Knuddelmuddel
sofort an die Szene aus Bodyguard, wo Whitney das Samurai-Schwert hält und Kevin Costner zieht Whitney den Schal vom Hals und lässt ihn auf das Schwert schweben und das Schwert ist so scharf, dass es den fallenden Seidenschal zerschneidet. (Sollte ich je Kevin Costner treffen, darf er gerne meinen neuen roten Seidenschal von meinem Hals ziehen und ihn auf ein Samurai-Schwert fallen lassen). Jetzt ist die fast überirdische Schönheit von Whitney nicht mehr auf dieser Erde und Kevin Costner ist bestimmt auch kein perfekter Mann. Ach ja.
Und Wolle für weitere Häkelmützen. Vier Farben zur Auswahl. Moosgrün, petrol, dunkelrot und sonnengelb.
- Päckchen von Bine und Andrea. Mit selbergebackenen Zimtsternen und Vanillekipferln. Und gekauften Dominosteinen. Dominosteine sind zu schwierig, schreibt Andrea, wegen der drei Lagen und dem Schokoladenüberzug. Alleine der Schokoladenüberzug, das ist nicht so einfach, da braucht man erstens ein Metallschüssel mit rundem Boden und zweitens unendliche Geduld. Und beides hatten sie nicht. Dominosteine kauft man besser. Aber mit dem Backen von Zimtsternen und Vanillekipferln hatten sie so richtig viel Spaß und haben bis Mitternacht gebacken und die ganze Wohnung – bei Bine, sie haben bei Bine gebacken, weil Bine das Enkelkind hüten mußte – hat nach Kuchen und Keksen gerochen. Und kurz nach Mitternacht war ihnen schlecht, vom Probieren und vom Geruch und sie haben eine Großpackung Matjessalat essen müssen, um die Süße im Magen wieder zu neutralisieren. (Ja, in uns allen steckt ein kleines Kind, das an den Weihnachtsmann glaubt und unvernünftig genug ist, große Mengen rohen Teig zu essen. Vielleicht sollten wir das viel mehr würdigen und respektieren, als wir das im normalen Leben tun! Das bisschen Schlechtsein ist es wahrscheinlich allemal wert).
Außerdem drei weitere DVDs mit Filmen aus Bollywood.
- Ein Päckchen von Tom mit einem neuen Bildband über Portugal. In dem Bildband sind ganz viele Fotos von Lissabon und es ist vertraut und fremd zugleich. Tom hat es geschafft, die ganzen Alltäglichkeiten so einzufangen, dass es eine neue Perspektive hat. Was hat der Mann für einen Blick für´s Detail. Einfach fantastisch. Das Haus mit den blauen Kacheln zum Beispiel, wie oft bin ich daran vorbeigefahren, ohne es wirklich zu sehen. Vorne im Buch eine Danksagung. Für Elke, ohne die ich vielleicht nie nach Lissabon gefahren wäre. Das stimmt vermutlich nicht, denn ein Mann, der so viel reist und rumkommt wie Tom wäre bestimmt auch ohne mich irgendwann in Lissabon gelandet, aber nett ist die Danksagung trotzdem.
- Ein mit Schokolade gefüllter Adventskalender von Jana. Der Kalender kommt erst jetzt an, jetzt ist es natürlich zu spät, die Fensterchen aufzumachen und auf Weihnachten zu warten, denn Weihnachten ist ja da und liegenlassen bis nächstes Jahr ist auch keine gute Idee, denn wer weiß, was nächstes Jahr ist und wo ich nächstes Jahr bin, und soll ich dann mit einem Adventskalender quer durch Europa umziehen, nur für den Fall, dass ich umziehe, wer weiß, und die Schokolade wäre dann wahrscheinlich sowieso schlecht. Also lieber gleich essen. Selbst, wenn mir dann bei Fenster vierundzwanzig so schlecht wird wie Bine und Andrea beim Keksebacken.
- Ein Thermoskaffeebecher von Evelina. Sie schreibt, ihre Tochter hat ihn ihr aus LA mitgebracht, aber sie findet, der Becher passt viel besser zu mir und deswegen schickt sie ihn mir gleich weiter, denn sie wird noch eine Weile in Madrid bei ihrem Sohn bleiben. Sie wird in den Prado gehen mit viel Zeit und sich noch mal die Gemälde in aller Ruhe ansehen. Und der Francisco hat Karten für die Oper besorgt, ist das nicht wunderbar? Sie werden in die Oper gehen. (Arghh – alle Welt geht in Madrid in die Oper – nur ich nicht).
Es ist das letzte Mal, dass ich in Madrid sein werde, schreibt Evelina. Francisco sagt, ich soll so etwas nicht sagen, aber ich weiß, dass es stimmt, das wird meine letzte Reise sein, weil es einfach zu mühsam für mich ist zu reisen. Es ist nicht Bestimmtes, mir tun einfach die Knochen weh, das ist das Alter. Es wird also ein paar Wochen dauern, ehe ich wieder in Lissabon bin. Daher schicke ich dir diesen Becher mit der Post. Damit du ihn zu Weihnachten hast. Der Becher ist ein Thermosbecher aus diesem Material, wo man was draufschreiben und wieder wegwischen kann. Wie Schultafel nur aus hochmodernem Material. Aufgedruckt auf den Becher ist eine Kontaktanzeige und
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