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Knochenarbeit: 2. Fall mit Tempe Brennan

Knochenarbeit: 2. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Knochenarbeit: 2. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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erhalten.«
    »Werden Sie bestätigen können, daß es sich um Élisabeth handelt? Um Élisabeth Nicolet?«
    »Hochwürden, ich wollte Ihnen noch ein paar Fragen stellen.«
    »Gibt es ein Problem?«
    Ja. Könnte sein.
    »Nein, nein. Ich brauche nur noch ein paar Zusatzinformationen.«
    »Ja?«
    »Haben Sie irgendein offizielles Dokument, das angibt, wer Élisabeths Eltern waren?«
    »Ihr Vater war Alain Nicolet und ihre Mutter Eugénie Bélanger, eine zu der Zeit sehr bekannte Sängerin. Ihr Onkel, Louis-Philippe Bélanger, war Stadtrat und ein sehr renommierter Arzt.«
    »Ja. Gibt es einen Geburtsschein?«
    Er schwieg einen Augenblick. Dann: »Einen Geburtsschein konnten wir leider nicht ausfindig machen.«
    »Wissen Sie, wo Élisabeth geboren wurde?«
    »Ich bin mir sicher, daß sie in Montreal geboren wurde. Ihre Familie lebte seit Generationen dort. Élisabeth ist eine Nachfahrin von Michel Bélanger, der 1758 nach Kanada kam, in den letzten Tagen des Neuen Frankreich. Die Familie Bélanger war in der Stadt schon immer sehr angesehen.«
    »Ja. Gibt es irgendwelche Krankenhausunterlagen oder einen Taufschein oder sonst irgendwelche offiziellen Aufzeichnungen über ihre Geburt?«
    Wieder Schweigen.
    »Sie wurde vor über eineinhalb Jahrhunderten geboren.«
    »Gab es damals Aufzeichnungen?«
    »Ja. Schwester Julienne hat recherchiert. Aber in einer so langen Zeit geht schon einmal etwas verloren. Eine so lange Zeit.«
    »Natürlich.«
    Einen Augenblick lang schwiegen wir beide. Ich wollte ihm eben danken, als er fragte: »Warum wollen Sie das alles wissen, Dr. Brennan?«
    Ich zögerte. Noch nicht. Ich könnte mich ja täuschen. Oder ich könnte auch recht haben, und es bedeutete trotzdem nichts.
    »Ich wollte nur ein bißchen mehr Hintergrundinformation.«
    Ich hatte kaum den Hörer aufgelegt, als es schon wieder klingelte.
    »Oui, Brennan.«
    »Ryan.« Ich hörte Anspannung in seiner Stimme. »Es war wirklich Brandstiftung. Und wer das plante, hat dafür gesorgt, daß das Haus wirklich in Flammen aufgeht. Einfach, aber wirkungsvoll. Man hat eine Kochplatte mit einem Timer verbunden, einem, wie Sie ihn benutzen, um Ihr Licht ein- und auszuschalten, wenn Sie auf Kur gehen.«
    »Ich gehe nicht auf Kur, Ryan.«
    »Wollen Sie die Geschichte hören?«
    Ich erwiderte nichts.
    »Der Timer hat die Kochplatte angeschaltet. Dadurch entstand ein Feuer, das eine Propanflasche entzündete. Die meisten Timer wurden zerstört, aber ein paar konnten wir sicherstellen. Sieht aus, als hätte man sie so eingestellt, daß sie in Abständen losgehen, aber als das Feuer erst mal brannte, war es sowieso eine bombensichere Sache.«
    »Wie viele Gasflaschen?«
    »Vierzehn. Draußen im Garten haben wir noch einen unbeschädigten Timer gefunden. Dürfte ein Blindgänger gewesen sein. Es ist der Typ, den man in jedem Haushaltswarenladen kaufen kann. Wir untersuchen ihn auf Fingerabdrücke, aber das dürfte ein ziemlicher Schuß ins Blaue sein.«
    »Was für ein Brandbeschleuniger?«
    »Benzin, wie ich vermutet hatte.«
    »Warum beides?«
    »Weil der Betreffende das Haus unbedingt bis auf die Grundmauern niederbrennen und auf keinen Fall einen Fehler machen wollte. Hat sich wahrscheinlich gedacht, daß er keine zweite Chance bekommt.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »LaManche konnte an einer der Leichen eine toxikologische Untersuchung durchführen. Und hat dabei gigantische Mengen Rohypnol gefunden.«
    »Rohypnol?«
    »Das soll er Ihnen genauer erklären. Man nennt es die Vergewaltigungspille, weil es kaum nachweisbar ist und das Opfer für Stunden aus dem Verkehr zieht.«
    »Ich weiß, was Rohypnol ist, Ryan. Es überrascht mich nur. Das bekommt man nicht so leicht.«
    »Ja. Das könnte unsere Chance sein. In den USA und Kanada ist es verboten.«
    Crack ebenfalls, dachte ich.
    »Da ist noch was Komisches. Die Opfer in dem Schlafzimmer waren nicht Ward und June Cleaver. LaManche sagt, daß der Kerl wahrscheinlich Mitte Zwanzig war, die Frau knapp unter Fünfzig.«
    Das wußte ich bereits. LaManche hatte mich während der Autopsie um Rat gefragt.
    »Und jetzt?«
    »Wir fahren noch einmal da raus, um uns die beiden anderen Gebäude vorzunehmen. Wir warten noch immer auf Nachricht vom Besitzer. Das ist so ‘ne Art Einsiedler, der sich irgendwo in der belgischen Provinz versteckt.«
    »Viel Glück.«
    Rohypnol. Das entzündete etwas tief unten in meinen Gedächtniszellen, aber als ich versuchte, es an die Oberfläche zu bringen, ging der Funke

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