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Knockemstiff (German Edition)

Knockemstiff (German Edition)

Titel: Knockemstiff (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald Ray Pollock
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konnte nicht mehr aufhören – das Zeug glitt aus mir heraus wie Pfannkuchenteig. Ich winkte kurz und verfluchte sie stumm.
    Die beiden Bullen stiegen aus, ich versuchte aufzustehen, doch wieder zwangen mich Krämpfe in die Knie. Ich sah, wie die Scheiße meine Jeans innen und außen bekleckerte. »Was zum Henker haben wir denn hier, Larry?« fragte einer der Bullen, ein älterer Kerl mit roter Nase und dichtem Schnurrbart. Er zog einen schwarzen Knüppel aus einem Holster an seinem Gürtel.
    Wieder schoss stinkender wässriger Schleim aus mir heraus, und ich senkte den Kopf. »Ich weiß nicht, Dave«, sagte der andere Bulle, ein junger Mann mit scharfen Gesichtszügen; Muskeln wölbten seine Hemdsärmel. »Sonst seh ich immer nur Köter, die so was in der Öffentlichkeit machen.« Er trat ein wenig losen Schotter nach mir. »Bist du ein Köter, du Dreckskerl?« fragte er mich.
    »Nein«, brachte ich heraus.
    »Klopf ihn ab, Larry«, sagte der Ältere kichernd. »Ich geb dir Deckung.«
    »Scheiße, ich rühr den verdreckten Wichser nicht an«, sagte der Jüngere. »Wahrscheinlich hat er noch AIDS oder so.«
    Sie standen eine Weile da und sahen mir zu, dann meinte der Ältere: »He, du Köter, was glaubst du eigentlich, wo du bist?«
    »Portsmouth«, sagte ich.
    »Steh auf, wenn er mit dir redet«, befahl der Jüngere.
    »Ich kann nicht«, stöhnte ich. »Ich hab immer noch Durchfall.«
    Der Kerl richtete seine Waffe auf mich. »Ich sagte, steh auf, du Arschloch.«
    Ich stand auf und hielt die Hose mit beiden Händen von der Scheiße fern. »Hände hoch«, sagte der Ältere. Ich biss mir auf die Unterlippe, dann hob ich die Hände und ließ die Jeans zu Boden fallen. »Und jetzt will ich, dass du auf der Stelle marschierst, wie in der Armee«, sagte der Jüngere und stupste seinen Kollegen mit dem Ellbogen an. »Du weißt doch, wie das geht, du Köter?« Die beiden traten zurück. Ich hob ein Knie, senkte es und trat meine Jeans in den Dreck. Ich hob das andere Bein und sah, wie Dee hinter das Lenkrad rutschte und mich regungslos anstarrte. Marshall hatte sich den Mantel über den Kopf gezogen. Wenn ich einem der Bullen eine Knarre hätte abnehmen können, ich hätte uns in diesem Augenblick liebend gern alle umgenietet.
    »Bitte, Officers«, flehte ich mit zitternder Stimme. »Ich will keinen Ärger. Meine Familie sitzt in dem Wagen da.«
    Der Ältere sah zu dem Pinto hinüber. »Gib das Nummernschild durch«, sagte er zu seinem Kollegen. Als der Jüngere zum Streifenwagen ging, fragte er mich: »Woher kommst du, Köter?«
    »Aus Meade«, antwortete ich. »Kann ich bitte meine Hose wieder anziehen?«
    »Noch nicht.«
    Wir standen in der Kälte, bis der andere Bulle zurückkehrte und sagte, der Wagen sei sauber. »Also gut, hau bloß dahin ab, wo du hergekommen bist«, sagte der Ältere.
    »Ja, und überleg’s dir lieber noch mal, bevor du in Portsmouth wieder scheißen willst«, sagte der Muskeltyp. Dann gingen die beiden zum Streifenwagen zurück und lachten sich einen Ast.
    Ich zog die Hose hoch und sah zu, wie sie in der Seitengasse zurücksetzten, dann ging ich zum Wagen. »So kommst du hier nicht rein«, sagte Dee. Ich sah mich um, zog einen platt getretenen Pappkarton aus dem Container und legte ihn auf den Beifahrersitz. »Oh Gott«, sagte sie, als ich mich setzte und die Tür zuschlug. »Du solltest dich besser erschießen.« Jeans und Hände waren braun verschmiert.
    Ich riss das Handschuhfach auf und wühlte nach den Oxys. »Es kommt alles in Ordnung«, sagte ich, zerkaute die Tabletten und versuchte, mich zu beruhigen.
    »Oh, Marshall, hast du das gehört?« sagte Dee sarkastisch. »Daddy meint, es kommt alles in Ordnung, alles wird gut und toll.« Sie fuhr aus der Seitengasse und blieb einen Block weiter stehen. Selbst bei offenen Fenstern war mein Gestank übel. »Geh da rüber und mach dich sauber«, sagte Dee und wies auf ein China-Restaurant auf der anderen Straßenseite.
    »Geh du und verkauf dein verdammtes Blut«, entgegnete ich. »Ist außerdem deine Schuld, dass ich Durchfall habe.«
    Dee drehte sich im Sitz herum und schlug wild auf mich ein. »Ich sollte dich auf der Stelle rausschmeißen, du Hurensohn«, kreischte sie.
    »Fick dich«, sagte ich und packte ihre Hände. »Und schrei nicht so rum, sonst kommen die Bullen zurück.«
    »Wir fahren nach Hause«, rief sie, riss sich aus meinen Händen und knallte einen Gang rein.
    »Verdammt noch mal, fahr zum Krankenhaus!«
    »Das ist mein Blut,

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