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Knochenzeichen

Knochenzeichen

Titel: Knochenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kylie Brant
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schon lange keine unüberlegten Entscheidungen mehr aufgrund von Verlangen und reiner Genusssucht. Wenn sie im Lauf der Jahre eines gelernt hatte, dann, dass jede Handlung Konsequenzen hatte. Manche waren sie so teuer zu stehen gekommen, dass sie noch Jahrzehnte später den Preis dafür bezahlte.
    »Möchtest du heute Abend hierbleiben und Doktor spielen, Slim?« Zach sah sie mit tiefem Blick an. Seine Stimme war heiser.
    »Nein.« Hoffentlich hörte man ihrer Antwort das Bedauern nicht an. Doch sie konnte von Glück sagen, dass sie das Nein überhaupt herausgebracht hatte. »Irgendwie habe ich das Gefühl, als wärst du Spezialist auf diesem Gebiet. Aber nachdem ich inzwischen weiß, was für einen lausigen Geschmack ich in Bezug auf meine Patienten an den Tag gelegt habe, könnte man sagen, dass ich meine ärztliche Praxis aufgegeben habe.« Sie machte einen Schritt von ihm weg. Der zweite war schon einfacher.
    Seine Miene war nachdenklich, und sie wusste sofort, dass sie zu viel verraten hatte. »Äh … wie lange ist es denn her, seit du den letzten ›Patienten‹ hattest?«
    Sie bereute auf der Stelle, dass ihr diese Information entschlüpft war. »Geht dich einen feuchten Kehricht an, Sharper. Es sei denn, du bist bereit, die Frage selbst zu beantworten.«
    »Zwei Wochen.«
    »Zwei …« Ihr versagte die Stimme, als ihr die Bedeutung seiner Antwort aufging. »Na, das wundert mich nicht.« Zum ersten Mal ertappte sie sich bei der Frage, ob seine Arbeit fürs Sheriff’s Department womöglich einen Hemmschuh für sein Privatleben bedeutete. »Und wenn diese Ermittlungen beendet sind, kannst du dich wieder deinen gewohnten … Interessen widmen. Was auch immer das sein mag.« Und wer auch immer dabei eine Rolle spielte.
    Sein Blick war nüchtern. Forschend. »Wenn diese Ermittlungen beendet sind, wird die einzige Frau, die mich interessiert, weg sein.«
    Es war erstaunlich schwer, tief Luft zu holen. »So interessant bin ich nicht, Sharper. Es sei denn, du hast einen Hang zu Frauen mit einem überirdischen IQ und einem unterirdischen Männergeschmack.« Sie hatte lange gebraucht, um zu begreifen, dass sie sich regelmäßig Männer aussuchte, die nicht sie sahen, sondern nur ihr eigenes Spiegelbild in ihr. Nachdem sie das begriffen hatte, gewann sie allmählich eine gewisse Selbstachtung zurück. Und die hatte sie sich im Lauf der Jahre bewahrt, indem sie die Drehtür zu ihrem Schlafzimmer abgeschafft hatte.
    Doch sie hätte lügen müssen, wenn sie behauptet hätte, dass Zach Sharper nicht die größte Verlockung darstellte, die ihr seit Jahren begegnet war.
    Er stand auf und ging auf sie zu. Umfasste sachte ihr Kinn und senkte den Kopf, um etwas direkt gegen ihre Lippen zu flüstern. »Zufälligerweise ist es genau das, was mich interessiert. Und ich weiß nicht, wer von uns beiden darüber erstaunter sein müsste.« Sein darauf folgender Kuss war fest und viel zu kurz. Und während ihr davon noch ganz schwindlig war, machte er sich los und ging zur Tür.
    »Ich fahre.«
    Das Ketcher’s war genau so, wie man es ihr geschildert hatte … und doch wieder nicht. Cait sah sich neugierig in dem düsteren Lokal um, während sie in der Tür stehen blieben. Gegenüber dem verschrammten Bartresen gab es mehrere Nischen. An einer Wand hingen zwei Dartsscheiben, deren Umgebung darauf schließen ließ, dass die Spieler das Ziel nicht allzu oft trafen. In eine andere Ecke hatte man zwei Billardtische gequetscht, und in der Mitte standen zahlreiche Tische, die augenscheinlich aus Sperrholz bestanden. Der Boden war aus Beton, und die Getränke wurden in Plastikbechern ausgeschenkt.
    Cait hatte das untrügliche Gefühl, dass der Besitzer absichtlich alles billig gestaltete. Angesichts der Klientel war das vermutlich klug.
    Zachs nächste Worte spiegelten ihre Gedanken wider. »Das Lokal ist in den letzten acht Jahren dreimal abgebrannt.« Mit einer Hand in ihrem Kreuz schob er sie weiter hinein. »Jedes Mal, wenn Kenny Smalley es wieder aufbaut, wird seine Einrichtung noch spartanischer.«
    »Spartanisch ist ja schön und gut«, murmelte sie, wobei sie registrierte, dass aller Augen auf sie gerichtet waren. »Aber bestehen die Außenwände nicht aus Blech?«
    »Aluminium. Ohne Isolierung. Im Winter ist die Kneipe ein Iglu. Hey, Jodie«, begrüßte er jemanden, der ihm von einem Tisch mit Kartenspielern aus zugewinkt hatte.
    »Hey, Sharper, willst du mit meinem Blatt einsteigen? Ich muss mal austreten«, rief ein zweiter.
    Als

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