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König 01 - Königsmörder

König 01 - Königsmörder

Titel: König 01 - Königsmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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Fäuste auf den Mund, um das Grauen in sich festzuhalten. Dann kämpfte er darum, das Gleichgewicht wiederzufinden, die Gelassenheit, obwohl das Ding, das er im Herzen der Magie Lurs pulsieren spüren konnte, nichts mehr wünschte als Chaos und Zerstörung.
    Veira hielt seinen Kopf an ihren Bauch gedrückt und wiegte ihn hin und her. »Es ist alles gut, alles gut, atme nur tief durch, Kind. Sorge dafür, dass du deinen Geist wieder verschließt. Vielleicht ist es lebendig, vielleicht auch nicht, aber wir wollen ihm nicht mit den Händen vorm Gesicht herumwedeln, nicht wahr?« Herzschlag um Herzschlag verebbte das furchtbare Gefühl, und er konnte sich wieder aufrichten. »Das war grauenvoll.«
    »So hat es auch ausgesehen«, sagte Rafel erschüttert. »Bist du sicher, dass es dir gut geht?«
    »Ich komme schon zurecht.« Er starrte Veira an. »Ich denke, es ist das, wovor die Prophezeiung uns gewarnt hat. Das Ding, gegen das wir in den Letzten Tagen kämpfen müssen.«
    Sie verzog das Gesicht. »Daran habe ich nicht den geringsten Zweifel.« »Ich glaube nicht, dass wir dagegen kämpfen können, Veira«, flüsterte er und begann zu zittern. »Nicht
dagegen.
Es ist zu groß.
    Zu schwarz und zu hungrig. Wenn es dies ist, wovon Dathne geträumt hat…« Eine Woge des Abscheus schlug über ihm zusammen. »Ich weiß nicht, wie sie damit leben kann. Ich weiß nicht, warum sie nicht
wahnsinnig
geworden ist!« »Sie ist Jervales Erbin«, erwiderte Veira. »Es ist das, wofür sie geboren wurde. Und die Rettung Ashers ist es, wofür
wir
geboren wurden, daher sollten wir uns nun am besten ans Werk machen. Leg dich wieder nieder, Matthias, und diesmal öffne deinen Geist nicht. Ich werde es auf eine andere Weise versuchen.« Widerstrebend tat er wie geheißen. Mit geschlossenen Augen spürte er, wie sie die Finger über seinem Gesicht ausbreitete. Unter ihrer Berührung wurde seine Haut warm. Heiß. Sie begann zu brennen, dann zuckte sie und schien zu sieden. Er konnte sie wimmern hören. Wimmerte selbst ein wenig.
    »So«, sagte sie endlich mit erschöpfter Stimme und zog die Hände weg. »Ich nenne es verschleiern, Rafel, was hältst du davon?«
    »Jervale rette uns«, sagte Rafel leise und angsterfüllt. »Wie hast du das
gemacht?
Das ist nicht sein Gesicht!«
    »Genau das war der Sinn der Sache«, entgegnete Veira schneidend. »Matthias, kannst du mich hören?«
    Er ächzte. »Ja, und sehen kann ich dich auch. Deine Nase blutet. Was hast du mit meinem Gesicht gemacht?«
    »Nicht viel«, antwortete sie und angelte ein Taschentuch aus ihrer Tasche. »Ich habe die Möbel ein wenig umsortiert. Und dafür gesorgt, dass niemand in dieser Stadt dich eines zweiten Blickes würdigen wird.«
    »Wie? Ich konnte spüren, dass du Energie kanalisiert und mich geformt hast, aber…«
    Veira tupfte sich mit dem Taschentuch die Lippen ab und betrachtete stirnrunzelnd die Blutflecken auf dem Baumwollstoff. »Um ehrlich zu sein, ich bin mir nicht ganz sicher, wie es gemacht wird. Die Idee kam mir in einem Traum. Ich habe einige Male an meinem eigenen Gesicht geübt und mir beim Blick in den Spiegel einen gehörigen Schrecken eingejagt. Normalerweise benut– zen wir unsere Magie nicht auf diese Weise, und ich würde es nicht als einen Salontrick empfehlen. Aber für heute Nacht wird es seinen Zweck erfüllen, und das ist alles, was mich interessiert. Rafel? Bring diesen Karren wieder auf die Straße, junger Mann. Auf uns wartet Arbeit.«
    Während Rafel ihr gehorchte, richtete Matt sich auf und erkundete mit den Fingerspitzen sein Gesicht. Es war eindeutig… anders. Pockennarbig. Fetter. Seine Lippen fühlten sich gummiartig an, und seine Nase hatte eine eigenartige Form.
    Er seufzte. »Hättest du mich nicht gut aussehend machen können?« Veira lachte nur und tätschelte sein Knie.
    Den Rest der Reise legten sie in vollkommenem Schweigen zurück. Irgendwann erreichten sie die äußere Steinmauer der Stadt und durchfuhren ihre dunklen Tore. Als sie unerkannt und ohne zur Rechenschaft gezogen zu werden an Pellen Orricks Wachen vorbeiholperten, verebbte ein wenig von Matts überwältigender Furcht, sodass er wieder atmen konnte.
    »Wir haben einen Pferdestall in einem privaten Hof unten beim Viehmarkt reserviert«, erklärte Veira. »Matt, von hier an solltest du besser fahren. Du weißt, wo es langgeht.«
    Also nahm er Rafel die Zügel ab und leitete Bessie durch die überfüllten, von Glimmfeuer erhellten Straßen zum Viehmarkt, vorbei an

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