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König 01 - Königsmörder

König 01 - Königsmörder

Titel: König 01 - Königsmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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»Nein, Holze. Barl.«
    Holze fiel um ein Haar mit dem Kopf voraus die Treppe hinunter. »Nein… nein… Das ist nicht möglich!«
    Mit einer knappen Drehung seines Handgelenks löschte er die Flamme aus. »Wir können darüber streiten, was möglich ist und was unmöglich, wenn dies vorbei ist. Vorausgesetzt, dass wir beide dann noch stehen.«
    Erschüttert richtete Holze den Blick wieder auf Morg. »Ihr könnt ihn nicht töten, Asher. Wir müssen an Conroyd denken.«
    Er hätte den alten Narren am liebsten geschlagen. »Natürlich kann ich es! Ich muss es tun! Und wenn Jarralt noch dort drin ist, werde ich ihm einen Gefallen tun. Jetzt schafft diese idiotischen Leute hier weg, ja? Ich habe genug Leichen für ein ganzes Leben gesehen!«
    Er kehrte dem protestierenden Geistlichen den Rücken zu, stolzierte die Treppe der Kapelle hinunter und bahnte sich einen Weg über den Platz, bis er direkt unter Morgs Körper stand. Ohne auf die Gefahr zu achten, schloss er die Augen und rief zum ersten Mal bereitwillig nach der Macht in ihm.
    Die Flammen zuckten auf und verbrannten den letzten Rest von Unreinheit. Dunkelrot, Gold, Silber, Himmelblau: Die Farben seiner eigenartigen Magie strömten wie ein Wasserfall durch Ashers Adern. Und geeint wurden sie von der Macht einer anderen Farbe: erst Braun, gemischt mit Grasgrün. Reine olkische Magie, bezogen von dem Zirkel. Plötzlich war er mit einer Macht, wie er sie noch nie zuvor empfunden hatte, mit der natürlichen Welt verbunden. Als sei er selbst ein Berg, geschmiedet aus lebendigem Gestein. , Durch den Regenbogennebel hörte er Schreie. Ausrufe der Überraschung und des Staunens. Er verschloss die Ohren dagegen. Blickte nur in sich hinein, sammelte die Fäden seines vielfarbigen Talents zusammen und rüstete sich für die Schlacht. Barls grimmige Kriegszauber siedeten unter seiner Haut und verlangten danach, freigesetzt zu werden.
    Der Schrei einer Frau erklang und wurde abrupt zum Schweigen gebracht. Aus seiner Trance herausgerissen, öffnete er die Augen –und starrte in das Antlitz des Todes selbst.
    »Asher!«,
rief Morg, der vor ihm schwebte. Jarralts Schönheit war verzerrt und besudelt von Hass. »Immer noch nicht tot?«
    Er schlug mit seinem Geist um sich und zeichnete die Siegel in die Luft, während sich die Worte, die er brauchte, aus seinem Mund ergossen. Irgendwo tief in seinem Innern spürte er ganz sanft das Erschrecken und die Überraschung des Zirkels.
    Mit einem gehässigen Lachen lenkte Morg die Macht ab. Ließ die rote Flamme nach links und rechts zucken und setzte hilflose Olken in Brand, die zu nahe standen.
    Von Übelkeit überwältigt, drehte Asher sich zu den übrigen Menschen um. »Lauft, Ihr Idioten!
Lauft!«
    Hämisch und boshaft wirbelte Morg über ihnen in der Luft. »Nein, nein, lauft
nicht! Verändert Euch!«
Er streckte die Finger aus und schrie eine Abfolge schrecklicher Worte, Silben, um das Blut gerinnen zu lassen. Macht ergoss sich aus ihm, schwarz und stinkend. Die flüchtenden Olken, die sie besudelte, fielen aufschreiend zu Boden und verwandelten sich.
    Sie wurden zu Dämonen.
    »Jervales Barmherzigkeit!«,
rief Veira, die das Grauen beobachtete. »Die Prophezeiung möge uns schützen!«
    Dathne sah zitternd zu, wie verletzbares Fleisch kochte und Blasen warf, wie es sich immer weiter und weiter dehnte, bis ihm Reißzähne und Klauen wuchsen, Schnauzen und Hörner. Bis es Schuppen bekam und Borsten. Bis es sich verdickte, verhärtete und alle Menschlichkeit verlor. Nach Luft ringend beobachtete sie, wie die Tiere sich mit den Menschen veränderten: Wie ihnen stählerne Flügel und Krallen wuchsen und Zähne, so scharf wie Dolche. Nichts Lebendes, das von Morgs verderbter Magie berührt wurde, wurde verschont.
    Asher, der sich jetzt auf Morgs Schöpfungen konzentrieren musste statt auf Morg selbst, versuchte, den schrecklichen Verwandlungen Einhalt zu gebieten. Er schleuderte seine eigene Magie hinter der von Morg her, Licht in der Dunkelheit. Der finstere Magier löschte es und schnippte ihn mit verächtlicher Mühelosigkeit beiseite. Katapultierte ihn durch die stinkende Luft und ließ ihn auf den Boden krachen, wo er atemlos und mit schwächlich zuckenden Gliedern liegen blieb. »Asher!«, rief Matt.
    Dathne umklammerte seinen Ärmel. »Nicht. Du kannst ihm nicht helfen. Wir können gegen
das da
nicht kämpfen.«
    »Welchen Nutzen haben wir dann, Dathne?«, fragte er. »Wozu sind wir
hier?«
Veira drehte sich zu ihm um. »Wir

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