte, war ihrer Meinung nach nicht nur furchtbar gefühlskalt, sondern schlicht und ergreifend dumm.
    Sie fand Dupree Williams Engagement zwar löblich, aber hielt es für nichts anderes als für einen Marketingtrick. Eigentlich hätte ihr das egal sein sollen, solange es ihrer Organisation nützte, aber sie war immer noch aufgebracht, dass sie sich kurze Zeit von einem Mann hatte täuschen lassen, der nicht anders als all die anderen Typen war, die sich nie für das Innere einer Frau interessierten, sondern allein das Äußere betrachteten.
    Nachdem Sarah einige Telefonate erledigt hatte, verließ sie das Büro und kaufte sich in einem kleinen Bistro einen Salat, um im Park Mittagspause zu machen und den Skateboardern zuzusehen, die sich spektakuläre Tricks einfallen ließen. Sie hatte sich an New York noch nicht gewöhnen können, freundete sich jedoch immer mehr mit dieser Stadt an. Früher hatte sie es nie für möglich gehalten, nicht in Florida zu wohnen und jederzeit zum Strand zu fahren, doch dann hatte sie in Boston studiert und die Ostküste zu schätzen gelernt. Im Gegensatz zu Boston war New York wiederum völlig anders.
    Erst vorgestern hatte sie nach der Arbeit in der U-Bahn gesessen und entsetzt einen älteren Obdachlosen bemerkt, der in aller Ruhe masturbierte, während Teenager direkt vor ihm standen. Viel schockierender als der sich selbst befriedigende Mann waren die Reaktionen der anderen U-Bahnfahrer gewesen, die sich nämlich nicht gerührt hatten. Anstatt empört auf die Szenerie zu reagieren, hatten sie sich mit ihrer Zeitung oder ihrem Smartphone beschäftigt. Sarah war vor lauter Entsetzen beinahe der Kaugummi herausgefallen und sie hatte bemerkt, dass sie tatsächlich ein Dorfkind war, wenn sie sich als einzige an einem masturbierenden Obdachlosen störte, während pubertierende Teenager das Ganze hinnahmen und l ässig Fotos davon machten, was den älteren Mann wiederum nicht zu stören schien.
    Sarah stocherte in ihrem Salat herum und pickte die Karotten heraus, da sie die nicht mochte. Sie hoffte inständig, dass ihr heutiger Nachhauseweg ohne Komplikationen verlief und sie sich bei einem heißen Schaumbad entspannen könnte. Wenn sie ganz viel Glück hatte, waren vielleicht sogar ihre Nachbarn, ein heißblütiges Paar aus Albanien, das bereits zum Frühstück geschmorte Lammkeule mit Knoblauchsauce zu verzehren schien, für einen Abend ruhig und verschonten sie mit ihrem Lärm. Heute wollte sie nicht mehr an den Termin mit Dupree Williams nachdenken, der ihr in der nächsten Woche bevorstand, sondern ein wenig abschalten.
    Morgen könnte sie sich Gedanken darum machen, was sie diesem arroganten und selbstherrlichen Footballspieler für eine Werbemaßnahme vorschlagen könnte, aber heute hatte sie ihm schon genügend Gedanken gewidmet.
     
     
     
     
    3. Kapitel
     
    Liv Scott seufzte in den Telefonhörer, den sie sich zwischen Schulter und Ohr geklemmt hatte, warf einen kurzen Blick in den Garten und hackte gleichzeitig die Zwiebeln, während sie ihrer Freundin Claire zuhörte, die lauthals jammerte: „Wieso bin ich nicht einfach lesbisch geworden, Liv? Mein Leben wäre um einiges leichter, wenn ich mit dieser ganzen Mann-Frau-Sache abgeschlossen hätte.“
    „Das wäre auch keine Lösung ...“
    „Und ob! Männer sind wirklich das Letzte!“
    Liv verdrehte kurz die Augen, die wegen des scharfen Zwiebeldampfes langsam zu tränen begannen, und legte das Messer weg. Wenn sie weiterhin in dieser verkrampften Haltung telefonierte und dabei auch noch das Mittagessen zubereiten wollte, hätte sie bald eine Haltung, die der des Glöckners von Notre Dame sehr ähnlich wäre. Zwei Schritte brachten sie an das Küchenfenster, durch das sie nach draußen blicken konnte. Das amüsierte Grinsen zauberte sich von ganz allein auf ihr Gesicht, als sie Dupree beobachtete, der mit Brianna im Sandkasten saß und mit einer Engelsgeduld kleine Sandkuchen buk. Der große Footballspieler mit dem beinahe bübchenhaften Gesicht konnte sie schon lange nicht mehr täuschen. Hinter der großspurigen Art, die er anfangs an den Tag gelegt hatte, und hinter der riesenhaften Erscheinung steckte ein warmherziger Kerl, der ein Herz aus Gold hatte. Natürlich hätte Liv ihm dies nie ins Gesicht gesagt, schließlich hatte Dupree seinen Stolz und wollte nicht wie ein kleiner Junge behandelt werden, aber dennoch wusste sie, dass er ein absolut

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