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König 01 - Königsmörder

König 01 - Königsmörder

Titel: König 01 - Königsmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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zog sie so fest an sich, dass sie aufkeuchte. »Sind wir verheiratet?«
    »O ja«, sagte sie und warf ihn zu Boden. »Wir sind verheiratet.«
    Und dann gab es kein Reden mehr, während Kleider von Fleisch abgestreift wurden wie die überflüssigen Häute einer Schlange. Lachend und stöhnend vor Verlangen ließen sie ihre Hände umherstreifen, ihre Zungen miteinander spielen, während ihre Fingerspitzen ein Leuchtfeuer der Wonne entzündeten. Plötzlich verunsichert, verloren in einer Wildnis von Glück, hielt Asher inne. Er nahm die Lippen von ihrer Brust und blickte ihr aufgewühlt in die Augen. »Ahm, Dathne. Du weißt, dass ich noch nie…«
    Weiteres Gelächter. Kecke Hände, die ihn festhielten. »Es ist schon gut«, versprach sie ihm zitternd. »Ich auch nicht. Aber ich schätze, wir werden es schon irgendwie hinkriegen.«
    Sobald er die beiden sah, wusste Matt Bescheid. Er trat zurück in die Dunkelheit zwischen den Hengstställen und der Futterkammer und beobachtete, wie sie sich Verschwörern gleich auf den Stallhof schlichen, und das Herz krampfte sich ihm im Leib zusammen.
Dathne, Dathne, was hast du getan?
    Es war noch früh, nicht einmal eine halbe Stunde nach Sonnenaufgang, und die Burschen kamen gerade erst aus ihren Betten. Mit vom Schlaf verklebten Augen hatte er seine eigenen Decken erst vor zwei Stunden beiseite geworfen, um nach dem grauen Hengst zu sehen, dann war er aufgeblieben, um die begonnene Ausbesserung des Zaumzeugs abzuschließen. Um sich um Asher zu sorgen und die Kluft, die sich zwischen ihnen aufgetan hatte und die er nicht zu überbrücken wusste. Jetzt knurrte sein Magen nach Frühstück, und er verspürte einen brennenden Schmerz hinter den Augen. Alles, was er wollte, waren heißer Tee und Schinken und ein Moment Zeit, um einfach nur dazusitzen, sich auszuruhen und an nichts zu denken.
    Was er
nicht
wollte, war ein weiterer Streit mit Dathne. Aber wie konnte er jetzt, da er sie gesehen hatte, Asher gesehen hatte, Stillschweigen bewahren? Wie konnte er so tun, als hätte er nichts bemerkt? Sie hatte den Verstand verloren. Die Anstrengung, Jervales Erbin zu sein, musste ihre Urteilskraft beeinträchtigt und ihre Vernunft getrübt haben. Und obwohl er ihr Treue schuldete und die Schuld mit Freuden zahlte, wogen Gewissensfragen noch schwerer. Er hatte eine Pflicht dem Zirkel gegenüber. Der Prophezeiung gegenüber.
    Und irgendjemand musste Dathne retten, und sei es auch nur vor sich selbst. Sie hielten sich nicht an den Händen. Aber ihre Fingerspitzen berührten einander, während sie auf Zehenspitzen zur Sattelkammer schlichen, und in dem Blick, mit dem sie ihn ansah, lag ihr unverschlossenes Herz. Asher hingegen grinste, glücklicher, als die Stadt ihn je gesehen hatte.
    Dathne wartete, während er in die Sattelkammer schlüpfte und einen Moment später mit Cygnets Sattel, der Satteldecke und dem Zaumzeug wieder herauskam. Das Pferd hatte seinen Schritt erkannt, lugte mit aufgestellten Ohren über die Stalltür, und seine Nüstern bebten freudig. Asher sattelte es, und sie beugte sich über die Tür und sah zu. Kicherte leise.
Dathne?
Es war schwer zu glauben. Als Asher fertig war, schwang sie die Tür für ihn auf und trat beiseite, während er Cygnet in den Hof führte.
    »Reite vorsichtig«, ermahnte sie ihn mit gedämpfter Stimme. »Das Königreich braucht seinen Tribun in einem Stück.« Ihre Hand lag auf seinem Arm. Diese schlichte Geste hatte etwas erschreckend Besitzergreifendes. Sie lächelte; ihr Gesichtsausdruck war keck und vielsagend und herzzerreißend vertraulich. »Und dasselbe gilt für mich.«
    Er legte ihr eine Hand um die Taille, dann ließ er sie weiter hinabwandern, noch weiter, bevor er sie mit einem zufriedenen Brummen an sich zog. »Hör auf, mich zu ermahnen«, sagte er. »Ich bin in dieser Woche jeden Morgen mit Cygnet ausgeritten, und es ist uns nichts passiert. Es ist die einzige Zeit, die ich noch für mich selbst habe, und ich habe nicht die Absicht, diesen Luxus aufzugeben.« Er knabberte an der weichen Haut zwischen ihrem Kinn und ihrer Kehle. »Nicht einmal für dich.«
    Ihr Kuss war geschmolzene, ungezähmte Leidenschaft. Matt beobachtete sie voller Verzweiflung. Es gab im ganzen Königreich nicht genug gesunden Menschenverstand, um dieses Feuer zu löschen. Als sie sich trennten, trat Dathne, die ein wenig unsicher auf den Beinen war, zurück. Ashers Wangen waren gerötet.
    »Jetzt geh weg von mir, Frau«, sagte er, während er die Zügel über

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