Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
König 02 - Königsmacher

König 02 - Königsmacher

Titel: König 02 - Königsmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
Vom Netzwerk:
freuen uns alle so sehr, dass Ihr gewonnen habt, Asher.« Überall in dem aus seidenen Tüchern aufgespannten Pavillon sah er die blonden Köpfe der Doranen zustimmend nicken.
    »Vielen Dank, Eure Majestät«, sagte er und hob Danas Finger an die Lippen: Die Königin war eine glänzende Lügnerin, und er liebte sie dafür. Ein solcher Handkuss war eine tollkühne Geste und beinahe ungehörig, aber sie lächelte, und der König tat es ebenfalls, welche Rolle spielte es da, wenn Durm eine Gewittermiene aufsetzte? Dann trat Lord Jarralt ein, und die Diplomatie verlangte, dass die Königin ihn begrüßte und in eine wohlduftende Wolke von Mitgefühl hüllte. Während die adeligen Herrschaften sich um ihren gefallenen Kameraden scharten, trat Asher beiseite und zog sich in die üppigen Farne an der gegenüberliegenden Wand zurück.
    Dann erklang dicht neben ihm eine rasiermesserscharfe, in Honig getauchte Stimme: »Nun, nun, da hätten wir ja unseren klugen kleinen Vizetribun, wie?« Fane.
    Verborgen in einem hohen Lehnstuhl abseits des größten Gedränges, saß sie mit geradem Rücken und elegant gewandet in goldfarbene Seide und ließ die schlanken, weißen Finger spielerisch kreisen, die drei Bälle aus leuchtendem Glimmfeuer jonglierten. Sie spähte mit ihren blauen Augen vorsichtig über die umherwirbelnden magischen Kugeln und sah Asher von der Seite an. Sie war wunderschön, so wie gesplittertes Eis, eine neue, scharfe Harpune oder Stürme auf See schön waren - und sie war genauso gefährlich. Asher mochte sich nicht vorstellen, was sie sein würde, wenn sie erst einmal der Jugend entwachsen und zur Wettermacherin gekrönt war.
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Eifersüchtig, Eure Hoheit?«
    Ärger tanzte unter der Oberfläche ihres Gesichtes, aber als sie antwortete, klang ihre Stimme sanft und gelangweilt: »Furchtbar. Es ist der Ehrgeiz meines Lebens schlechthin, Asher, scharfe Metallspitzen in winzig kleine Holzstücke zu stecken.«
    Die Kunstfertigkeit, mit der sie jonglierte, beeindruckte ihn gegen seinen Willen. Glimmfeuer war heikel. Nützlich, wenn einem die Kerze erlosch, so viel stand fest, und ein Dorane war imstande, es heraufzubeschwören. Aber im letzten Jahr hatte er mehr als eine abscheuliche Brandwunde gesehen, wenn der Anwender nicht geschickt genug war.
    In manchen Dingen war Fane ihrer Mutter Tochter, und sie konnte in seinem Gesicht lesen, was er empfand. »Und wer ist jetzt eifersüchtig?«
    »Auf Salonkunststückchen?«, gab er zurück und dachte
Hah!,
als ihre Augen Feuer sprühten. Sie verschleierte den Ausrutscher hastig, machte ihren Ärger durch ein gönnerhaft freundliches Lächeln vergessen und beugte sich vertrauensvoll näher zu ihm herüber.
    »Kommt jetzt«, ermutigte sie ihn. »Ihr könnt es mir gestehen, Asher. Ich werde es nicht weitersagen. Wart Ihr niemals auch nur ein winziges bisschen in Versuchung?«
    »Mich an Magie zu erproben?« Eine tief eingegrabene Erinnerung war schlagartig präsent, sonnenklar wie der glänzende Bauch eines aus dem Wasser springenden Fisches.
Timon.
Er spürte, wie seine Züge erstarrten. »Nein.«
    Sie beugte sich wieder vor und senkte die Stimme. »Ich wette, Ihr habt schon einmal daran gedacht.«
    Es wäre ein Fehler gewesen, sie zu schlagen, auch wenn sie es verdiente, daher unterdrückte er den Impuls und schüttelte den Kopf. »Tut mir leid. Ich trag meinen Kopf gern da, wo er ist, Eure Hoheit.«
    Sie heuchelte Überraschung; die Glimmfeuerbälle tanzten ein wenig, um die Echtheit ihrer Gefühle zu beweisen. »Asher! Ihr glaubt doch nicht, mein Bruder würde es zulassen, dass seinem besten Freund der Kopf abgeschlagen wird, nicht wahr? Nicht einmal für einen Verstoß gegen Barls erstes Gesetz!« Sie lachte, ein leises Klimpern mit Eisspitzen darin. »Ich glaube, das würde nicht einmal der
König
geschehen lassen!«
    Worauf wollte dieses kleine Biest hinaus? Da war ein Funkeln in ihren Augen, dem er bis ins Mark misstraute. »Bei allem Respekt, das war eine törichte Bemerkung. Für Seine Majestät steht kein Mann über dem Gesetz.«
    Sie schürzte die hübschen, rosigen Lippen. »Ich bin mir da nicht so sicher. Ihr hättet ihn vorhin mal Euer Loblied singen hören sollen, Asher. Wisst Ihr, wenn er könnte, würde er Euch als einen zweiten Sohn willkommen heißen. Barl weiß, dass Ihr mit Gar mehr gemein habt, als ich es jemals haben könnte.«
    Miststück.
Mit einiger Anstrengung hielt er eine teilnahmslose Miene aufrecht und verneigte

Weitere Kostenlose Bücher