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Knochen-Mond

Knochen-Mond

Titel: Knochen-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht. Er weiß, daß mehr dahintersteckt. Er hat von der teuflischen Kraft der Träume gesprochen. Da ist jemand, der das alles lenkt.«
    »Hat man dir auch einen Namen gesagt, Dennis?«
    »Nein, den wußte niemand, glaube ich. Aber es ist nicht einfach für uns, John. T.E. sagte, daß es die allerhöchste Zeit wird. Deshalb bin ich auch gekommen. Jetzt hoffe ich, daß du die Träume stoppen kannst.«
    Unser Essen wurde serviert. Zum Glück konnte Dennis abschalten, denn er aß mit gesundem Appetit. Ich beschäftigte mich mit meinem Salat und dachte über einige Dinge nach. Nicht nur über den letzten Fall, der mich in die Traumregionen geführt hatte, denn mit bösen Träumen und deren Lenkung hatte ich schon vor einiger Zeit Kontakt gehabt, als wir mit einem Wesen Bekanntschaft gemacht hatten, das sich Jericho nannte. So hieß er, und so hieß auch die Stadt in der Wüste von Arizona, die er gegründet hatte. [2]
    Jericho war es gelungen, ebenfalls Alpträume zu bescheren. Wir hatten die Bewohner der Stadt zwar erlösen können, aber Jericho war entkommen. Und ich erinnerte mich auch an den Apachen Chato, der davon gesprochen hatte, daß es einen Mann auf der Welt gab, der in der Lage war, in die Alpträume der Menschen hineinzudrängen und sie zu verändern. Dieser Mann hieß Barry F. Bracht und war von dem Apachen als Schattenkrieger bezeichnet worden. Als Kämpfer der Nacht, als Fighter in der Dunkelheit. Als Mann, der vom Schicksal ausersehen war, gegen die gefährlichen Traum-Dämonen zu kämpfen. Ich hatte ihn gesucht, aber nicht gefunden, wußte aber, daß er eine wichtige Persönlichkeit war.
    Obwohl es nicht sehr höflich war, sprach ich Dennis an. »Sagt dir der Name Barry F. Bracht etwas?«
    Erließ sein Besteck sinken. »Wie kommst du darauf?«
    »Nur so.« Dann fiel mir noch etwas ein. »Oder hast du schon mal etwas von einem Schattenkrieger gehört?«
    Jetzt schluckte er. »Wie kommst du darauf?«
    »Es war nur eine Frage.«
    »Ja, das habe ich.« Er nickte heftig. »Tom Evans sprach davon. Er meinte, daß der Schattenkrieger kommen würde, um die Träume zu zerstören. Aber er kann es nicht allein, er benötigt Hilfe, verstehst du? Deshalb hat mich T.E. auch nach London geschickt. So ist alles gelaufen, John. Du und der Schattenkrieger, der Kämpfer der Nacht.«
    Ich lächelte. »Wenn das alles so ist, Dennis, dann kann ich allein kaum etwas tun. Dann müßten wir warten, bis wir Barry F. Bracht gefunden haben. Mir wurde der Name damals genannt.«
    »Kennst du ihn denn?«
    »Nein, ich habe ihn nie gesehen, ich hörte nur von ihm. Er muß eine wichtige Person sein.«
    »Die wir treffen, John.«
    Ich war überrascht. »Tatsächlich? Woher weißt du das?«
    »Er muß einfach kommen. T.E. sagte, daß er bestimmt die Botschaft empfängt. Er kann nicht anders. Wenn die Gegenseite zu stark wird, dann kommt auch er. Alles wird anders werden.«
    »Gibt es denn keinen Hinweis, wo wir ihn finden könnten?« erkundigte ich mich.
    Dennis aß von seiner Pizza. »Das ist sehr schwer. Er muß einfach den Weg finden, und er wird ihn finden. Es hat sich viel verändert, sagte T.E.«
    »Meinst du, daß er nach Llannonwelly kommen wird?«
    »Da muß er hin.«
    »Dann werden wir ihn ja dort treffen. Oder bist du anderer Meinung, Dennis?«
    Der Junge schob den Rest des Tomatensalats in den Mund. »Das hofft T.E. auch.«
    »Dann werden wir ihn in Wales sicherlich treffen.«
    Dennis räusperte sich, wollte etwas sagen, schluckte seine Bemerkung allerdings und saß steif wie ein Brett. Er hielt das Besteck in den Händen wie eine Waffe, bewegte nur den Kopf und drehte ihn dorthin, wo die Passanten auf dem Gehsteig an uns vorbeigingen. Er zwinkerte mit den Augen, die Lippen bewegten sich, ohne daß er ein Wort sprach. Der Junge zeigte sich verändert, der letzte Rest Farbe war aus seinem Gesicht gewichen. Er war blaß wie eine Leinwand.
    Ich war besorgt. »Was hast du, Dennis?«
    »John«, hauchte er, wobei ich mich anstrengen mußte, um ihn zu verstehen. »Er ist hier, glaube ich.«
    »Wer?«
    »Bracht, Barry F. Bracht. Ich spüre genau, daß der Schattenkrieger in der Nähe ist.«
    Die Worte elektrisierten mich, denn ich glaubte nicht, daß sich der Junge irrte. Ich stellte auch keine Frage mehr und wartete auf seine Reaktionen.
    Noch saß er unbeweglich, hatte aber beide Hände auf die Lehnen des Kunststoffstuhls gelegt und sah aus, als wollte er jeden Augenblick aufstehen. In Bewegung waren nur seine Augen. Die Blicke

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