Knallharte Schale - Zuckersueßer Kerl
werden?“ Julian grinste seinen besten Freund an.
„Ja, Rabbit“, schob Blake hinterher und befreite sich unter lautem Stöhnen von seiner Kleidung. „Ihr würde ich liebend gern zusehen, wie sie uns in hautengen Klamotten irgendwelche Stellungen zeigt.“
„Da ich ein körperliches Wrack wie dich nicht verprügeln will, habe ich die letzte Bemerkung überhört“, schnaubte Brian und starrte Blake warnend an.
Nun waren alle Spieler mehr oder minder nackt, da Eddie zwar weder Hosen noch Shirt trug, aber seine Socken anbehalten hatte, während Dupree noch in seiner Trainingshose auf der Bank saß. Vielleicht mutete es komisch an, dass ein Haufen nackter Kerle, die keine Skrupel besaßen, voreinander die Hüllen fallen zu lassen, gleichzeitig Schiss davor hatten, dass ihr schwuler Yoga- und Aerobictrainer eventuell unsittliche Gedanken ihnen gegenüber hegte, aber die meisten Footballspieler, die Dupree kannte, waren, was das Thema Homosexualität betraf, ziemlich empfindlich. Er selbst hatte zwar keine Scheu, nackt durch die Umkleide zu laufen, aber fühlte sich einfach wohler, wenn er sich dabei ein Handtuch um die Hüften schlang.
Glücklicherweise nahmen seine Teamkollegen darauf Rücksicht und brachten das Gespräch nie auf seine Angewohnheit, im Gegensatz zu allen anderen stets untenherum bekleidet zu sein. Außer anfänglichen Frotzeleien war Dupree bisher verschont geblieben, was ihn besonders am Anfang erleichtert hatte, da sein College-Team ganz andere Geschütze gegen ihn aufgefahren hatte.
„Teddy steht doch auf diesen Meditationskram“, Tom kratzte sich an der Brust und überlegte laut. „Und die durchgeknallten vertrauensbildenden Maßnahmen hat sie auch schon mit uns gemacht. Julians Idee klingt gar nicht schlecht.“
„Ihre vertrauensbildenden Maßnahmen sind voll in die Hose gegangen“, erinnerte ihn Brian mit einem Schnauben.
Nun fühlte sich Dupree bemüßigt, ebenfalls seinen Senf dazuzugeben. „Nur, weil du ihr das Leben schwer gemacht hast, Brian.“
„Ich?“
Julian grinste. „Du warst ein richtiger Arsch, mein Freund. Ein Wunder, dass sie dich überhaupt rangelassen hat.“
Daraufhin boxte ihn Brian gegen den Oberarm. „Meine Frau wird nicht unsere neue Yogalehrerin!“
„Scheiße, bist du eifersüchtig“, Blake schüttelte seinen Kopf.
„Das hat nichts mit Eifersucht zu tun“, konterte der Quarterback gequält.
„Sondern?“
„Mit Teddys Räucherstäbchen.“ Brian machte ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter.
„Ach!“
„Du musst gar nicht so süffisant grinsen“, warf er Julian vor. „Ich muss schon zu Hause diese widerlichen Räucherstäbchen ertragen und dabei so tun, als fände ich sie toll, da habe ich einfach keine Lust, sie auch noch während der Yogastunde riechen zu müssen.“
Dupree verdrehte die Augen. „Teddy weiß ganz genau, dass du sie nicht leiden kannst. Sie zündet sie nur an, wenn du irgendetwas ausgefressen hast, das ihr nicht in den Kram passt.“
Das verwirrte Gesicht des Quarterbacks brachte die anderen zu einem regelrechten Heiterkeitsausbruch.
„Scheiße, Rabbit, wenn sogar Dupree mehr über Frauen weiß als du, hast du ein echtes Problem“, gackerte Blake und erhob sich langsam.
Duprees Nacken brannte, da er sich von der Aussage seines Kumpels beleidigt fühlte. Er warf ihm einen finsteren Blick zu, zog seine Hosen aus und band sich ein Handtuch um die Hüften, bevor er in Richtung Dusche lief.
Er konnte es einfach nicht leiden, dass Blake ihn ständig wie einen minderbemittelten Jungen darstellte, der davon ausging, dass der Storch die Babys brachte. Er war weder der Rainman noch ein Teletubby! Nur weil er lieber die Klappe hielt, was Frauen oder deren körperliche Vorzüge anging, und nicht wie Blake gleich mit jeder Frau ins Bett gehen wollte, hieß das noch lange nicht, dass er ein Idiot war. Warum wurden Männer, die keine hirnlosen Aufreißer waren und sich erst auf jemanden einlassen wollten, wenn sie die Frau wirklich mochten und kannten, als Weicheier, Warmduscher und verkappte Schwule abgestempelt? Unglücklicherweise ging die ganze Welt davon aus, dass Sportler – vor allem Footballspieler – nichts anderes im Kopf hatten als Sex. Vorzugsweise Sex mit Models oder Groupies, die sich nicht einmal ihre Unterwäschegröße merken konnten und daher lieber ohne gingen.
Sein ganzes Leben war Dupree entweder als dummer Riese betrachtet worden, der nicht einmal in der Lage war, sich die Schuhe allein zuzubinden,
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