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König 01 - Königsmörder

König 01 - Königsmörder

Titel: König 01 - Königsmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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könnte.« Er trat wieder zurück. »Also, wie wär's, wenn du dich jetzt um diese verflixten Dreijährigen kümmern würdest, die auf Spritztour gegangen sind, hm? Danach kannst du dich bei Darran melden. Er wird alles Nötige in die Wege leiten, damit du auf die Zuchtstation übersiedeln kannst.« Matt wandte sich an Dathne. »Du stehst einfach nur hier rum und lässt ihn…« »Es tut mir leid, Matthias«, sagte sie. Sie nannte ihn sonst nie Matthias. »Ich glaube tatsächlich, dass es das Beste so ist.«
    Ihre Zurückweisung schmerzte mehr als Ashers Ärger. Beinahe hätte er den Mund geöffnet und die Wahrheit hervorgesprudelt, und zum Kuckuck mit Jervales Erbin. Aber er konnte es nicht. Er hatte einen heiligen Eid geleistet, ihr zu gehorchen – und er würde diesen Eid halten, ganz gleich, um welchen Preis. »Was ist, wenn ich gegen dich kämpfe?«, sagte er in einem erstickten Flüstern zu Asher. »Ich könnte gegen dich kämpfen.«
    Asher zuckte mit den Schultern. »Du würdest verlieren. Ich bin niemals in diese verflixte Stadt gekommen, um nach Macht zu streben, Matt, aber wie es aussieht, habe ich sie nun doch bekommen. Normalerweise poche ich nicht auf meine Position, aber in diesem Fall werde ich eine Ausnahme machen. Dathne hat Recht, selbst wenn du es jetzt nicht einsehen willst. Und es wird dir unten in den Tälern gut gehen. Vielleicht wirst du nicht so hoch oben auf der Leiter stehen wie hier, aber du bist noch jung. Du wirst es schaffen.«
    Du bist noch jung,
und das aus dem Mund eines Mannes, der sechs Jahre jünger war als er. Matt, der das Gefühl hatte, als sei er in massives Holz verwandelt worden, nickte abermals. »Ja, Herr.« Er gestattete sich eine kleine Prise Sarkasmus. »Vielen Dank, Herr.«
    Ashers Augen wurden schmal. »Dann fort mit dir.«
    Ohne sich noch einmal umzudrehen, ohne ein weiteres Wort zu sagen, ging er. Darran und Willer waren bereits bei der Arbeit, als Asher in den Turm zurückkehrte, nachdem seine Hoffnung auf einen morgendlichen Ausritt zunichte geworden war. Cluny und die anderen Hausmädchen machten sich in der Eingangshalle zu schaffen, stellten frische Blumen in die Vasen oder rückten die Gemälde an den Wänden gerade. Als er hereinkam, knicksten sie und lächelten, bis sie Grübchen in den Wangen bekamen. Es war nicht ihre Schuld, dass er in einer mörderischen Stimmung war, daher lächelte er zurück, nickte und tat so, als bemerke er das wachsame Erstaunen in ihren Augen nicht. »Asher!«, rief Darran, als er die Treppe hinauflief, um sich umzuziehen. »Auf ein Wort, bitte!«
    »Ich habe zu tun«, rief er zurück, ohne stehen zu bleiben. »Ich bin gleich unten.« Scharrende Schritte hinter ihm. Eine dickliche Hand, die an seinem Ärmel zupfte. »Darran sagt, es sei dringend«, stieß Willer atemlos hervor. »Es geht um das Wetter.« Er riss seinen Arm los. »Was ist damit?«
    Neuerdings hatte Willer eindeutig etwas… Verstohlenes… an sich. Er lächelte zu viel und auf die falsche Weise. Seine vertraute Streitsucht war ertränkt in Zuckersirup, und doch glitzerte irgendwo unter der klebrigen Süße ein geschärftes, wartendes Messer. In letzter Zeit verursachte Willer ihm auf eine ganz neue Art Unbehagen.
    »Bitte, kommt«, sagte die Meeresschnecke mit weit aufgerissenen, ernsten Augen. »Darran braucht Euch.«
    Und dank eines weiteren Versprechens, das er Gar gegeben hatte, würde Darran bekommen, was er wollte, und das alles im Namen der Übelkeit erregenden, verdammten Einheit.
    Asher unterdrückte eine Abfolge von Flüchen und folgte Willer zurück die Treppe hinunter und in den Arbeitsraum des Sekretärs. »Was?«
    Darran blickte von seinem Schreibtisch auf. Die Sonne hatte ihren langsamen Weg über den Himmel kaum begonnen, und da saß er nun frisch und rasiert und tadellos in Schwarz gekleidet, beunruhigend gesund und umringt von Tintenfässern und Pergamenten und Stapeln wichtiger Papiere.
    »Ich brauche dringend den neuen Wetterplan«, erklärte er. Kein »Guten Morgen« oder »Verzeiht, dass ich Euch störe« oder irgendeine andere Feld–, Wald– und Wiesen–Höflichkeit. Verdammte alte Krähe. »Und eine klare Vorstellung, wie häufig Seine Majestät Wetterpläne zu machen beabsichtigt. Der Palast informiert mich, dass der verstorbene König die Wettermuster etwa sechs Wochen im Voraus erstellt hat. Hat Seine Majestät vor, den gleichen Ablauf beizubehalten? Oder geht er von einer Veränderung aus? Wenn ja, muss ich es wissen. Ich bekomme

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