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Koch zum Frühstück (German Edition)

Koch zum Frühstück (German Edition)

Titel: Koch zum Frühstück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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geküsst hätte. Aber ihn das so direkt zu fragen, traue ich mich dann doch nicht. Immerhin ist das hier ein Schwimmbad und auch wenn von oben permanent Wassernebel auf uns hinabrieselt und das Licht gedimmt ist, ist das hier noch lange kein Gay-Sauna-Club, wo man nach dieser Art Vorgeplänkel mal eben irgendwo hin verschwindet. Schade eigentlich.
    »Wie ist das so mit deiner Familie?«, frage ich also stattdessen.
    »Du meinst, ob die ein Problem damit haben, dass ich schwul bin?«
    »Mhm.«
    »Nein, haben sie nicht. Ich glaube, es hat sie nicht sonderlich überrascht. Und wenn, dann haben sie's sich nicht anmerken lassen. Und Dirk mögen sie auch.« Er klingt so selbstverständlich.
    »Wie lange seid ihr denn schon zusammen?«
    »Dirk und ich? Vier Jahre«, antwortet er. »Der Abend, an dem er an deinem Lamm rumgemotzt hat, das war unser Vierjähriges.«
    Stimmt, hatte er erwähnt, als rauskam, woher ich ihn kenne.
    »Wow, das ist… echt lang…« Ich bin ein bisschen überrascht, weil er noch ziemlich jung ist. Wenn ich mit meiner Schätzung bezüglich seines Alters einigermaßen richtig liege, dann hat er seinen Typen schon mit zwanzig oder so kennengelernt. Aber auf der anderen Seite hab' ich in diesem Alter auch noch an Liebe und den ganzen anderen Scheiß geglaubt. Ungefähr so lange, bis ich meinen ersten Freund mit einem anderen erwischt habe. Danach hab' ich angefangen, die Dinge anders zu sehen. Und ein bisschen liegt das Händchen für Arschlöcher, unabhängig von der sexuellen Orientierung, bei uns in der Familie. Ist wohl ziemliches Glück für mich, dass ich ein Kerl bin. Sonst wäre das Kind, das da hinten fröhlich mit zwei anderen im Wasser planscht, wohl meins, ungefähr neun und ich hätte ein ‚Bin zu haben‘ -Schild auf der Stirn, einen fetten Arsch und säße bei den abturnenden Muttis da drüben auf den Liegen.
    »Tja, ich fürchte, ich bin da ziemlich spießig. Auch wenn man‘s mir oft nicht glaubt. Aber ich wusste einfach, dass es passt. Und ich finde es ganz gut zu wissen, wo man hingehört.« Ein kleines Lächeln huscht über sein Gesicht, wenn er von seinem Kerl spricht. Muss sich gut anfühlen…
    »Hm«, mache ich unbestimmt und sehe den Wellen zu, die mein Fuß durch die Kreise, die ich unter Wasser ziehe, vor uns verursacht. ‚Vier Jahre‘ und ‚spießig‘ klingen nicht unbedingt nach Abenteuerlust. Auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass er immer noch mit mir flirtet. Vorhin an der Rutsche zum Beispiel.
    Vielleicht sollte ich versuchen, ihn zu küssen, um wirkliche Klarheit darüber zu haben, wie eng er diese Sache mit seiner Beziehung so sieht. Aber auf Abblitzen hab' ich irgendwie auch keinen Bock. Und außerdem ist es auch keine gute Idee, was mit dem Babysitter anzufangen. Auch wenn's verlockend ist. Und ich ziemlich auf ihn stehe…
     
    »Was ist mit dir?«
    »Mit mir?«
    »Na ja, wie lange seid ihr schon zusammen?«
    »Oh, zwei Jahre. Aber wir haben Höhen und Tiefen«, bleibe ich vage. So kann man es schließlich auch umschreiben, dass es grade ziemlich unterirdisch ist.
    »Krisen gehören dazu. Bei uns ist es die Fernbeziehung. Kotzt mich manchmal, ehrlich gesagt, ziemlich an.«
    »Wir waren schon mal getrennt«, gebe ich zu. »Und seit Stella bei mir wohnt, ist es wieder ziemlich schwierig. Mike ist nicht wirklich scharf drauf, den Ersatzpapa zu spielen. Er kann noch weniger mit Kindern als ich.«
    »Na siehst du, das macht doch Hoffnung.« Er grinst spitzbübisch. Ich erwidere es und spritze mit der Handfläche Wasser in seine Richtung.
    »Hey!«, protestiert er lachend und spritzt mich ebenfalls nass.
    »Außerdem machst du das gar nicht so schlecht. Na ja, meistens jedenfalls. Und für den Rest hast du ja mich. Und das mit deinem Typen… wenn ihr euch liebt, renkt sich das bestimmt wieder ein. Gott, ich klinge, wie ‚Flo Sanders Lebensberatung‘ .«
    »Schätze, das, was wir führen, ist eher… eine andere Art Beziehung als die, die du so hast«, entgegne ich und streiche mir die nassen Haare aus dem Gesicht. Ich hab' ziemlich was abbekommen.
    »Eine andere Art Beziehung?«, fragend sieht er mich an.
    »Irgendwie schon«, versuche ich, mich rauszureden und hoffe, dass ihm das als Erklärung reicht. Irgendwie hab' ich nicht das Bedürfnis, ihm zu erklären, dass es eigentlich schon lange nur noch Ficken ist. Und eigentlich nicht mal mehr das. Und ob's überhaupt jemals mehr war weiß ich nicht mehr so genau…
    »Aha…« Ich weiß nicht, ob er nur so

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