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Knautschgesicht und Fiedelfranz

Knautschgesicht und Fiedelfranz

Titel: Knautschgesicht und Fiedelfranz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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„Für den Hund?“
    „Nein, für den Inspektor!“
    Balduin Pfiff zwinkerte ihr mitten in das fassungslose Gesicht. „Fühlen Sie sich nicht eingeschränkt, Fräuleinchen. Es darf auch ein großes Glas sein!“
    Wieder knickste sie, und nach einem hilflosen Blick auf den Hausherrn verschwand sie.
    „Ist das Hündchen ein Polizeihund?“ scherzte Klemmer. „Hehehehe“, Balduin Pfiff lachte und freute sich schon auf die Klemmersche Reaktion.
    „Er ist mir zugelaufen und gehört ebensowenig zur Polizei wie ich.“
    Einen Augenblick lang sah es aus, als wolle Engelhard P. Klemmer die Milch wieder abbestellen.
    „…nicht zur Polizei?“
    „Ich bin Privatdetektiv!“
    Der Reißverschlußfabrikant gab einen knurrenden Ton von sich, beugte sich zu Balduin Pfiff hin und sagte:
    „Diese Sorte liebe ich nicht besonders. Nicht mal im Fernsehen. Und schon gar nicht zu so später Stunde.“
    „Chrrrrrr...“ meldete sich Pinsel leise zu Wort.
    „Was hat er?“
    „Pinsel hat was dagegen, wenn man so geringschätzig über seinen Herrn spricht... Aber ich will Sie nicht unnötig lange auf die Folter spannen, oder um es noch kürzer zu machen: Ich habe einen Tip bekommen, wer die Täter vom Sonntag sein könnten.“
    Herr Klemmer sprang auf und rief: „Teufel, Teufel, dann wüßten Sie ja mehr als die Polizei.“
    „Ei das Däuschen, das geschieht öfter, hehehe. Ich bin schließlich kein gewöhnlicher Triller, ich bin ein echter Pfiff!“ Herr Klemmer ließ sich wieder in sein Sesselwunder zurückplumpsen und sah den kleinen Detektiv beschwörend an. „Sie glauben, daß dieser Tip was wert sein könnte?“
    „Oho“, Balduin Pfiff tat gewichtig, „das ist er auf alle Fälle. Fragt sich nur, waaaaas!“ Er dehnte das ,was‘ wie den Gummi seiner Schlafanzughose.
    Herr Klemmer schüttelte ergrimmt seine Fäuste und schnauzte (jawohl, schnauzte!) den kleinen Detektiv richtig giftig an: „Ich könnte sie in den Entsafter stecken!“
    „liiiiii“, rief Balduin erschrocken.
    „Ich meine doch nicht Sie, ich meine den oder die Burschen, die mir das angetan haben. Sie können sich nicht vorstellen, welche Blamage das für mein Haus war. Die Garderobe meiner liebsten Freunde gestohlen...“
    „Ich kann es Ihnen nachfühlen, Herr Klemmer!“ Balduin Pfiff nickte seinem Gegenüber traurig zu. Die Tür öffnete sich, und das Mädchen Helga balancierte, vorsichtig staksend, ein volles Glas Milch herein.
    „Die Milch!“ meldete sie überflüssigerweise, und Balduin Pfiff verschluckte gerade noch rechtzeitig die Bemerkung, daß er das Getränk nicht für Holundersaft gehalten habe.
    Als sie wieder gegangen war, wandte er sich mit einem breiten Lächeln dem Hausherrn zu: „Da ich nicht die Polizei bin, weiß ich nichts darüber, was Sie denen erzählt haben. Könnten Sie mich in knapper Form darüber informieren?!“
    „Hm, hm, natürlich...!“ stimmte Herr Klemmer zu und begann sich rechtshändig erregt an seinem preiswürdigen Bart zu zupfen. Balduin verzog jedesmal schmerzerfüllt sein Gesicht, wenn es aussah, als habe der Zupfer wieder einige der grauen Federn herausgerissen. „Wenn der drei Wochen so weitermacht, hat er am Kinn eine Glatze!“ überlegte er.
    Inzwischen war Herrn Klemmer wohl eingefallen, wie er beginnen sollte.
    „Wir hatten insgesamt dreiundzwanzig liebe Freunde eingeladen. Dreizehn Herrn und zehn Damen. Es war nach dem Essen ..an dieser Stelle trank Balduin Pfiff das große Glas Milch in einem Zuge aus, was den eben ins Reden gekommenen Herrn Klemmer so irritierte, daß er noch einmal ansetzen mußte: „... es war nach dem Essen, ja, jawohl, der Apotheker Schmidt spielte gerade Beethoven... Kennen Sie den übrigens?“
    „Wen, Beethoven?“
    „Nein, ich meine Emmerich Schmidt, den Apotheker?“
    „Ich hatte noch nicht das Vergnügen!“
    „Also, ich sage Ihnen, der ist sicher ein besserer Pianist als Apotheker. Wie der Beethoven spielt, das ist schon einmalig...“ Klemmer schien wieder einige Barthaare erwischt zu haben, denn er sah erschrocken auf seine zupfenden Finger. „Tja, wo war ich gleich stehengeblieben?“
    „Der Apotheker spielte gerade Beethoven!“
    „Stimmt. Da, ganz plötzlich, kam Helga hereingestürzt. Weiß wie die Wand und zitternd wie... wie...“
    „Wie Espenlaub!“ half Balduin Pfiff und unterdrückte ein Gähnen. Von unten hörte er Pinsel leise schnarchen.
    Herr Klemmer nahm die Formulierung auf und fuhr fort:
    „Sie packte mich am Arm... und das mitten im

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