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Knochenbruch

Knochenbruch

Titel: Knochenbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Francis
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Mr. Griffon nämlich seine Prämien in diesem Jahr gekürzt hätte, und er solle besser besonders vorsichtig mit ihm sein, wenn er ihn auf der Straße ritt …« Sie klang plötzlich ängstlich. »Es war doch nicht schlimm, daß ich ihm das erzählt habe, oder? Ich meine, ich dachte nicht, daß es ein Geheimnis ist, daß Mr. Griffon Buckram besitzt.«
    »Das ist es auch nicht«, sagte ich beschwichtigend. »Er läuft ja auf seinen Namen. Es ist allgemein bekannt, daß er ihm gehört.«
    Sie sah erleichtert aus, und das sehnsüchtige Lächeln legte sich wieder um ihre Augen, und ich sagte ihr nicht, daß es die Frage bezüglich der Versicherung war, die mich beunruhigte.
     
    Eine der Firmen, der ich aus ihren Schwierigkeiten geholfen hatte, war auf die Montage elektronischer Ausrüstung spezialisiert. Da sie sich tatsächlich von oben bis unten neu organisiert hatten und ihren Aktionären mittlerweile eitel Freude bereiteten, rief ich ihren Generaldirektor an und bat ihn um Hilfe.
    Dringend, sagte ich. Um genau zu sein, heute. Und es war bereits halb vier.
    Ein scharfes »Puh«, gefolgt von einigen Zungenschnalzern, und das Angebot kam. Wenn ich Richtung Coventry fahren würde, würde ihr Mr. Wallis in Kettering auf mich warten. Er würde mitbringen, was ich haben wollte, und mir erklären, wie ich es installieren mußte. Ob das wohl reichen würde?
    Es würde ganz eindeutig reichen, sagte ich. Und brauchte der Generaldirektor vielleicht zufällig die Hälfte eines Rennpferdes?
    Er lachte. Bei der Gehaltskürzung, die anzunehmen ich ihn überredet hatte? Ich mache wohl Witze, sagte er.
     
    Mr. Wallis, ganze neunzehn Jahre alt, empfing mich in einem geschäftsmäßigen Lieferwagen und versuchte, Eindruck mit seinem Fachjargon zu schinden. Er wiederholte die Instruktionen deutlich und zweimal und bezweifelte dann offensichtlich, daß ich sie auch ausführen konnte. Für ihn waren die Eigentümlichkeiten der photoelektrischen Leistung vertrauter Boden, aber er wußte auch, daß sie das für den Durchschnittsdummkopf nicht waren. Er ging die ganze Sache noch einmal durch, um sicherzustellen, daß ich auch verstanden hatte.
    »Was für eine Stellung haben Sie bei der Firma?« erkundigte ich mich schließlich.
    »Stellvertretender Verkaufsleiter«, sagte er fröhlich. »Und es heißt, das hätte ich Ihnen zu verdanken.«
    Nach seinem Vortrag gelang es mir ziemlich mühelos, die Alarmanlage auf Rowley Lodge zu installieren – im wesentlichen eine Photozelle, verbunden mit einem Alarmsummer. Nach Einbruch der Dunkelheit, als alles ruhig war, versteckte ich die notwendige Ultraviolettlichtquelle im Blumenbeet in einem Kübel, der an der Wand der vier Außenboxen stand, und die Zelle selbst verstaute ich zur Tarnung in einem Rosenbusch draußen vorm Büro. Das Kabel ging von dieser Zelle durch das Bürofenster, von dort aus durch die Eingangshalle in das Besitzerzimmer, mit einem Schaltkasten griffbereit unterm Sofa.
    Kurz nachdem ich das Ganze zusammengebastelt hatte, kam Etty von ihrem Cottage in den Hof, um ihren gewohnten letzten Blick auf die Pferde zu werfen, bevor sie zu Bett ging, und der Summer schnarrte laut und deutlich los. Zu laut, dachte ich. Ein leiser Eindringling konnte es vielleicht hören. Ich legte ein Kissen darüber, und das gedämpfte Summen hörte sich an wie eine in einer Schublade gefangene Hummel.
    Ich stellte den Lärm ab. Als Etty den Hof verließ, ging das Gerät sofort wieder los. Ein Hurra auf den stellvertretenden Verkaufsleiter, dachte ich und schlief ein, den Kopf auf besagtem Kissen.
    Nichts.
    Um sechs Uhr erhob ich mich mit steifen Gliedern, rollte das Kabel auf, sammelte die Ausrüstung zusammen und verstaute sie in einem Schrank im Besitzerzimmer; und als der erste Pfleger gähnend im Hof erschien, machte ich mich unverzüglich auf den Weg zur Kaffeekanne.
    Dienstag nacht wieder nichts.
    Mittwoch erwähnte Margaret, daß Susies Freundin zwei Telefongespräche mit der Schweiz vermeldet habe, einen Anruf von Alessandro in die Schweiz und einen für den Chauffeur aus der Schweiz.
    Etty, die jetzt, da es bis zum Lincoln nur noch drei Tage waren, nervöser war als je, fauchte die Pfleger an, und Alessandro blieb nach der zweiten Arbeit zurück, um mich zu fragen, ob ich es mir noch einmal überlegt habe und ihn an Stelle von Tommy Hoylake auf Pease Pudding setzen würde.
    Wir waren draußen auf dem Hof, überall um uns herum herrschte das übliche Spätvormittagstreiben. Alessandro sah

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