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Knochenfunde

Knochenfunde

Titel: Knochenfunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Umständen ums Leben gekommen. Einerseits könnte es sich bei den Todesfällen um Unfälle handeln, aber alle drei Opfer waren bekannt dafür, dass sie gegen jegliche Umweltschutzmaßnahmen
    waren. Die Leute vom Cabal glauben nicht an Zufälle, und vor allem schätzen sie es nicht, wenn ihre Mitglieder irgendwelchen Anschlä-
    gen zum Opfer fallen.«
    »Rache?«
    »Möglich.« Hebert lächelte grimmig. »Es reichte jedenfalls, um Melton in Todesangst zu versetzen. Er fürchtete, er könnte der Nächste sein.«
    »Aber woher sollten Bently oder Simmons wissen, wer zum Ca-
    bal gehört?«
    »Es wundert mich, dass Sie noch nicht darauf gekommen sind.
    Bently war vier Jahre lang selbst Mitglied des Cabal. Er glaubte ebenso wie ich, dass die Macht des Cabal Wunder bewirken kann. Er war derjenige, der uns auf Simmons’ Erfindung aufmerksam gemacht hat. Er wollte unsere Unterstützung. Aber nachdem beschlossen worden war, dass die Brennstoffzelle verschwinden musste, ist er untergetaucht und hat Simmons gleich mitgenommen.«
    »Dann wurden Sie auf die beiden angesetzt.«
    »Und ich habe sie gefunden. Ich finde sie immer.«
    »Aber diesmal haben Sie versagt, stimmt’s? Sie haben Ihren geliebten Cabal enttäuscht.«
    »Ich habe ihn nicht enttäuscht«, erwiderte er beleidigt. »Ich habe einen Fehler gemacht, das ist alles. Einen Fehler, den ich wieder gut gemacht habe. Nachdem wir die Nachricht aus Detroit erhalten hatten, mussten wir dafür sorgen, dass sowohl die Forschung als auch diejenigen, die sie durchführten, von der Bildfläche verschwanden.
    Melton wollte von mir wissen, ob ich mir sicher war, dass Simmons und Bently tot waren. Natürlich war ich mir sicher. Hatte nicht der Mann, der mir am nächsten stand, der einzige Mann, dem ich vertraute, erklärt, sie seien tot? Aber sie wollten wissen, ob ich die Leichen mit eigenen Augen gesehen hätte. Was sollte ich ihnen sagen?
    Also befahlen sie mir, die Skelette zu besorgen und einen DNS-Test durchführen zu lassen. Ich war damals in Barcelona. Ich habe dann Etienne angerufen und ihm gesagt, er solle die Skelette auftreiben und mich in Sarah Bayou in der Nähe von Baton Rouge treffen.
    Melton hatte bereits einen forensischen Anthropologen und einen DNS-Experten organisiert. Die beiden sollten zu der Kirche kommen und die Untersuchungen durchführen.« Er schwieg einen Moment
    lang. »Als Etienne mit dem Sarg auftauchte, wusste ich sofort, dass irgendetwas nicht stimmte.«
    »Er hatte die Skelette nicht?«
    »Keins von beiden. Nur diesen verdammten Schädel. Anfangs
    behauptete er, die Skelette seien gestohlen worden. Dann, als er merkte, dass ich ihm nicht glaubte, sagte er, er hätte beide Skelette zerstört, aber Harold Bentlys Schädel mitgebracht.«
    »Warum?«
    »Er dachte, damit würde der Cabal sich zufrieden geben. Er hatte dafür gesorgt, dass man den Schädel unmöglich identifizieren konnte, aber er wollte mich nicht in Schwierigkeiten bringen. Er war ganz stolz darauf, dass ihm etwas eingefallen war, wie er meinen Hals retten konnte und wie die Leute vom Cabal trotzdem bekommen
    würden, was sie wollten.«
    »Aber Etiennes Hals hat das alles nicht gerettet, nicht wahr?«
    »Er hat überhaupt nichts begriffen. Ich habe stundenlang auf ihn eingeredet und versucht, aus ihm herauszuquetschen, ob die beiden Männer wirklich tot waren und um wessen Schädel es sich handelte.
    Aber er wollte mir nichts sagen. Er sagte mir nur immer wieder, es sei unrecht, was der Cabal tut, und wir sollten nur tun, was recht ist.
    Er wollte mich dazu bringen, mit dem Cabal zu brechen.« Er schüttelte den Kopf. »Er hat das einfach nicht verstanden. Wenn der Cabal nicht für Ordnung sorgte, würde auf der Welt nur Chaos herrschen.
    Es muss ein Kontroll- und Sicherheitssystem geben. Irgendjemand muss uns den Weg weisen. «
    O Gott, er glaubte tatsächlich, was er da sagte. »Ich bin derselben Meinung wie Etienne. Ich verstehe das Konzept auch nicht. Es ist reine Propaganda. Sie haben ihn also getötet?«
    »Es klingt so banal, wie Sie das sagen«, erwiderte er bitter.
    »Glauben Sie, es wäre mir leicht gefallen? Ich habe ihn geliebt.
    Wenn es eine Möglichkeit gegeben hätte, ihn zu verschonen, hätte ich es getan.«
    »Man hat immer eine Entscheidungsmöglichkeit.«
    »Ich musste den Cabal-Leuten sagen, was er getan hatte. Es war meine Pflicht. Er hatte sie verraten.«
    »Und sie haben Ihnen gesagt, was Sie zu tun hatten.«
    »Ja. Melton sagte, locken Sie ihn in die Kirche und

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