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Knautschgesicht und Fiedelfranz

Knautschgesicht und Fiedelfranz

Titel: Knautschgesicht und Fiedelfranz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Aschenbecher.
    „Und wie war das gerade mit dem ,Seriösgewordensein‘?“ wollte Balduin Pfiff wissen und ließ die rechte Augenbraue nach oben schnellen.
    „Ehrenwort, ich bin ein...“
    „Halt die Klappe, du schwindelst sowieso nur, wenn du sie aufmachst. Außerdem duftest du nach Knoblauch und Spinneweben. Ich werde jetzt Inspektor Schulz anrufen, der wird dir aufzählen, was alles gegen dich vorliegt.“
    „Nichts, rein gar nichts liegt gegen mich vor“, lamentierte Gänsebein und versuchte sich zu erheben. Aber dazu hätte er über Balduin Pfiffs pralle Bauchhalbkugel klettern müssen.
    „Du bist hier eingebrochen“, begann der kleine Detektiv aufzuzählen. „Du hast dir widerrechtlich eine meiner Zigarren angeeignet und sitzt verbotenerweise mit deiner schmutzigen Hose auf meinem sauberen Sofa. Und was das Schlimmste ist: Du hast noch immer den Hut auf dem Kopf!“
    Kürbis grapschte nach seinem Schlapphut und zog ihn herunter. Er versuchte eine harmlose Grimasse zu schneiden. Und er beteuerte: „Aber ich bin doch nur schon reingegangen, damit mich draußen keiner sieht...“
    „Heiliges Kanonenröhrchen, das wäre wirklich nicht gut für meinen guten Ruf. Wenn dich Hermine Eulchen zu Gesicht bekommen hätte, wäre fünf Minuten später die Polizei hiergewesen.“
    Kürbis Gänsebeins Gesicht wurde mehlweiß.
    „Zum Teufel mit der Polizei!“ schimpfte er leise, als säße ein Polizist hinter dem Sofa. „Der würde ich nie einen Gefallen tun."
    „Hehehehe“, lachte Balduin Pfiff, „aber mir, was?“
    Gänsebein nickte.
    „Jawohl!“
    „Ich lach’ mir glatt einen Ast und setz’ mich drauf.“
    „Ehrlich. Gegen eine kleine Gebühr, versteht sich. Denn von etwas muß der ehrliche Mensch ja leben.“
    Balduin Pfiff musterte Gänsebeins Gesicht und fand, daß es einen verschlagenen Zug aufwies.
    „Von einer vernünftigen Arbeit hältst du wohl nichts, Kürbis, was?“
    Kürbis winkte ab. Dann blinzelte er Balduin Pfiff zu und fragte: „Wollen Sie nicht mal meinen Tip hören?“
    „Wie teuer ist er denn, dein Tip?“
    „Ich hab’ so an einen Fünfziger gedacht.“
    Balduin Pfiff blies seine Backen auf und ließ die Luft mit einem kurzen Pfeifton entweichen. Dazu trommelten seine kurzen dicken Finger einen lustigen Marsch auf die Weste. Schließlich meinte er:
    „Da du ein unverbesserlicher alter Gauner bist, gebe ich dir einen Zwanziger, wenn sich herausstellt, daß der Tip was wert ist.“
    Gänsebein tat gekränkt: „Da hätt’ ich ja gleich zur Polizei gehen können.“ Mürrisch starrte er ein Loch in Balduins Bauch, der noch immer vor seinem Gesicht schwebte und der bei jedem Atemzug drei Zentimeter näher kam.
    „Entweder einen Zwanziger und die Information oder mein Löwe schleppt dich auf der Stelle zur Tür. Denk dran, daß ich mindestens drei Stunden lüften muß, bevor ich deine Geruchsmischung hier raus habe.“
    Balduin Pfiff seufzte abgrundtief.
    „Und dabei wollte ich mir ein Curryhühnchen machen.“
    „Chrrrrr-Wau!!!“
    „Schon gut, Pinsel, es dauert nicht mehr lange!“ Balduins Finger deutete zuerst auf Kürbis und machte dann einen großen Bogen zu Pinsel hin. „Mein Löwe sagt, du sollst dich beeilen, weil wir Hunger haben und weil wir Durst haben!“
    „Also meinetwegen“, nuschelte Eduard Gänsebein mürrisch. Und da sich der Detektiv in einen Sessel fallen ließ, richtete er sich steil in Balduin Pfiffs Lieblingssofaecke auf und versuchte weinerlich auszusehen.
    „Vorige Woche war’s. Ich saß in Papa Piepenbrinks Kneipe und dachte so über mein armes Leben nach, als ich Stimmen in meinem Rücken hörte...“
    „Rrrrrrrrrrouiiiiiiii...“ erklang es in diesem Augenblick, und Kürbis streckte den Kopf vor.
    „Was war das?“
    „Das war eine Stimme in meinem Bauch... Ich sagte doch, daß wir hungrig und durstig sind!“ Balduin Pfiff tätschelte beschwichtigend sein pralles Bäuchlein.
    „Hm, wo war ich stehengeblieben?“ wollte Kürbis irritiert wissen.
    „Bei den Stimmen im Rücken!“
    „Stimmt! Der eine sprach von einem Fest und der andere vom Schmierestehen. Und von einem Handwagen war die Rede und von schönen, teuren und warmen Mänteln mit Geld in den Taschen. Und davon, daß der Blaufuchskragen unter die Matratze käme. Aber dann tuschelten sie so leise, daß ich nur noch den Schluckauf von dem einen mitkriegte!“
    „Ach, das ist schon seltsam, hehehehe.“ Der kleine Detektiv verzog seinen Mund zu einem breiten Grinsen. „Wo du doch

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