Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
König 01 - Königsmörder

König 01 - Königsmörder

Titel: König 01 - Königsmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
Vom Netzwerk:
Cygnets Kopf warf, »bevor ich loszische wie der Blitz. Ich sehe dich dann um Punkt neun wieder im Turm.«
    »Ja«, erwiderte sie. »Dort wartet der Rest des Tevit auf dich.«
    »Zum Kuckuck mit Tevit und seinen verdammten
Prinzipien«,
sagte Asher grinsend. Er schwang sich auf Cygnets Sattel und blickte auf sie hinab. »Ich liebe dich.«
    »Und ich dich«, erwiderte sie. »Und jetzt fort mit dir. Matt und die Stallburschen werden jeden Augenblick unten sein.«
    Sie sah ihm nach, während er aus dem Hof ritt, dann drehte sie sich um, um den Stall durch den Haupteingang zu verlassen. Ihr Gesicht war wieder verschlossen und selbstbeherrscht.
    Matt holte tief Luft und trat aus der Dunkelheit hervor. »Dathne!« Stumm vor Schreck starrte sie ihn an. Dann: »Matt. Du bist früh dran. Und heimlichtuerisch. Du solltest aufpassen, wohin du schleichst, mein Freund. Irgendeine arme Seele könnte der Schlag treffen.« Er ging auf sie zu und umfasste mit seinen schwieligen Fingern ihren Oberarm. »Bist du wahnsinnig, Dathne? Hast du jedweden Verstand verloren? Du lässt dich von ihm kebsen?«
    Sie entriss ihm ihren Arm und funkelte ihn an. »Ich bin mit ihm verheiratet. Es ist kein Kebsen, wenn man verheiratet ist, Matt.«
    »Ihr seid
verheiratet?«
Es verschlug ihm die Sprache. Entsetzt sah er sie an, diese plötzliche Fremde, und rang um Worte.
»Dathne…«
    Die Tür, die zu den Schlafsälen der Stallburschen hinaufführte, wurde aufgerissen, und die plappernden jungen Männer strömten heraus. »Nicht hier draußen«, sagte sie grimmig und stolzierte zu seiner Schreibstube. Er folgte ihr hinein und zog die Tür hinter sich zu.
    »Du bist mit ihm verheiratet«, sagte er, und seine Stimme war vor Verzweiflung nur noch ein Flüstern. »WeißVeira davon?« »Noch nicht.«
    »Warum,
Dathne?«, fragte er sie. »Warum hast du es getan?«
    »Weil ich es tun musste. Weil ich ihn an mich binden musste, mit Körper und Seele. Er verbirgt etwas vor uns, Matt. Etwas Wichtiges. Ich muss wissen, was es ist.«
    Er ließ sich in den klapprigen Sessel des Arbeitsraumes fallen und rieb sich das Gesicht. »Du bist tatsächlich wahnsinnig. Du hast Asher gesagt, dass du ihn liebst, Dathne. Ich habe dich gehört.«
    Ein rosiger Schimmer trat in ihre Wangen. »Dieses Gespräch war privat.« »Dathne! Liebe wird dich nicht retten, wenn er herausfindet, dass du ihn benutzt hast!« Zorn und Entsetzen brodelten in ihm, und er sprang auf die Füße und begann in dem kleinen Raum auf und ab zu gehen. Draußen im Stallhof wieherten die Pferde und schlugen gegen ihre Stalltüren, um ihr Frühstück zu verlangen. Die Burschen lachten und scherzten, der Kies knirschte unter ihren Stiefeln, und Eimer klapperten, während sie von der Futterkammer zu den Ställen eilten und wieder zurück. »Wann habt ihr geheiratet?«
    Sie beobachtete ihn eingehend, das Kinn hochgereckt, die Arme vor der Brust verschränkt. »Gestern Nacht.« »Wer war Zeuge? Holze?«
    Sie zögerte einen Moment lang, bevor sie antwortete. »Niemand.«
»Niemand?«,
wiederholte er ungläubig. »Du meinst, ihr habt lediglich die Gelübde miteinander ausgetauscht? Ohne Barlsmann? Wessen idiotische Idee war das denn?«
    Die Röte in ihren Wangen vertiefte sich. »Meine.«
    Er hätte am liebsten geschrien. Mit den Füßen aufgestampft. Becher an die Wand geworfen und zugesehen, wie sie zersplitterten. »Natürlich war es das. Dathne, du bist eine Närrin! Wenn kein Barlsmann dabei war, dann seid ihr
nicht
verheiratet, und es
ist
Kebsen. Und wenn jemand es erfährt…«
    »Sie werden es nur erfahren, wenn du es ihnen sagst!«, gab sie zurück. »Spar dir deine Worte, Matt. Es ist geschehen, und du kannst es nicht mehr ungeschehen machen. Und ich hatte Recht. Was immer er verbirgt, er hätte es mir letzte Nacht beinahe erzählt.«
    »Bevor du ihn gebumst hast oder nachher?«, fragte er verbittert.
    Sie schlug ihm ins Gesicht, hart genug, um ihn Sterne sehen zu lassen. »Wag es nicht!«
    Seine Wange pulsierte, aber er ignorierte den Schmerz. »Du sagst, ich sei dein Kompass, aber was nutzt ein Kompass, wenn du seinen Anweisungen nicht folgst? Seit er hier eingetroffen ist, habe ich gesagt, dass man es ihm erzählen sollte.«
    »Und er wird es erfahren!«
    »Aber erst, wenn es zu spät ist! Wenn er jetzt, nach dem, was du getan hast, die Wahrheit herausfindet, wird er dich anspucken und gehen!«
    »Nein, das wird er nicht tun.«
    »Doch, er
wird
es tun. Er wird weggehen, und die Prophezeiung wird

Weitere Kostenlose Bücher