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König Artus

König Artus

Titel: König Artus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Steinbeck
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Artus und seine drei Ritter ritten anschließend in den Wald, um Ausschau zu halten, ob irgendwelche von ihren Mannen den jähen Angriff überlebt hatten, trafen viele am Leben an und berichteten ihnen, daß die fünf Könige tot waren. Und Artus sprach: »Wir wollen uns hier verborgen halten, bis es hell wird. Wenn die Feinde feststellen, daß ihre Führer tot sind, wird sie der Mut verlassen.«
    Es geschah, wie Artus vermutet hatte. Als die toten Könige entdeckt wurden, gerieten die Invasoren in Panik, und viele stiegen von ihren Pferden und standen herum, unschlüssig, was sie tun sollten. Dann begann Artus seinen Angriff auf die mutlos gewordenen Männer und tötete sie zur Rechten und zur Linken, und mit seiner kleinen Schar überwältigte er viele der Feinde, und viele andere flohen in Angst und Schrecken. Als die Schlacht vorüber war, kniete sich König Artus auf die Erde und dankte Gott für den Sieg. Dann schickte er nach der Königin, und als sie eintraf, begrüßte er sie voller Freude. Sodann wurde ihm gemeldet, daß Sir Pellinore mit einer großen Streitmacht herannahe, und als er eintraf, entbot er dem König seinen Gruß und sah mit Staunen, welches Werk hier getan worden war. Sie zählten ihre Verluste und stellten fest, daß zweihundert Männer getötet und acht Ritter von der Tafelrunde in ihren Zelten erschlagen worden waren, ehe sie sich hatten wappnen können.
    Dann gab Artus Befehl, als Dankopfer auf dem Schlachtfeld eine Abtei zu errichten, und stattete sie für ihren Unterhalt mit Ländereien aus. Als die Kunde von Artus’ Sieg in die Länder jenseits der Grenze drang, überkam die Feinde Furcht, und alle, die einen Angriff auf Artus vorgehabt hatten, nahmen Abstand davon.
    Artus kehrte nach Camelot zurück. Dort bestellte er Pellinore zu sich und sagte: »Jetzt sind an unserer Runden Tafel acht Sitze unbesetzt. Acht unserer besten Ritter sind tot. Es wird uns schwerfallen, ihre Plätze zu besetzen.«
    »Sir«, sagte Pellinore, »an Eurem Hof gibt es treffliche Männer, junge wie alte. Ich rate Euch, vier aus dem Kreis der älteren und vier aus dem der jüngeren Ritter auszuwählen.«
    »Wohlan«, sagte der König. »Welche von den älteren empfehlt Ihr mir?«
    »Den Gatten Eurer Schwester Morgan le Fay, Sir Uryens, zum einen; sodann den Ritter, der sich König vom See nennt; als dritten den edlen Ritter Sir Hervis de Revel; und schließlich Sir Galagars.«
    »Diese Männer sind gut gewählt«, sagte Artus. »Und welchen von den Jungen gebt Ihr den Vorzug?«
    »Als erstem Eurem Neffen Sir Gawain, Herr. Er kann es mit jedem Ritter im Land aufnehmen. Als zweitem Sir Gryfflet, der Euch in zwei Kriegen gute Dienste geleistet hat, und als drittem Sir Kay, dem Seneschall, Eurem Milchbruder, dessen Ruhm immer größer wird.«
    »Ihr habt recht«, sagte der König. »Sir Kay ist würdig, ein Glied der Tafelrunde zu werden, selbst wenn er nie wieder kämpfen sollte. Doch wen schlagt Ihr als vierten aus dem Kreise der jungen Ritter vor? Ein Sitz ist ja noch unbesetzt.«
    »Ich möchte zwei Namen nennen, Sir, aber die Entscheidung müßt Ihr treffen – Sir Bagdemagus und meinen Sohn, Sir Torre. Da er mein Sohn ist, darf ich ihn nicht rühmen, wäre er es aber nicht, könnte ich sagen, daß es weit und breit keinen besseren Ritter seines Alters gibt.«
    Da lächelte ihn König Artus an. »Ihr tut recht daran, ihn nicht zu loben«, sagte er, »doch da er nicht mein Sohn ist, ist es mir erlaubt zu sagen, daß er ebenso trefflich ist wie alle anderen von Euch genannten Kandidaten. Ich habe gesehen, wie gut er sich hielt. Er macht nicht viele Worte, sondern ist ein Mann der Tat. Er ist wohlgeboren und an Mut und Rittersinn seinem Vater ganz ähnlich. Deshalb entscheide ich mich für ihn, und Sir Bagdemagus soll später an die Reihe kommen.«
    Pellinore sagte: »Habt Dank, Herr.«
    Dann wurden die acht Ritter als Mitglieder der Tafelrunde vorgeschlagen, per Akklamation aufgenommen und fanden an ihren Sitzen ihre Namen in goldenen Buchstaben. Die neuen Ritter nahmen ihre Plätze an der Runden Tafel ein.
    Sir Bagdemagus aber war beleidigt und zornig, weil Sir Torre ihm vorgezogen worden war. Er wappnete sich und verließ, gefolgt von seinem Knappen, den Hof. Die beiden ritten in den Wald hinein und immer weiter, bis sie zu einem steinernen Kreuz kamen, wo sich der Weg gabelte. Dort stieg Sir Bagdemagus vom Pferd und sprach fromm seine Gebete, sein Knappe aber entdeckte an dem Wegkreuz eine Inschrift, die

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