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Knochenbett: Kay Scarpettas 20. Fall (German Edition)

Knochenbett: Kay Scarpettas 20. Fall (German Edition)

Titel: Knochenbett: Kay Scarpettas 20. Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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jedes meiner Worte anzweifelt. »Wie heiß war es? Wie kalt? Wie feucht? Der Name Stanton ist nicht französisch.« Ich sehe mich um. »In diesem Haus wimmelt es von Antiquitäten und weiteren seltenen und wertvollen Dingen, die aus Frankreich stammen. Wie lautete denn ihr Geburtsname?«
    »Margaret Lynette Bernard. Peggy Lynn. Geboren am 12 . Januar 1963 in New York. Der Vater war ein französischer Antiquitätenhändler mit Niederlassungen in New York, Paris und London. Sie ist in New York aufgewachsen und hat an der Columbia University Sozialpädagogik studiert, allerdings keinen Abschluss gemacht, vermutlich weil sie geheiratet und Kinder bekommen hat.«
    Sie hat sich informiert, in Datenbanken gewühlt und eine Lebensgeschichte in wenigen Sekunden abgehandelt. Oder mit der freundlichen Unterstützung einer IT -Expertin namens Valerie Hahn, die, wie ich bemerke, auffällig durch Abwesenheit glänzt. Offenbar wird Burkes Telefon nur so mit Mails bombardiert.
    »So viel hat sie geopfert. Schauen Sie nur, was sie für ihn aufgegeben hat. Und dann beschließt der Typ, sich bei schlechten Wetterverhältnissen ans Steuer eines Flugzeugs zu setzen.« Sie steht reglos da und betrachtet mich aus wässrigen Augen. »Pilotenfehler.« Sie niest, was mich amüsiert.
    Nicht Marinos
DNA
wird überall im Haus sein, sondern die des
FBI
.
    »Ist das die Schlussfolgerung der Flugsicherungsbehörde oder Ihre persönliche?«, hake ich nach.
    »Er ist mit einer überladenen Maschine gestartet und konnte die Geschwindigkeit nicht halten. Vermutlich saß seine neunjährige Tochter Sally am Steuer …«
    »Eine Neunjährige hat die Maschine geflogen?«
    »Offenbar hat sie Flugstunden genommen und war recht begabt. Die Medien haben sich sehr für die kleine Amelia Earhart interessiert.«
    Direktinfos von der Zentrale, denke ich. Suchmaschinen, die die Nachrichtenmeldungen durchkämmen und alles an Burke weiterleiten, damit sie mich nach Kräften überrumpeln kann. Eigentlich sollte ich jetzt einfach gehen.
    »Jedenfalls fielen nach dem Start auf Nantucket die Triebwerke aus. Ein hundertprozentiger Pilotenfehler.« Burke klingt vorwurfsvoll.
    »Das ist sehr traurig. Bestimmt tut ein Vater so etwas nicht absichtlich«, entgegne ich. »Und was hat Peggy Lynn aus ihrem Leben gemacht, nachdem sie ihre gesamte Familie verloren hatte?«
    »Offenbar hat sie einige Auszeichnungen für ihr ehrenamtliches Engagement erhalten, mit denen sie es sogar in die Nachrichten geschafft hat«, erwidert Burke. »Seniorenarbeit. Sie hat mit den alten Leuten gebastelt und gewerkt. Wie lange ist sie Ihrer Ansicht nach schon tot?«, fügt sie hinzu, als stünde meine Antwort darauf noch aus.
    Die Arbeitsplatte aus schwarzem Granit ist sauber und nahezu leer. Neben dem Telefon liegen ein Block und ein Stift. Außerdem bemerke ich ein angebrochenes und wieder verschlossenes Hundertsiebzig-Gramm-Beutelchen Katzensnacks mit Lachsaroma.
    »Das sollten wir meiner Ansicht nach mitnehmen.« Ich stupse das Katzenfutter mit dem behandschuhten Finger an. Die Fläche darunter ist staubfrei.
    Burke betrachtet das Beutelchen auf der Arbeitsfläche, ohne näher zu kommen. Ein verständnisloser Ausdruck malt sich auf ihrem fleckigen Gesicht.
    »Offenbar ist die Katze verschwunden«, erinnere ich sie. »Und anscheinend hat sie jemand gefüttert, was heißt, dass die Katze noch nicht vermisst wurde, als das Haus bewohnt war.«
    »Wenn sie verreist ist, hat sie die Katze doch sicher mitgenommen.« Ihre Stimme klingt nasal. »Und sie hat das Haus eindeutig verlassen. Meiner Ansicht nach freiwillig. Entführt worden ist sie ganz sicher nicht. Und es liegt auf der Hand, dass sie nicht vorhatte, so bald zurückzukommen.« Sie schleudert mir diese Sätze entgegen, als sei sie am Ende ihrer Geduld angelangt, und das einzig und allein meinetwegen.
    »Also ist sie mit ihrer Katze weg, aber ohne Auto, und das vielleicht nach Illinois oder nach Florida. Und unterwegs ist dann etwas passiert, was damit endete, dass sie hier in die Bucht geworfen wurde«, fasse ich ihre unlogische Theorie zusammen.
    »Wir können nicht ausschließen, dass sie mit jemandem verabredet war.« Sie holt ein frisches Taschentuch aus dem Ärmel ihres Tyvek-Anzugs. »Jemandem, der sie vielleicht abgeholt hat, weshalb ihr Auto noch in der Garage steht. Womöglich ist sie an den Falschen geraten, zum Beispiel an jemanden, den sie im Internet kennengelernt hat.«
    Die Katzenfutternäpfe stehen auf einer Matte auf dem

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