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Kochen! Das Gelbe von GU

Kochen! Das Gelbe von GU

Titel: Kochen! Das Gelbe von GU Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Sälzer , Sabine Sälzer
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oder weniger an einem Platz und es liegen in deren Regalen meist noch ein paar andere sehr feine Brote.
    So sind wir heute das Volk der Brotweltmeister, das für fast jeden Tag im Jahr eine andere Brotsorte kennt und dessen Bürger im gewissen Rahmen immer mal wieder was anderes probieren statt ewig Baguette oder Toast zu essen. Und die wahren Brotprofis unter uns wissen dabei längst, bei wem es in ihrer Umgebung das satteste Roggenbrot, die knusprigsten Brötchen oder die frischsten Brezen gibt. Brot und Brötchen sind bei uns eben kein Nebenbei zum Essen, sie sind vielmehr die Basis für viele Mahlzeiten – Frühstück wie Vesper, Brotzeit wie Abendbrot. Und wie wir unser Brot essen, das macht uns auch kaum einer in der Welt nach.
Das belegte Brot
    Einen „open sandwich“ nennen die Engländer ungewöhnlich umständlich das, was den Deutschen ihr typisches Brot ist, also eine Art „aufgeklappter Doppeldecker“, und auf gut deutsch: das belegte Brot. Seine einfachste Version ist das Butterbrot, und für viele ist sie auch die überzeugendste. Denn eine frisch geschnittene, noch leicht saftige Scheibe Roggenbrot aus Natursauerteig mit ein wenig bitterer Kruste, nicht zu dick beschmiert mit bester Süßrahmbutter – das ist ein wahres Traumpaar so wie erstklassige Spaghetti mit ganz frischer Tomatensauce. Und wie dieses italienische Paar kann auch das Butterbrot ständig erweitert werden, vor allem mit Wurst, Käse Schinken, Ei oder Fisch. Für Kochbuchleser wird es dann erst richtig interessant, wenn man sein Brot mit noch etwas anderem als Butter bestreicht – so wie im bayrisch-sommerlichen Biergarten mit Obatzdem oder beim Heurigen mit Liptauer. Verhackerts mit Speck und Häckerle vom Hering sind ebenfalls traditionelle Brotaufstriche.
    Aber wir können auch anders und essen unser Brot längst nicht mehr nur auf deutsch, sondern fast ebenso gerne auf Italienisch. Das simple Crostini, frisch geröstetes Weißbrot beträufelt mit fruchtigherbem Olivenöl, ist in unserer liebsten Urlaubsküche das Gegenstück zum Butterbrot. Und auch das kann natürlich erweitert werden. Mit frischen Tomaten – dann wird es zur Bruschetta – oder mit raffinierten Aufstrichen aus Geflügelleber und Oliven. Und im Grunde ist so ein Knoblauchbaguette auch nicht etwas viel anderes als ein Butterbrot, oder?
Von Sandwich bis Tramezzini
    Wo man nicht deutsch spricht und kocht, wird das Brot eigentlich erst dann als eigene Mahlzeit wahrgenommen, wenn es aus zwei Scheiben besteht und ordentlich was dazwischen ist. Am berühmtesten ist da wohl das Sandwich, das einst in England erfunden worden sein soll, um Toastbrot mit einer Hand zu essen, damit die andere zum Kartenspielen oder Teetrinken frei ist. Moderne Sandwiches sind inzwischen echte Hauptsachen und Basis für einen ganzen Gastronomie-Zweig. Sie können mit fast allem gefüllt sein, was auf ein Brot geht (und das längst kein Toastbrot mehr sein muss): Aufstriche aller Art, frische Salate und zarte Gemüse, Eingelegtes, Luftgetrocknetes oder Geräuchertes von Fisch bis Fleisch, Käse aus allen Ländern der Erde. Purer und zurückhaltender geben sich da die italienischen Verwandten. Zwischen die Toastscheiben der Tramezzini und die Brötchenhälften der Panini kommt zumindest in deren Heimat nicht viel mehr als Wurst oder Schinken, eine Sorte Käse und vielleicht noch etwas Tomate. Und solch simple Panini kennen wir dann auch wieder in Deutschland – als Fischbrötchen oder Wurstsemmel.
Von Toast bis Croque
    Ob ein Tramezzino warm sein kann oder kalt sein muss, darüber lässt sich streiten. Und ob die Bruschetta nun eher ein belegtes Brot oder schon ein Toast ist, lässt sich auch nicht sicher sagen. Aber spätestens wenn zum Brot noch Käse dazukommt, der unterm Grill oder im heißen Ofen zerläuft, gibt es ganz klar Toast zu essen. Die ihm ähnliche Pizza hat ihn zuletzt etwas verdrängt, doch wir würden ihm ein Comeback wünschen. Denn feiner, schneller und vielseitiger als beim überbackenen Toast ist kaum ein kleine Mahlzeit zubereitet. Seine Steigerung sind das amerikanische Club Sandwich oder das französische Croque Monsieur, bei denen es zwischen zwei Scheiben und außen herum eher üppig zugeht – Sandwiches de luxe sozusagen.
    Aber eins haben diese Wurstbrote, Mozzarella-Tramezzini, Lachs-Sandwiches und Filet-Toasts gemeinsam – in ihrer Vielfalt gibt es sie nur bei uns Brotweltmeistern. Und das ist bei aller Liebe zum guten alten Butterbrot (samt aufgemaltem

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