Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Titel: Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
Hilfe.«
    »Warum das?«
    »Das entwickelt sich zu einem Fall für ein Team, stimmt’s?«
    Milo antwortete nicht, und der von der Sonne verbrannte Fleck in Reeds Gesicht wurde scharlachrot. »Ehrlich gesagt, bin ich nicht grade Sherlock, Lieutenant.«
    »Wie lange machen Sie den Job schon?«
    »Ich bin gleich nach dem College zur Polizei gegangen und vor zwei Jahren Detective geworden. In Central habe ich angefangen, mit Autodiebstählen. Wurde erst letzten Februar zur Mordkommission versetzt.«

    »Glückwunsch.«
    Reed runzelte die Stirn. »Seither habe ich zwei Fälle übernommen. Neben dem hier, meine ich. Einer war nach einer Woche abgeschlossen, aber das hätte jeder gekonnt. War ein Kinderspiel. Der zweite ist ein eiskalter Vermisstenfall, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob er je geklärt wird.«
    »Leitet man bei Pacific Vermisstenfälle an die Mordkommission weiter?«
    »Im Allgemeinen nicht«, sagte Reed. »Reiche Leute mit Beziehungen, die Sorte, die man unbedingt zufrieden stellen will, vielleicht mal, aber …«
    »Fälle haben ihren eigenen Rhythmus«, sagte Milo. »Dauert eine Weile, bevor man Tritt fasst.«
    Ich hatte erlebt, wie er wegen ungeklärter Fälle nicht mehr schlafen konnte, zunahm und zu hohen Blutdruck bekam.
    Reed musterte die weiche braune Erde der Marsch. Ein brauner Pelikan schwebte ein, richtete den mächtigen Schnabel nach unten, überlegte es sich dann anders und flog wieder in Richtung Pazifik.
    »Reden wir über Selena Bass«, sagte Milo.
    Reed zückte seinen Block. »Weiß, weiblich, sechsundzwanzig Jahre alt, eins fünfundsechzig groß, fünfzig Kilo, braune Augen, braune Haare. Auf sie ist ein Fahrzeug zugelassen, ein 2003er Nissan Sentra. Er stand bei ihrer Wohnung, offenbar unberührt. Folglich haben wir es also nicht mit einem Autoraub zu tun. Keine Hinweise auf ein gewaltsames Eindringen. Vielleicht ist sie mit jemandem mitgegangen, den sie kannte, und das Ganze wurde garstig.«
    »Wo genau in Venice?«
    Reed las eine Adresse an der Indiana Avenue vor, südlich der Rose Avenue, westlich vom Lincoln Boulevard.«
    »Dort treiben sich Banden rum, stimmt’s?«, fragte Milo.
    Reed nickte. »Ein paar. Wenn sich dort ein Gauner die
junge Frau geschnappt hat, ist es nicht weit bis hierher. Könnte also sein, dass sich hier nur eine günstige Gelegenheit geboten hat, wo man sie abladen konnte. Aber die anderen Leichen …«
    »Das könnten ebenfalls Opfer aus der Gegend sein.«
    »Eine Bandenmordsache, meinen Sie?«
    »Oder eine Psychosache«, sagte Milo. »Er beobachtet sie, stellt ihnen nach, schnappt sie sich.«
    Reed runzelte die Stirn. »Ein Fremder.«
    Ein lautes »Hey!« ließ uns alle drei herumfahren.
    Ein dürrer, säbelbeiniger Mann mit Bart, weißem T-Shirt, hellgrünen Cargoshorts und Flip-Flops kam mit angewinkelten Armen auf uns zu.
    Der gleiche Kerl, erkannte ich, der vor drei Monaten die knurrige Bemerkung über Menschen als Gefahr für die Natur von sich gegeben hatte.
    »Hey«, wiederholte er.
    Niemand antwortete.
    »Was geht hier vor?«
    Moe Reed sagte: »Sie sind …«
    »Silford Duboff von Rettet die Marsch . Das ist mein Gebiet hier. Ich behalte alles, was hier vor sich geht, im Auge.«
    »Ihr Gebiet also«, sagte Reed.
    »Sonst kümmert sich niemand drum.«
    Reed streckte die Hand aus. Duboff ergriff sie widerwillig, als hätte er Angst, sich anzustecken. »Was ist los?«
    »Wir haben heute in den frühen Morgenstunden die Leiche einer jungen Frau geborgen, die ermordet und am Ufer der Marsch liegen gelassen wurde, das ist los, Sir. Bei der Untersuchung des Fundorts sind wir auf mindestens drei weitere Leichen gestoßen.«
    Silford Duboff wurde blass. » Untersuchung ? Graben Sie hier etwa rum?«

    »Nur begrenzt …«
    »Kommt nicht in Frage.« Duboff bemerkte die Flagge. »Was hat die hier zu suchen?«
    »Dort haben wir das erste Opfer gefunden, Sir. Und wie gesagt, noch drei weitere Frauen. Alle tot.«
    Duboff rieb sich den Bart. »Das ist eine Katastrophe.«
    Reed nahm seine Sonnenbrille ab. Die babyblauen Augen waren schmal geworden. »Ich würde drei Leichen als eine Katastrophe bezeichnen.«
    »Sie haben gesagt, mindestens drei weitere. Wollen Sie damit andeuten, dass es noch mehr sein könnten?«
    »Bislang haben wir drei, Mr. Duboff.«
    »Ach, Mist … Wo sind die anderen? Ich muss es mir anschauen.«
    Duboff wollte schon zu der Flagge laufen, doch Milo fuhr seinen dicken Arm aus und hielt ihn zurück.
    »Was ist?«, wollte Duboff

Weitere Kostenlose Bücher