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Knochenfunde

Knochenfunde

Titel: Knochenfunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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bezüglich des Muschelaufkommens nicht geirrt hat.«
    Eve sah ihn verwundert an.
    Dufour zuckte die Achseln. »Wollen Sie nicht lieber warten, bis Sie auf der richtigen Insel sind?«
    »Legen Sie an.«
    Nach kurzem Zögern steuerte Dufour das Boot in Richtung Steg.
    »Sie vergeuden wertvolle Zeit.«
    »Es ist unsere Zeit, und Sie werden gut für Ihre Dienste bezahlt.«
    Joe sprang aus dem Boot und half Eve auf den Steg. »Wir sind gleich wieder da, Dufour.«
    »Was zum Teufel soll das?«, fragte Eve leise, als sie Joe auf das Gerüst folgte.
    »Ich habe gesehen, wie Dufour eine Taste auf seinem Handy ge-
    drückt hat, bevor wir die letzte Biegung genommen haben. Wahrscheinlich ein Zeichen für Hebert. Ich wette, er wartet schon auf uns.«
    »Und was machen wir dann hier?«
    »Ich will eine Last zurücklassen.« Joe schaute auf den Sumpf
    hinaus. »Dich.«
    Eve zuckte zusammen. »Last?«
    »Das Wort gefällt dir nicht. Aber ich habe jetzt keine Zeit für Höflichkeit. Du wirst mir im Weg sein. Du bleibst hier.«
    »Den Teufel werde ich tun. Du hast mich in New Orleans aus
    dem Auto geworfen. Das machst du nicht noch mal.«
    »Doch, das mache ich.« Als er sich zu ihr umdrehte, lief es ihr eiskalt über den Rücken. Sein Gesichtsausdruck war kälter und härter, als sie es je erlebt hatte. »Ich werde nicht zulassen, dass einer von uns beiden draufgeht, bloß weil du dir in den Kopf gesetzt hast, dich nicht ausschließen zu lassen. Das ist mein Job, nicht deiner. Ich mische mich nicht ein, wenn du an deinen Schädeln arbeitest. Also misch du dich auch nicht in meine Arbeit ein.«
    »Soll ich dich vielleicht einfach gehen lassen, auf die Gefahr hin, dass du getötet wirst?«
    »Die Wahrscheinlichkeit, dass ich getötet werde, wäre viel grö-
    ßer, wenn ich mich auch noch um dich kümmern müsste. Und das
    werde ich verhindern.«
    »Und wie willst du mich daran hindern, mit dir zu kommen?«
    »Wenn es sein muss, werde ich dafür sorgen, dass du ein Nickerchen hältst. Zwing mich nicht dazu, Eve.«
    Er würde es wirklich tun. Sie sah es ihm an. Er hatte es geplant, seit sie in den Sumpf gefahren waren. Die unterdrückte Erregung, die sie die ganze Zeit bei ihm gespürt hatte, hatte nun ganz Besitz von ihm genommen. Noch nie hatte sie ihn so lebendig erlebt… oder so gefährlich. Er war ein Jäger, ein Krieger. »Du kannst es gar nicht erwarten, ihn in die Finger zu kriegen.«
    Er nickte. »Ich bin nicht wie du. Du möchtest, dass Hebert getö-
    tet wird, weil er eine Gefahr ist.«
    »Und du bist heilfroh, dass du endlich Gelegenheit dazu be-
    kommst.«
    »Du lernst vieles über mich, was du noch nicht kanntest.« Er
    grinste. »Zum Beispiel habe ich dir nie erzählt, warum ich bei den SEALs ausgestiegen bin. Von diesem Teil meines Lebens wolltest du nichts wissen. Das hatte alles zu viel mit Gewalt zu tun.«
    »Warum bist du bei den SEALs ausgestiegen?«
    »Weil ich zu großen Gefallen daran fand«, erwiderte er trocken.
    »Und ich war nahe daran, eine Grenze zu überschreiten, die niemand überschreiten sollte. Ich war eine Tötungsmaschine.«
    »Das ist nicht wahr. Das bist du nicht.«
    »Ich war es. Ich könnte es wieder sein. Ich könnte es jetzt sein.«
    »Auf keinen Fall. Du könntest nie – «
    »He, Quinn«, rief Dufour vom Boot aus. »Wollen Sie den ganzen Tag hier verbringen?«
    »Er wird allmählich ungeduldig.« Joe lächelte. »Oder vielleicht ist es auch Hebert, der die Geduld verliert. Wir dürfen ihn nicht warten lassen.« Er langte in seine Tasche und gab ihr seine Pistole. »Für alle Fälle.«
    »Bist du verrückt geworden? Willst du Hebert ohne Schusswaffe entgegentreten?«
    »Ich werde sie nicht brauchen.« Er warf einen Blick auf die Machete an seinem Gürtel. »Im Sumpf bevorzuge ich andere Waffen.«
    Er wandte sich zum Gehen. »Bleib ganz ruhig und warte hier auf mich.«
    »Joe, verdammt.«
    Er sah sie über die Schulter hinweg an. »Du weißt, dass ich Recht habe. Du weißt, dass du mir ein Klotz am Bein wärst und mich in Lebensgefahr bringen würdest. Du weißt, dass du mich erschießen müsstest, um mich davon abzuhalten, ihn zu töten.«
    »Ich würde es vielleicht tun.«
    Er schüttelte den Kopf und sprang ins Boot. »Geben Sie Gas, Dufour.«
    »Joe!«
    »Sie sollten die Lady nicht allein lassen«, sagte Dufour. »Was ist, wenn eine Schlange – «
    »Fahren Sie los«, sagte Joe.
    Eves Hand umklammerte die Pistole, während das Boot sich von
    der Insel entfernte. Joe hatte den Kopf in den

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