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König 01 - Königsmörder

König 01 - Königsmörder

Titel: König 01 - Königsmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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bevor sie ihn geliebt hat, während sie ihn geliebt hat und nachdem sie ihn geliebt hat. Liegt es daran, dass ihr beide Frauen seid, dass ihr nicht sehen könnt, welchen Schlag ihr seinem Stolz versetzen werdet?«
    Sie richtete den Blick auf die Kutsche vor ihnen. »Stolz ist ohne Belang, wenn es um die Prophezeiung geht.«
    Er schloss den Mund. Es konnte sein, dass sie Recht hatte und er Unrecht. Es konnte sein, dass Asher dies alles gut aufnehmen und die Lügen und die Manipulationen verzeihen würde. Es konnte sein, dass er die Prophezeiung und all ihre rätselhaften Wege ebenso bereitwillig willkommen heißen würde, wie er Dathne willkommen geheißen hatte, als er glaubte, sie sei nur eine Frau, die in einer Buchhandlung arbeitete.
    Wenn er es tat, gut und schön. Und wenn er es nicht tat… was konnten sie diesbezüglich unternehmen? Sie lebten ihr Leben in der Gnade der Prophezeiung, und die Prophezeiung würde wie immer wahr werden lassen, was ihr gefiel.
    »Wir werden nicht weiter darüber sprechen«, erklärte Veira. »Was geschehen ist, ist geschehen, und es gibt kein Zurück. Warum steigst du nicht rüber zu Rafel und machst ein wenig die Augen zu? Für das, was vor uns liegt, musst du ausgeruht sein.«
    »Was ist mit dir? Du brauchst ebenfalls Ruhe, und…«
    Er sah ein winziges Aufblitzen weißer Zähne, als sie lächelte. »Und ich bin alt? Durchaus zutreffend, Meister Maklin. Aber ich bin auf die gleiche Weise alt, wie Bessies Geschirrleder alt ist. Zäh, gut gepflegt und schwer zu brechen. Ruh dich aus. Ich werde dich wecken, wenn wir näher bei der Stadt sind und es Zeit wird, unsere Trumpfkarte auszuspielen.« Sie würde ihren Kopf durchsetzen, das war unzweifelhaft, daher stieg er über den Kutschbock in das vollgestopfte Innere des Wagens und versuchte, dabei nicht auf den schnarchenden Rafel zu treten. Wie der Mann schlafen konnte, obwohl er wusste, was auf ihn wartete, war ihm ein Rätsel.
    Obwohl sie Recht hatte und er sehr müde war, bezweifelte Matt, dass er schlafen würde. Aber kaum hatte er die Augen geschlossen, um über Veiras Worte nachzudenken, rüttelte die alte Frau ihn auch schon an der Schulter und flüsterte ihm dringend ins Ohr: »Meister Maklin! Meister Maklin, kommt jetzt! Dorana ist in Sicht. Wacht auf, es ist an der Zeit, Euer Gesicht herzurichten.« Sie war hinten im Wagen bei ihm. Er öffnete die Augen, richtete sich auf und sah, dass die Sonne untergegangen war. Das zuckende Licht von Fackeln erhellte den Abend. Vier Fackeln brannten an jeder Ecke ihres Wagens. Rafel, der die Zügel hielt, hatte sie an den Rand der Straße geführt; der Verkehr war nur noch ein dünnes Tröpfeln, und sie waren für den Moment allein. Beleuchtet von Glimmfeuer, glänzten in der Ferne die Mauern der Stadt, die nur noch eine halbe Stunde entfernt waren. Er hatte nicht gedacht, dass er so lange schlafen würde. »Leg dich auf den Rücken, und halt den Kopf unten«, befahl Veira ihm leise. »Und ganz gleich, was geschieht, gib keinen Laut von dir. Dies sollte nicht direkt schmerzhaft sein, aber es könnte ein wenig kribbeln.«
    »Warum?«, flüsterte er und ließ sich auf den Boden des Wagens nieder. »Was hast du vor? Was ist das für ein Trick, den du ersonnen hast?«
    »Um die Wahrheit zu sagen, mein Lieber, ich bin mir nicht ganz sicher. Etwas, das dein gutes Aussehen ein klein wenig beeinträchtigt, wie ich hoffe.« Sie ging neben ihm in die Hocke. »Jetzt schließ die Augen, und wehr dich nicht. Du musst vollkommen offen sein für dies hier.«
    Nervös, aber vertrauensvoll griff er in sich hinein, löste die Fesseln, mit denen er seinen Geist umgeben hatte, verschmolz mit dem Gewebe der Welt um sich herum… und erstickte beinahe an einem Aufschrei des Schmerzes und der Überraschung. Es war so, als atme man Feuer oder Gift ein oder etwas von beidem.
    »Was ist los? Was ist passiert?«, fragte Rafel und blickte über seine Schulter. »Matthias? Matthias!«
    Veiras Stimme war ein Anker, etwas, woran er sich festhalten konnte. Er klammerte sich an sie, erfüllt von der verzweifelten Sehnsucht nach der Berührung unversehrten Fleisches unter seinen Fingern. Sein Geist fühlte sich besudelt an, als sei er mit etwas Bösem verseucht worden. Keuchend widerstand er dem Drang, seinen Magen über ihr zu entleeren. »Es ist wieder da! Veira, kannst du es nicht spüren? Dunkel – klebrig –
verkommen!
Schlimmer, als ich es zuvor gespürt habe. Stärker – beinahe
lebendig.«
Er presste beide

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